Regie: Ermanno Olmi
Darsteller: Christo Jivkov, Sergio Grammatico, Dimitar Ratchkov, Desislava Tenekedjieva, Sandra Ceccarelli
Originaltitel: iIl Mestiere delle armi
Kurzbeschreibung:
Das winterliche Italien im Jahr 1526. Im Religionskrieg des deutschen Kaisers gegen die mit Frankreich verbündeten römisch-katholischen Staaten führt der junge Giovanni di Medici als Hauptmann die päpstliche Armee an. Bereits zu Lebzeiten erreicht dieser, Anführer der gefürchteten Schwarzen Banden, Legendenstatus. Von den Frauen geliebt, von den Regenten geschätzt, genießt di Medici hohen Respekt für seine meisterhafte Beherrschung von Degen und Schwert. Als aber die Zeit der Feuerwaffen anbricht, neigt sich seine Ära dem Ende zu...
Mein Eindruck:
Der Film ist von 2001, gedreht vom Kultregisseur Ermanno Olmi, der als Kunstfilmer ungewöhnliche filmische Mittel anwendet und eine erzählende Form für die Handlung gewählt.
Die Figuren erzählen zwischendurch im OFF aus ihrer Sicht Teilaspekte der Geschichte. Dann gibt es auch lange Passagen mit wenig oder komplett ohne Dialog.
Tatsächlich wirkt der Film streckenweise realistisch, was man den meisten Verfilmungen historischer Stoffe, z.B. durch das ZDF, nicht gerade nachsagen kann.
Durch diesen Mix der Stilmittel wirkt der Film wie ein Film der Ära, die durch Fellini, Pasolini oder Antonioni geprägt wurde. Also Anti-Hollywood! Mir persönlich gefällt das gut. Moderne Filmliebhaber, die an Geschichte interessiert sind, müssen sich eventuell erst an diese Form gewöhnen.
Was auch an Fellini erinnert sind die prägnanten Gesichter der italienischen Darsteller, dazu die authentisch wirkenden Kostüme und Ausrüstung.
Kritisches gibt es auch zu vermelden. Zum einen ist der Film nicht gerade umwerfend spannend, zum anderen gibt es einige unfreiwillig komische Szenen. Das wirkt unpassend. Auch mit der Filmmusik bin ich nicht komplett glücklich, obwohl die Gesangseinlagen sehr schön sind.
Dem gegenüber stehen eine große Konsequenz in der Dramaturgie und einige herausragende Bilder!
Für mich bleibt der Film doch ein ganzes Stück hinter Olmis makellosen Meisterwerk “Cantando dietro i paraventi - Singing behind Scenes” zurück. Gerne würde ich weitere Filme dieses Regisseurs sehen, doch leider wird er häufig in Deutschland übersehen und nicht ins Deutsche synchronisiert.