Auf der Spur der Schattenschwester - Janna Stoll

  • Kurzbeschreibung
    20 Jahre alt ist Janna, als bei ihr das Borderline-Syndrom, eine psychische Störung diagnostiziert wird. Dabei wirkt die freundliche Blondine alles andere als krank: Fast immer lächelt sie strahlend; schließlich hat sie alles, was das Herz begehrt. Was also ist los mit Janna? Oft drängt es sie, sich physisch zu verletzen, und zuweilen verliert sie ganz die Lust am Leben. In dem Bestreben, eine mustergültige Tochter zu sein, wurden schwere seelische Verletzungen verdrängt, die nun zutage treten. Auf der Suche nach Zuwendung und Zärtlichkeit wurde sie als Kind sexuell missbraucht. Als in den Psychotherapien die Schattenschwester auftaucht, Jannas verschüttetes Unterbewusstsein, eröffnet sich ein dorniger Weg, der zu innerer Befreiung führt ...



    Die Autorin
    Janna Stoll, Jahrgang 1980 berichtet freimütig und mitreißend von ihrem schwierigen, doch erfolgreichen Kampf mit dem Borderline-Syndrom, von den Problemen und Chancen psychotherapeutischer Heilmethoden, von der Bewältigung einer lähmenden Vergangenheit und dem Aufbruch in ein neues Leben.


    Meine Meinung
    Ein sehr offen geschriebenes Buch, das ich nur in kleinen Portionen verdauen konnte. Nichts für die lauschigen Abende auf der Couch, sondern ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt.

  • Zitat

    Original von Morgana
    Ist das Buch denn bei Sachbüchern gut aufgehoben? Ist das nicht eher ein Roman bzw. eine Autobiographie?


    Das hab ich mich auch eben gefragt.... wohl eher autobiographisch...also bei Amazon stehts unter Biographien :-]

  • Weil es halt auch sehr viel Hintergrundwissen vermittelt habe ich gedacht, es wäre bei den Sachbüchern gut aufgehoben.


    Ich finde, es ist garantiert kein Lesestoff für zwischendurch. Mich hats bei all der Offenheit manchmal doch geschüttelt.

  • Hallo, ich bin bei amazon irgenwie auf so ein Buch gestoßen und hatte dann in meinen Empfehlungen jede Menge Bücher über Borderline stehen. Viele davon waren sehr gut bewertet und auch die Rezenssionen waren sehr ansprechend.


    Doch bisher weiß ich immer noch nicht was das Borderline-Symthrom ist. Kann mich jemand aufklären? :-)

  • Hallo milla,


    vielen Dank für diese Informationen. Etwas ähnliches hatte ich schon vermutet, doch so richtig gewusst habe ich es nicht.
    Das ist ja eine schlimme Krankheit, sowohl für den Betroffenen, als auch für die Angehörigen. Da ist viel Liebe und Geduld gefragt.


    Viele liebe Grüße :wave


    reza

  • Ich denke, wenn man in guter Therapie ist, dann kommt man mit dieser Krankheit ganz gut klar. Sicherlich wirst du fast nie frei davon sein, aber du lernst, damit umzugehen. Lernst, deine Spannungen abzubauen usw.


    Aber auch für Angehörige oder anderen Menschen, die mit Borderlinern zu tun haben, ist es wichtig, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Ich selber habe es gemerkt, als ich für einen jungen Menschen in der Ausbildung zuständig wurde, der Borderliner ist. Selber hatte ich keinerlei Erfahrung mit diesem Krankheitsbild, hatte auch nur bedingt Kontakt zu Borderlinern. Und was ich da erlebt habe, hat mich wirklich an meine eigenen Grenzen gebracht. Für mich war dieses Buch wichtig, um zu verstehen, was in diesen Menschen vorgeht. Um selber arbeitsfähig zu bleiben. Denn die ersten drei oder vier Monate war ich selber so kaputt und ausgelaugt, dass ich wirklich an mir selber gezweifelt habe. Nach einer Fortbildung und diversen Büchern über Borderline (oben genanntes hat mir am meisten geholfen) konnte ich besser verstehen und auch aushalten.

  • Hallo Queeny,


    das kann ich mir gut vorstellen, daß dies bis an die Grenzen geht. Nein danke! Aber alle Achtung vor Menschen, die sich mit so einem Problem konfrontieren lassen oder lassen müssen.


    Dennoch glaube ich, dass es für die Angehörigen immer noch am schlimmsten ist. Das ist ein Mensch, den sie lieben, aber er läuft außer Kontrolle, ohne dass man etwas tun kann.


    Gibt es inzwischen etwas Definities fü die Heilung? Wie sind die Chancen? Vergeht so etwas irgendwann?

  • *hüstel*
    @ Reza:


    wie es mit der Heilung speziell aussieht kann ich dir nicht sagen, daß wichtigste ist aber das diese Krankheit erstmal erkannt werden muß und sich der Betreffende dann auch noch behandeln lassen muß. Denn wie eine normale Krankheit, läuft so etwas nicht ab, einfach ein paar Pillchen einwerfen und es vergeht wieder, so läuft das bei Borderline und auch anderen Psychischen Krankheiten nicht ab.
    Da müssen Gespräche geführt werden, da muß sich was tun, was verändern.
    Ich war 3 Jahre lang in einer Beziehung, die einfach nur chaotisch war, mich emotional ausgelaugt und mich auch körperlich verletzt hat, heute weiß ich warum das so war, mein Partner litt oder viel mehr vermutlich leidet er noch immer, unter Borderline. Hätte ich das damals erkannt, hätte ich ihm vielleicht helfen können. Wahrscheinlicher aber ist es, daß ihm nicht zu helfen ist, weil er seine Krankheit eben nicht erkennt oder erkennen will.
    Mein Fazit aus dieser Beziehung ist es, daß es für mich persönlich zu kraftaufwändig ist, mich mit einem Borderlinepatienten auseinander zu setzen, eben weil ich aufgrund meiner eigenen Psyche eine Konstante im Leben brauche und wenn etwas typisch für diese Erkrankung ist, dann eben, daß der Mensch in nichts was er tut konstant ist. Im einen Moment schwört er dir ewige Liebe im nächsten verletzt er dich massiv.


    Bisher habe ich nicht von jemandem gehört der *geheilt* wurde von dieser Krankheit. Die Patienten leben meines Wissens nach in der ständigen Erwartung von Rückfällen.....

  • Hallo babyjane,
    um diese Erfahrung beneide ich dich nicht. :-(


    Zuerst habe ich mich gefragt warum diese Antwort mit "hüstel" beginnt, doch dann ist mir einiges klar geworden.


    Zum Glück hast du den Absprung geschafft, was für dich selbst wirklich gut ist. Dennoch frage ich mich, wie diese Menschen das empfinden. Denn laut dem Bericht von Queeny sind sich ja diese Menschen ihrem "Andersein" bewusst, im Gegensatz zu den "wirklich" psychisch Kranken.


    Außerdem ist mir immer noch nicht klar, wie es zu dieser Krankheit kommt. Schließlich ist es ja kein Virus. Und nur bei Kindesmissbrauch, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Diese Krankheit muss einfach noch andere Ursachen haben.


    Viele Grüße
    reza

  • reza:
    ich hab mit *hüstel* angefangen, weil ich mich erstmal räuspern mußte :)


    Also ich kann da jetzt nur von meiner Erfahrung sprechen. Mein Exfreund, war sich durchaus bewußt, daß sein Verhalten nicht normal ist, allerdings hat er sich geweigert darin eine psychische Erkrankung zu sehen und eine Behandlung war damit ausgeschlossen.
    Aus vielen Gesprächen,w eiß ich, daß sein Verhalten in den Momenten für ihn total logisch und schlüssig war, erst einige Zeit später wurde ihm bewußt wie seltam er sich aufführt, was ihn dann in das nächste Loch fallen ließ.


    Woher die Krankheit kommt, kann ich dir so auch nicht beantworten, es rührt ganz bestimmt nicht nur vom Mißbrauch her, auch Vernachlässigung oder einfach das Gefühl unerwünscht/ungeliebt zu sein in der Kindheit spielt wohl eine ganz große Rolle.


    Das mit dem Absprung schreibst du schon richtig, es hat lange gedauert bis ich eingesehen habe/einsehen muße, daß es so für uns beide nicht weiter gehen kann. Zumal ich auch feststellen mußte, daß menche seiner Verhaltensmuster auf mich abfärbten. Ich versichere mich heute noch 10 mal in der Woche, ob Tarzan mich wirklich liebt und nicht plötzlich seine Meinung geändert hat.


    Ich bewundere wirklich jeden, der es schafft mit einem Borderliner zu leben, bzw eine Beziehung zu führen....mich hat es aufgefressen.