Mamma Roma (Pier Paolo Pasolini)

  • Italien, 1962, schwarzweiß
    Regie: Pier Paolo Pasolini
    Darsteller: Anna Magnani, Ettore Garofolo, Franco Citti, Silvana Corsini, Luisa Loiano


    Kurzbeschreibung:
    Die nicht mehr ganz junge römische Prostituierte Mamma Roma sehnt sich nach einem bürgerlichen Leben für sich und ihren Sohn Ettore, der auf dem Land lebt und nichts vom Beruf seiner Mutter ahnt. Mit gespartem Geld kann sie sich eine Wohnung kaufen und einen Gemüsestand eröffnen. Sie holt Ettore zu sich, der durch den Kontakt mit anderen Heranwachsenden in der Vorstadt auf die schiefe Bahn gerät, während Mama Roma in Form ihres Ex-Zuhälters von der Vergangenheit eingeholt wird.


    Über den Regisseur:
    Pier Paolo Pasolini, 1922 in Bologna geboren, lebte zunächst als Lehrer im Friaul und ab 1950 in Rom. 1975 wurde er in Ostia ermordet. Er war Schriftsteller, Filmregisseur und Kritiker. Mit seinen Filmen, Büchern und Polemiken wurde er zu einer zentralen Figur der italienischen Öffentlichkeit und er ist es, fast 40 Jahre nach seinem Tod, noch heute.


    Mein Eindruck:
    Pier Paolo Pasolini ist ein Fall für sich und sicher nicht für jeden. Manche seiner Filme schockten, andere sind wegen ihren Realitätsbezug schwer zu ertragen.
    Dies ist sein zweiter Spielfilm, Pasolini hat wie meist einen sozialkritischen Ansatz, er blickt auf die soziale Unterschicht von Dieben, Zuhältern, Huren und Rumtreibern.


    Was den Film aber deutlich prägt ist Anna Magnani in der Hauptrolle.
    Sie ist alles in einem: Schrill, lustig, tragisch.


    Ich schätze aber genauso Pasolinis Filmsprache und die Bilder, die er zeigt.
    Die Drehorte sind Teile eines heruntergekommenen Vorort Roms mit Häusern, die Tristesse ausdrücken.
    Zudem arbeitet er wie kein zweiter erfolgreich mit Laiendarstellern. Das verleiht dem Film viel Natürlichkeit und Realismus.


    Ich habe die DVD aus der Arthaus Collection gesehen.