Taschenbuch: 576 Seiten
Goldmann Verlag
erschienen am 16. September 2013
Originaltitel: The Queen's Vow
zum Autor: Quelle RandomHouse
Christopher W. Gortner hat die ersten sechs Jahre seines Lebens in Südspanien verbracht und wurde von seiner spanischen Mutter und seinem amerikanischen Vater zweisprachig erzogen. Bevor er selbst zum Schreiben kam, arbeitete er als Redakteur für Geschichtsfachzeitschriften und unterrichtete an der Universität. Mit seinen historischen Romanen feiert Gortner international große Erfolge. Heute lebt und arbeitet er in San Francisco, Kalifornien.
zum Inhalt:
Christopher W. Gortner beschreibt in diesem Roman eine turbulente Zeit im Königreich Spanien. Isabella und Ferdinand waren nicht nur diejenigen, die mit ihren Königreichen ihr Land einten, sondern auch diejenigen, die Erfolge mit der Entdeckung Amerikas und den damit eroberten Kolonien hatten und leider auch die Inquisition unter Tomás de Torquemada befürworteten. Obendrein war ihr Zusammenkommen Stoff für eine romantische Liebesgeschichte.
Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts war die Thronfolge in Kastilien umstritten. Nach dem Tod von Isabellas Halbbruder Enrique, regiert ihr Bruder Alfonso Kastilien. Auf Wunsch Enriques sollte Isabella den König von Portugal heiraten. Sie widersetzte sich lange genug, um dann ihrem Herzen folgen zu können und Ferdinand von Áragon zu heiraten. Als wenig später Alfonso an einer Vergiftung stirbt, wird Isabella Königin. Ein Vertrag regelte die Rechte der beiden Monarchen auf die jeweiligen Reiche.
meine Meinung:
Die Geschichte des Paares hätte sich kein Dichter spannender ausdenken können. Gortner hält sich sehr dicht an der belegten Historie. Mit seinem Erzählstil lässt er dabei so viel Spannung aufkommen, dass man schnell von den Figuren eingenommen wird. Er lässt seine Leser hinter die Kulissen schauen und beschreibt dabei eine Frau, die bei all ihrer Macht auch eine Verantwortung zu tragen hat und schwere politische Entscheidungen treffen musste. Er relativiert die allgemeine Meinung über das Katholische Paar, dass sie die Eingeborenen unterwarf und die Juden und Moslems aus ihrem Land vertreiben ließ. Sogar Isabellas Beichtvater Torquemada erhält hier eine weitere Ansicht, die ihn auch als verständnisvollen Priester zeigt. Isabella war außerdem eine fortschrittlich denkende Frau, die ihrem Volk Bildungsmöglichkeiten bot. Die persönliche Leidenschaft für ihren Ehemann bietet in dieser Romanbiografie einen angenehmen Ausgleich.
Mit dem Schwur der Königin ist es dem amerikanischen Autor mit den spanischen Wurzeln gelungen, ein Stück Geschichte anschaulich darzustellen. Er stellt das Leben der spanischen Königin in den Vordergrund, ohne das Umfeld zu vergessen. Intrigen werden gestrickt und immer wieder Steine in den Weg gelegt. Geschichtsinteressierten, die auch für romantische Verstrickungen empfänglich sind, werden hier auf ihre Kosten kommen.