Jeaniene Frost - The Beautiful Ashes (Broken Destiny)

  • Tja die Tage erzählte mit ein Newsletter vom großen böse A über das neueste Buch von Frau Frost. Ich habe das Buch dann sofort bestellt, weil ich gedacht habe, dass ihre Bücher erfahrungsgemäß witzig genug sind, um meine Leseflaute zu überwinden, aber das war dann so "aufregend", dass ich zwischendurch zwei andere Bücher gelesen habe. (Mission trotzdem erfüllt).


    The Beautiful Ashes wird von der Hauptfigur Ivy selbst erzählt, die sich seit ihrer Kindheit mit Halluzinationen herumschlägt. Wir treffen sie auf der Suche nach ihrer Stiefschwester, die spurlos verschwunden ist. Kurze Zeit später sind Ivys Adoptiveltern bei einem Autounfall verstorben. Während ihrer Suche wird Ivy dann selbst zunächst von einer Oma, später von einem Polizisten angegriffen und von einem Fremden gerettet, der sich später als Adrian vorstellt und über das ein oder andere übernatürliche Zusatzfeature verfügt. Adrian arbeitet für den Engel Zach. Als solche stellen sich auch Ivys Halluzinationen heraus, sie kann die Dämonenwelt hinter der wirklichen Welt sehen, was in ihrer Blutlinie liegt. So stellt sich dann auch heraus, dass ihre Schwester dorthin verschleppt wurde. Adrian will ihr mit den Fähigkeiten seiner Blutlinie bei der Rettung helfen, will aber gleichzeitig eine alte heilige Waffen finden mit der man Dämonen töten kann - er hat da noch einige Rechnungen offen. Der Haken ist aber, dass eben nur Ivy solche Gegenstände aufspüren und nutzen kann. Nebenbei bemerkt fühlen sich die beiden ausgesprochen zueinander hingezogen, was Ivy auch gern weiterverfolgen würde, Adrian geht aber auf Distanz, weil das Schicksal und seine Blutlinie es verlangen, dass er sie früher oder später verrät.


    Das Buch hat bei mir letztlich eher nur Genervtheit ausgelöst. Es ist immer schwierig, wenn man einen Ich-Erzähler hat, zu dem man als Leser keinen Zugang bekommt. Auch die anderen Figuren fand ich eher blass und wenig erinnerungswürdig. Ferner ging es mir furchtbar auf den Senkel, dass Adrian so ziemlich durch die ganze Hälfte des Buches um alles ein Riesengeheimnis gemacht hat als wäre Ivy ein rohes Ei. Selbige lässt sich das bieten, weil sie natürlich an ihre Schwester denkt. Als Leser denkt man an breitgelatschten Quark und hat das Mega-Geheimnis um Adrians Blutlinie schon gelöst, bevor die große Verkündung stattfindet. Ferner kommt es am Ende natürlich zu dem was er befürchtet hat, aber irgendwo habe ich während der ganzen Handlung immer nur das Gefühl gehabt, dass das ganze Buch nicht hätte stattfinden müssen, wenn man Kommunikation nicht als Einbahnstraße begreift.


    Auf den letzten 50 Seiten findet Ivy dann aus ihrer Lethargie und greift selbst aktiver in die Handlung ein, der Showdown ist aber schnell abgefrühstückt und verweist den Leser auf folgende Bände. Irgendwo entwickelt die Story gerade zum Ende hin ihren Reiz, aber ich glaube nicht, dass ich nach einem derartig holprigen Einstieg Lust habe die Reihe weiter zu verfolgen. Frost kann es eigentlich besser.

  • „Broken Destiny -Dämonenasche“ ist der erste Band der neuen Reihe von Jeaniene Frost, in der sich Ivy und Adrian zusammen gegen das Dämonenreich behaupten müssen. Wir haben es hier mit einer actionreichen Serie zu tun, bei der sowohl Fantasyfans als auch Liebhaber prickelnder Liebesromane voll auf ihre Kosten kommen.


    Wir bekommen die Story komplett aus Sicht der Protagonistin Ivy erzählt. Das hat mir besonders gut gefallen, denn Ivy ist zum einen nicht auf den Mund gefallen und sagt, was sie denkt und zum anderen sind ihre Gedankengänge absolut göttlich. Die Autorin hat hier ihre gewohnte Leichtigkeit und eine ordentliche Brise Humor verarbeitet, die einfach nur Spaß machen. Dabei sind die Seiten förmlich dahingeflogen. Ich hätte das Buch sogar in einem Rutsch lesen können, wenn da nicht das Leben außerhalb der Lektüre gewesen wäre.


    Die Charakteren hat Frau Frost glaubhaft dargestellt, wobei mir manche Handlungen und Gedankengänge zu schnell vonstatten gingen. Gerade bei Adrian steigt man oft nicht so ganz dahinter, warum er manche Sachen tut, wie er sie tut. Das kann eventuell auch an der Wahl der Erzählperspektive liegen. Genrell ist Adrian natürlich der düstere Badboy, der auf jeden Fall geheimnisvoll daherkommen soll – das ist klar. Eben weil Ivy und Adrian so grundverschieden sind, kann man das Knistern zwischen ihnen fühlen. Man hat als Leser von Anfang an das Gefühl, dass die beiden nicht zusammen sein dürfen, es aber natürlich sein wollen. Insgesamt haben mir die Charaktere (auch die wenigen Nebencharaktere) sehr gut gefallen. Ich konnte ihnen ihre Rolle im Gesamtgefüge größtenteils abkaufen und freue mich in diesem Fall schon auf den nächsten Band, da ich denke, dass dort noch mehr Entwicklung bei einigen zwischenmenschlichen Beziehungen möglich ist.


    Normalerweise bin ich ein Fan direkter Einstiege, aber in diesem Fall bin ich nicht so ganz klar gekommen. Ich hatte auf den ersten 30-40 Seiten wirklich Probleme, der Story zu folgen, da wir auf einen Schlag mit diversen Charakteren, Zusammenhängen und Hintergrundstorys konfrontiert werden. Ebenso fragt man sich während dieser ersten Abschnitte, warum Ivy sich so merkwürdig passiv verhält. Das klärt sich natürlich alles im Verlauf der Geschichte, aber trotzdem ist mir der Einstieg deswegen relativ schwer gefallen.


    Die Hintergrundstory an sich ist nichts Neues (Protagonistin und Badboy gegen die bösen Dämonen), aber das ist auch kein Muss, denn diese Geschichte lebt definitiv von ihren Dialogen, die unglaublich toll, erheiternd und lebhaft sind. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Geschichte langweilig ist – ganz im Gegenteil. Gerade das letzte Drittel hat es so was von in sich, dass ich noch bis nachts gelesen habe, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Zwischendurch bekommen wir immer wieder überraschede Twists vorgesetzt, die noch zusätzlich Spannung erzeugen. Der Cliffhanger am Ende darf natürlich auch nicht fehlen. Schon alleine deshalb möchte ich unbedingt Band zwei lesen.


    Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen soliden ersten Teil der Serie handelt, der durch eine starke Heldin besticht, die nicht in die übliche Hilfe-ich-bin-eine-wehrlose-Frau-Schublade gesteckt werden muss. Auch der Protagonist kann sich sehen lassen und wird so einige Frauenherzen zum Schmelzen bringen. Ein überzeugendes Setting, bei dem gerade auch die Fantasyelemente (Dämonenwelt) stimmen und so dem Leser eine gelungene Mischung aus Liebesroman und epischer Dämonenschlacht bietet.


    8 Eulenpunkte