Der Sündenbock - Luise Rinser

  • Der Sündenbock - Luise Rinser
    Taschenbuch, Fischer Verlag (1982)
    ASIN: B004D50FSA


    Wikipedia über die Autorin:


    Über dieses Buch (Vorblatt):
    Der Ausgangspunkt ist ein Verbrechen, dessen Beurteilung selbst Richtern und Kriminalisten schwerfiele. Der Dichterin geht es aber auch gar nicht darum, den Fall im juristischen Sinne zu klären. Sie fragt vielmehr nach einer Wahrheit, die jenseits menschlicher Erfahrung liegt. Denn das, was gemeinhin als das Böse angesehen wird, ist nun einmal in die Welt gesetzt und zieht immer weitere Kreise. Die Schuld fällt schließlich auf einen, irgendeinen, der zum Sündenbock wird. Dennoch hat Luise Rinser kein düsteres Buch geschrieben. Ihre Darstellung zeugt von menschlicher Güte und ist voller Verständnis für das Schicksal derer, denen das Leben übermäßig viel Schweres zumutet. Unglückliche, die helfen wollen, in ihrer menschlichen Hilflosigkeit aber einen Weg wählen, der sie vor die Schranken eines irdischen Richters bringt.
    Um "ihres Kindes" willen nimmt die alte Magd Schuld auf sich, indem sie sich zur Rächerin macht, obgleich sie weiß, dass der Herr spricht "Mein ist die Rache."


    Ich denke über dieses Buch:
    Ich gebe diesem Buch 10 Punkte.
    Man merkt schon am vorstehenden Absatz, dass die verwendete Sprache nicht unbedingt die heute übliche ist. Gestört hat mich das nicht. Frau Rinser arbeitete hier viel nach dem Motto "Show, don´t tell!"
    Die geschaffene Atmosphäre erinnerte mich ein wenig an Victor Hugo.
    Die Geschichte erweckt Mitgefühl, wirkt aber nicht im negativen Sinne frömmelnd.
    Besonders beeindruckte mich eine Unterhaltung zwischen einem Kommissar und einem Boulevard-Journalisten. Beide leben, so stellt der Reporter fest, vom "Interesse am Unglück anderer".