• Ich hoffe, daß dieses Forum das richtige für folgenden Hinweis ist:


    In Westafrika sind viele Menschen an Ebola erkrankt. Auf www.change.org gibt es eine Petition an den deutschen Bundestag für mehr Hilfe in die betroffenen Gebiete. Bitte unterstützt diese Petition!

  • Das ist es auf jeden Fall, denn die Menschen, die hier posten, sind gegenüber solchen Katastrophen größtenteils nicht gleichgültig. Ich habe mir die Petition genau angeschaut und unterstütze sie inhaltlich zu 100%. Dem Aufruf, Geld zu spenden, werde ich aus paranoidem Misstrauen gegen alle Aufrufe, die Geld von mir wollen, auf einem anderen Wege nachkommen.:wave

  • Sicher ist es nicht ganz falsch,andere zu mehr HIlfe aufzufordern. Das reicht aber nicht so ganz, mindestens genauso wichtig scheint es mir, sich kundig zu machen. Wenn ich die teils hysterischen Reaktionen auf zurückkehrende Helfer in den USA sehe (und ob es in D so ruhig bleiben wird, wie bisher darf bezweifelt werden), dann ist es Zeit, sich näher zu beschäftigen.
    Seuchen hat es zu allen Zeiten gegeben, wir haben uns leider zwischenzeitlich daran gewöhnt, dass die Medizin schon eine Antwort finden wird oder bereits fix und fertig anbietet. Blickt man in die Geschichte, so stösst man auf Situationen, in denen das Konzept "Erkennen-Behandeln-fertig" nicht zur Verfügung stand. Interessant ist es, zu sehen, wie Menschen unter solchen Bedingungen mit Seuchen umgegangen sind, auch, um zu erkennen, dass "Verstand einschalten" ein probates Mittel ist, wenn keine einfache Therapie verfügbar ist.
    Da dies hier ein Bücherforum ist möchte ich in diesem Zusammenhang auf ein, zugegeben nicht gerade taufrisches (Erscheinungsjahr 1995), Büchlein von Kari Köster-Lösche, "Die großen Seuchen" hinweisen. (Pest, Lepra, Syphilis, Pocken, Mala aria, Cholera, Aids) Sie beschreibt nicht nur das "Verhalten" und die Veränderung von Seuchenerregern, sondern zeigt auch die Strategien auf, die unter verschiedenen Bedingungen auf die Bedrohung durch diverse Erreger gefunden wurden und Erfolge im Sinne einer Eingrenzung brachten.
    Der Zusammenhang mit Ebola (im Buch nicht thematisiert) besteht für mich darin, dass es jetzt darauf ankommt, potentielle und tatsächliche Helfer nicht zu vergraulen, sie werden in Afrika gebraucht und zum anderen ein Klima zu schaffen, in dem man vernünftig und angemessen mit einer Bedrohung umgeht.
    Panikartige Reaktionen auf jeden Menschen dunkler Hautfarbe oder auf jeden Afrika-Heimkehrer, der mal niest würde auch unser Hilfesystem blitzschnell zum Erliegen bringen.
    Kari Köster-Lösche, Die großen Seuchen, insel Tb; ISBN 3-458-33381-9

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)