• Kurzbeschreibung Quelle Amazon

    Her spielt in naher Zukunft in Los Angeles: Der hochsensible Theodore lebt davon, anrührende persönliche Briefe für andere Menschen zu verfassen. Seine gescheiterte langjährige Beziehung hat ihm das Herz gebrochen, – umso aufgeschlossener reagiert er auf sein neues Betriebssystem, das ihm als intuitive, eigenständige Persönlichkeit angepriesen wird. Als Theodore das System startet, lässt er sich von „Samanthas“ freundlicher Stimme bezaubern, denn sie stellt sich mit viel Verständnis, Sensibilität und erstaunlichem Humor auf ihn ein. Samanthas und Theodores Bedürfnisse und Sehnsüchte ergänzen sich, entwickeln sich weiter, ihre Freundschaft wird intensiver bis sie sich schließlich ineinander verlieben.



    Meine Meinung:
    Dieser Film ist keine romantische Komödie. Ich möchte eindringlich davor warnen, sich ihn unter dieser Erwartung anzusehen. Im Grunde genommen ist es ein sehr düsterer, beklemmender Science Fiction Film mit realistischen Anleihen in naher Zukunft. In sehr naher, wenn es nach meinem Gefühl geht. Computer erlangen ein Bewusstsein oder werden von irgendwelchen Konzernen dazu programmiert, es den Menschen glauben zu machen. Ein Konsument erwirbt ein Betriebssystem und kommuniziet mit ihm wie mit einem Mitmenschen. Viele von ihnen verlieben sie sich in... ja, in was? In die Stimme, die zu einem spricht? Nein, es ist viel mehr.


    "Theodore", die introvertierte, aber sympathische, überall beliebte männliche Hauptfigur verliebt sich im Prozess in das Wesen dieses Systems, welches speziell auf ihn individualisiert wurde und sich selbst den Namen "Samantha" gab. Sie kommunizieren über einen Knopf in Theodores Ohr und eine Kamera im verknüpften Smartphone, sozusagen Samathas "Auge". Sie reden und flirten wie ein Paar, das sich grade gefunden hat. Sensüchte und Träume entstehen, Samatha entwickelt sich permanent in Richtung "eigenes Bewusstsein", was Probleme bereitet und ist im Grunde genommen stetig an Theodores Seite. Auf Knopfdruck, sobald Theodore den Knopf ins Ohr legt. Nicht nur ihm geht es so. Auf den Straßen laufen ferngesteuerte Menschen, die vor sich hinreden, lachen, auf ihren Computer in der hand starren - mit Knopf im Ohr.


    Ich mag Joaquin Phoenix, für mich ist er einer der besten Charakterdarsteller überhaupt, was er auch in diesem Film wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die Figur "Theodore" wird Schicht für Schicht freigelegt und so intim beoabachtet, dass es mir manchmal fast zuviel wurde. Ich kam mir vor wie ein Spanner, der in das Privateste vordringt. Nichts bleibt dem Zuschauer verborgen, weder Gedanken noch Wünsche, noch Sex mit "Samantha". Besonders diese Szene ließ mich wirklich schockiert zurück. Eigentlich ist das ziemlich komisch, wirklich lächerlich, aber das Lachen bleibt in der Kehle stecken, so traurig und entwürdigend ist dieser pheromongeschwängerte Moment im Grunde.


    Nicht zuletzt, weil diese Beziehung ( und das ist sie wirklich) zwischen Mensch und irgendeinem abstrakten Wesen zutiefst menschlich erscheint. Mit allen Zweifeln, Problemen und Kommunikationsfehlern, die Verliebte auf dem Weg zur Liebe bestreiten müssen. Das Argument, dass sich Theodore in eine für ihn konstruierte Stimme verliebt, die ihm nach dem Mund redet, zieht nicht. Sie reagiert beunruhigend menschlich, manchmal störrisch. Eigenwillig. Bleibt die Frage, warum man sich eigentlich in wen verliebt.


    Ganz ehrlich ist das ein sehr, sehr merkwürdiger Film, von dem ich gar nicht richtig weiß, was ich eigentlich von ihm halten soll. Ich weiß nur eines- er hat eine kalte, klinische Atmosphäre, die mich extrem deprimiert hat.


    Empfehlung! :wave


    Edit: rübergefeilt.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()