Amandas Suche von Isabel Allende

  • Zum Inhalt:
    Amanda ist lebensklug und ausgesprochen eigensinnig. Sie wächst in San Francisco auf, der Stadt der Freigeister. Ihre Mutter Indiana führt eine Praxis für Reiki und Aromatherapie und steht im Mittelpunkt der örtlichen Esoterikszene. Der Vater ist Chef des Polizeidezernats und ermittelt in einer grausamen Mordserie. Auf eigene Faust beginnt Amanda Nachforschungen dazu anzustellen, unterstützt von ihrem geliebten Großvater und einigen Internetfreunden aus aller Welt. Doch als Indiana spurlos verschwindet, wird aus dem Zeitvertreib plötzlich bitterer Ernst. Und Amanda muss über sich hinauswachsen, um die eigene Mutter zu retten. »Amandas Suche« erzählt den Weg einer furchtlosen jungen Frau, die mit allen Mitteln verteidigt, was sie liebt – ein fesselnder Roman über das kostbare Band zwischen Müttern und Töchtern und die lebensrettende Kraft der Familie


    Zur Autorin:
    Der vielleicht wichtigste von zahlreichen Preisen in Isabel Allendes Karriere ist der ihr 2010 verliehene "Nationale Literaturpreis" Chiles, den vor ihr erst drei Frauen erhalten haben. Allende, geboren 1942 in Lima, Peru, lebt heute in zweiter Ehe in Kalifornien. Sie war als Journalistin und Moderatorin tätig, heiratete früh und bekam zwei Kinder. Nachdem der mit ihr verwandte chilenische Präsident Salvador Allende bei einem Militärputsch 1973 ums Leben gekommen war, ging sie 1975 ins Exil nach Venezuela. 1982 wurde gleich ihr erster Roman "Das Geisterhaus" ein großer Erfolg. Von ihren weiteren Büchern bewegt besonders der 1992 erschienene Roman "Paula": Ihn schrieb Allende am Krankenbett ihrer sterbenden Tochter.


    Meine Meinung:
    Wie immer sprüht Isabel Allendes Roman vor Charakterköpfen. Sämtliche Haupt- und Nebendarsteller werden in schillernden Farben, mit all ihren Stärken und Schwächen und einigen teilweise recht seltsamen Eigenheiten geschildert. Von der esotherisch angehauchten Indiana, über die Gruppe jugendlicher Internetermittler bis hin zum einbeinigen Kriegsveteranen mit seinem gehörlosen Kampfhund sind es doch alles schillernde Persönlichkeiten, die diese Geschichte bevölkern. Schnell entwickelt der Leser Sympathien für die meisten der Beteiligten aber lange Zeit weiß man nicht , wo die Geschichte eigentlich hinführen soll. Für mich war die größte Schwäche des Buches, dass die Autorin über lange Strecken eine Familien- und Liebesgeschichte erzählt aber die vom Verlag angekündigte Krimihandlung dabei ziemlich auf der Strecke bleibt. Erst ab dem letzten Drittel kommt der Thrill ins Spiel und plötzlich schwenkt das Ganze um, als in Indianas direkter Umgebung ein Mord geschieht und Amandas Mutter entführt wird.


    Allende schreibt routiniert und farbenprächtig, haucht den Protagonisten Leben ein. Ich mochte auch in diesem Buch ihre Art des Erzählens und Fabulierend. Ob ihr allerdings ein Krimi so wirklich liegt, bin ich mir unsicher. Der Plot ist allerdings logisch und ohne große Lücken erzählt und am Ende werden alle Fragen geklärt und alle losen Enden miteinander verknüpft. Eine gute Geschichte, der allerdings das letzte Quäntchen fehlt, um an ihre anderen Bestseller anzuschließen.


    Von mir gute 7 Punkte
    (Ich habe es jetzt mal bei Krimis einsortiert, da der Schluss eindeutig ins Thriller-Genre gehört und es auch eine Mordermittlung mit einigen Leichen gibt. )

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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