464 Seiten
KiWi-Paperback Verlag, September 2014
Originaltitel: Mona
Übersetzt von Dagma Lendt
ISBN: 3462046136
Preis: 16,99 Euro
Kurzbeschreibung
Eric Söderqvist, Informatikprofessor aus Stockholm, hat »Mind Surf« erfunden – ein gedankengesteuertes System, das die Bedienung von Computern von Grund auf verändern kann. Der Libanese Samir Mustaf ist ein früherer MIT-Professor, dessen Tochter Mona von einer israelischen Splitterbombe getötet wurde. Er hat den komplexesten Computervirus – Mona genannt – entwickelt, den die Welt je gesehen hat. Mit ihm soll ein Cyberangriff auf Israels Finanzsystem unternommen und das Land destabilisiert werden. Eric ist, auch wenn alle ihn für verrückt erklären, davon überzeugt, dass seine Frau, die für eine israelische Bank in Schweden arbeitet, von dem Computervirus infiziert wurde. Um sie zu retten, gibt es nur einen Weg: Er muss den Erfinder des Virus ausfindig machen. Während Eric die Jagd auf seinen akademischen Gegenpart Samir aufnimmt, wobei ihm Mossad wie Hisbollah und zu allem Überfluss auch das FBI stets auf den Fersen sind, fordert in Stockholm der mysteriöse Virus sein erstes Opfer, und Hannas Zustand verschlechtert sich zusehends ...
Über den Autor
Dan T. Sehlberg, Jahrgang 1969, MBA der Stockholm School of Economics, in den 80ern Mitglied der Rockband Nova, hat mehrere IT- und Internetfirmen gegründet. Seinem Debütroman Mona soll 2014 ein zweiter Thriller um ProfessorEric Söderqvist folgen. Dan T. Sehlberg lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Stockholm.
Meine Meinung
Leider greift die Kurzbeschreibung zum Thriller „Mona“ sehr weit voraus, so dass es gerade zu Beginn kaum etwas überraschendes gibt. Ich hatte nach den ersten 150 Seiten ernsthaft überlegt, das Buch abzubrechen. Dann jedoch gab es die ersten Überraschungen und dann wurde es zum Glück spannend, richtig spannend, wie ich es nicht mehr vermutet hatte.
Schon zu beginn gibt es viele Figuren mit fast ebenso vielen Handlungsorten. Immer wieder springt die Handlung dazwischen hin und her und es geht durch halb Europa nach Israel. Dort wird es politisch, da der Autor Israels Palästinapolitik kritisch betrachtet und ihre Auswirkungen geschickt in den Roman einfließen lässt.
Die Technik, die der Roman voraussetzt, sollte niemanden abschrecken. Dem Autor gelingt es, sie einfach darzustellen und das verstehen des Romans davon nicht abhängig zu machen. Der daraus entstehende Cyberangriff ist jedoch für die Handlung extrem wichtig. Ob das beschriebene in der Wirklichkeit so passieren könnte ist eine andere Frage, die für mich jedoch nicht ausschlaggebend für das gelingen des Romans war. Der deutsche Verlag kündigt noch einen Nachfolger für 2014 an und ich hoffe, er wird auch ins deutsche übersetzt. Ein paar wenige Handlungsfäden sind noch offen geblieben.
Nach einer Durststrecke wurde es unglaublich spannend und doch vielschichtig. Wer einem (technischen) Thriller mit politischen Bezügen nicht abgeneigt ist sollte bei „Moma“ zugreifen.