'Das Lied der Dunkelheit' - Seiten 555 - 612

  • Rojer und Arrick, die zwei sind schon eine spannende Konstellation!
    Rojer trägt Arrick nach, dass er damals, als sein Dorf unterging, feige war, weiß aber auch, dass Arrick ihn damals nicht alleingelassen, sondern sich um ihn gekümmert und ihn großgezogen hat, auf Kosten seiner Karriere. Ich stelle es mir nicht leicht vor, zwischen solch widersprüchlichen Gefühlen hin und hergerissen zu sein! Und Arrick gibt Rojer die Schuld an seinem verkorksten Leben. Da ist schon ein gewaltiges Konfliktpotenzial zwischen den beiden vorhanden, und dass es dann zum Streit kommt, ist nicht weiter verwunderlich. Und trotzdem habe ich den Eindruck, dass sie doch irgendwie trotz allem zusammenhalten, wenn es drauf ankommt. Dass Rojer aus Arricks Haarsträhne einen neuen Talisman bastelt, fand ich rührend …

    Arlens Leidensweg in der Wüste fand ich beeindruckend. Vor allem seine Gedanken und Erkenntnisse, die er in der Oase hat. Er wünscht sich jemanden, der an ihn glaubt, ihn versteht, weiß aber, dass ihm nur die Option eines einsamen Lebens bleibt, wenn er weiter gegen die Dämonen kämpfen will. Gut, einen Arlen, der verheiratet in irgendeiner Stadt hockt und seinen Kindern beim Spielen zuguckt, könnte ich mir auch nicht vorstellen.


    Zitat

    Original von Rouge
    Die Szene als er das gebratenen Fleisch des Horcling isst, war gruselig und ekelig! Ich hoffe nicht, dass er nun irgendwie zu einem Horcling mutiert. Das wäre ja grauenhaft!


    Das fand ich auch sehr eklig, und ich hoffe ebenfalls, dass er nicht irgendwann mutiert.


    Zitat

    Original von Suzann
    Vorab ist Arrick ja schuld, dass Rojer aus dem schützenden Kreis fällt, wenn ich richtig gelesen habe. (…) Arrick ist/war jedenfalls eine sehr interessante Figur und es tut mir fast leid, dass er "gecort" wurde.


    Eben, Arrick hat ihn doch aus dem Kreis rausgeschubst … Dass er sich für Rojer geopfert hat, würde ich nun auch nicht unbedingt sagen. Ich glaub sowieso nicht, dass Arrick in dieser Nacht irgendeine Handlung bewusst vorgenommen hat, so sturzbetrunken, wie er war. :grin
    Und ich find’s auch ein bisschen schade, dass er jetzt weg vom Fenster ist, war schon wirklich eine interessante Figur.

  • Ich für meinen Teil bin irgendwie froh, dass Arrick tot ist. Zuletzt hat er mich schon ziemlich genervt und ich hatte das Gefühl, dass er Rojer eher behindert als ihm wirklich zu helfen. Vor allem hat er ja alles was sie an Einnahmen hatten versoffen und sich dann noch beschwert, die Leute würden zu wenig bezahlen.


    Alles in allem war dieser Abschnitt sehr actionreich. Zunächst kämpft Arlen gegen die Krasianer, dann kämpft er sich durch die Wüste bis zu der Oase der Dämmerung und schließlich beginnt er bewusst gegen die Horclinge zu kämpfen und das sogar im Nahkampf. Gerne hätte ich hier übrigens das Gesicht der Krasianer gesehen, nachdem Arlen den Sanddämon in der Grube getötet hat. Die schienen ja wirklich verdutzt gewesen zu sein, dass er das überlebt hat und sind dann auch noch so feige ihn einfach in der Wüste auszusetzen. Immerhin weiß Arlen sich zu helfen und schafft es bis zur Oase.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Jardir klaut Arlen tatsächlich den Speer, obwohl dieser ja teilen wollte. Er sei nicht würdig und so (das übliche Blabla, um etwas zu entschuldigen, was man eigentlich nicht entschuldigen kann ...), schon heftig, sie werfen ihn sogar einem Dämon vor, den er bravourös besiegt, aber Jardir schlägt ihn schließlich trotzdem nieder und setzt ihn in der Wüste aus (ich denke aber, dass nicht alle damit einverstanden waren). Glück im Unglück, er entdeckt so, dass er gar keine Waffe benötigt sondern selbst eine sein kann: Er muss sich nur diese alten Siegel auf die Haut malen - oder noch besser: tätowieren. Er studiert auch die Dämonen näher - und isst am Ende des LA sogar von ihnen.


    Auch Rojer macht (ein Jahr später) eine Entdeckung: Musik, zumindest sein Fiedeln, beeinflusst die Dämonen. Er und Arrick mussten Angiers verlassen, da die anderen Gildenmitglieder ihnen Ärger machten und Rojer hat das erste Mal wieder Kontakt zu Dämonen - und er verliert Arrick, der sich am Ende doch noch heldenhaft für ihn geopfert hat.


    Dieser Abschnitt, vor allem der um Arlen, war absolut klasse, sehr spannend und hat die Geschichte ein ganzes Stück weitergebracht.


    Übrigens gefällt mir gut, dass jeder Teil des Buches eigene "Zwischensiegel" hat.