Hallo liebe Eulen
Ich würde gern mein Buch bei euch vorstellen.
Mein Buch heißt "Fabian. In memoriam - eine Erzählung über selbstverletzendes Verhalten" und ist im Juni 2014 im Verlag 3.0 Zsolt Majsai erschienen. Es handelt sich dabei um ein Jugendbuch ab 12 Jahren von knapp 200 Seiten.
Klappentext: Fabian ist mit seinem Leben unzufrieden. Sein einziger Freund ist ein titelloses Buch, weder mit der Schule noch mit seinen Eltern kommt er klar. So ist es auch kein Wunder, dass er sich ritzt.
Doch dann kommt Marc auf die Schule. und obwohl er. Fabians Probleme nich wirklich nachvollziehen kann, setzt er sich für ihn ein. Über ihre gemeinsame Liebe zu Büchern miteinander verbunden, entsteht eine Freundschaft. Marc verteidigt Fabian, allerdings wird er dadurch selbst auch zu einem Außenseiter, eine Rolle, mit der er sich nicht abfinden will. Aber sein Versuch, Fabian mit einem Mädchen zu verkuppeln, geht schief, was zu weiterer Ausgrenzung von Fabian führt.
In Folge wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt. Die Todessehnsucht Fabians wird stärker. Findet Marc einen Weg, ihn zurückzuhalten?
Leseprobe von Amazon: Ohne sich umgezogen zu haben, verließ Fabian den Schutz seiner beengten vier Wände. Bereits auf der Treppe konnte Fabian Stimmen und Gelächter hören. Sie drangen aus dem familiären Wohnzimmer zu ihm und ließen ihn langsamer laufen. Wie immer, wenn er diese Geräusche hörte, ergriff ihn eine unaussprechlich intensive Lustlosigkeit, die sich im Beisein seiner Verwandten häufig in notwendige Resignation verwandelte. Wenn es nach ihm ging, konnte er gut und gerne auf diese familiären Pflichttermine verzichten. Aber es ging nicht nach ihm. Es ging nie nach ihm. Früher einmal hatte er die Besuche seiner Verwandtschaft gemocht. Er hatte sich wohl gefühlt in ihrem Beisein, hatte sie geradezu herbeigesehnt. Und er hatte sich auch stets gefreut, wenn wieder einer der nun berüchtigten Pflichttermine näher gerückt war. Doch je älter er geworden war, desto abstoßender erschien ihm jede Festlichkeit. Das lag nicht etwa an einer adulten, festlichen Unlust, die den einen oder anderen jungen Rebellen zu ergreifen gedachte. Vielmehr lag es an der Tatsache, dass er mit der Zeit erkannt hatte, welches ekelerregende Spiel seine Verwandten trieben. Die Geburtstagsgäste bestanden aus den noch lebenden Großeltern, die trotz ihres biblischen Alters mit einer enormen Kraft die kindlichen Wangen zu zerquetschen verstanden und dabei ein sopranes „Nein, du bist aber groß geworden!“ verlauten ließen, den Tanten und Onkel, die immer im Wettstreit mit den eigenen Eltern standen, wenn es darum ging, eine möglichst hohe Bildung der eigenen Nachkommen vorzuweisen, und den Cousinen und Cousins, die sich zu fein dafür fühlten, sich im kindlichen Spiel die Finger schmutzig zu machen und stattdessen lieber ihrer Verwandtschaft in den Arsch krochen. Eben die ganze generationenübergreifende Bagage. Sie alle saßen adlig-sittsam um einen kunterbunt gedeckten Tisch, der inmitten eines Konfettimeeres zu treiben schien, das sich unaufhaltsam im gesamten Wohnzimmer auszubreiten gedachte. Ein mehrstöckiger, mit rosa Zuckerguss überzogener und mit allerlei essbarem rosa und rotem Firlefanz verzierter Kuchen stand direkt vor der kleinen Schwester der Wünsche, die am Kopfende des titanic-haften Tisches saß. (Passend dazu stand neben ihr der Geburtstagstisch – der Tisch der Wünsche, sozusagen.) Eine exakt abgezählte Menge an Kerzen brannte fröhlich auf dem Kuchen und spielte dem unwissenden Kind vor, dass Feuer etwas war, das man zu Dekorationszwecken verwenden konnte und durfte. Ein hübsches Bild! Hinter dieser brennenden rosa Kalorienbombe standen noch zwei Glasplatten, ebenfalls mit Kuchen bestückt: ein Blechkuchen, ein Formkuchen, Stückchen. Jeder einzelne mit einer erstickenden Schicht Puderzucker bestreut. Schade, dass es den nicht in rosa gab ... Rosa Luftballons mit leicht verformten Pferdchen und bunte, glänzende Girlanden in Herzchenform dienten der augenkrebsfördernden Zierde von Wänden und Decke und ließen das Herz jedes Herzpatienten höherschlagen. Farblich dazu abgestimmt trug Fabians kleine Schwester einen berüschten Traum aus Rosa. Wie jedes Jahr. Passend dazu war sie unpassend geschminkt, trug billigen Modeschmuck der Mutter. Ganz alleine ausgesucht! Fabian fragte sich, ob ein Stylist zur Rettung zahlreicher Menschenleben nötig war, oder ob er lieber einen Innenarchitekten rufen sollte. Ob sie auch zusammenarbeiten würden? Alle Anwesenden lachten, als hätte jemand das Wohnzimmer mit Lachgas geflutet, und strahlten wie ein einziges riesiges Atomkraftwerk. Viele vom Farbspektrum verwirrte Augenpaare waren auf die kleine Schwester gerichtet. Kaiserin und Untertanen! Ein Gerangel um Gunst! Die Hand entschied über Glück und Schmach, über Leben und Tod. Wo bleibt denn nur der Harlekin?
Die Leseprobe entstammt dem 5. Kapitel (von insgesamt 12) mit dem Namen "Ein Traum in Rosa".
Wer Fragen zu meinem Buch oder zu mir hat, sei herzlich dazu aufgefordert, diese zu stellen
Liebe Grüße,
Flauschfaucher / Lena Hoffmann