Tja die Tage erzählte mit ein Newsletter vom großen böse A über das neueste Buch von Frau Frost. Ich habe das Buch dann sofort bestellt, weil ich gedacht habe, dass ihre Bücher erfahrungsgemäß witzig genug sind, um meine Leseflaute zu überwinden, aber das war dann so "aufregend", dass ich zwischendurch zwei andere Bücher gelesen habe. (Mission trotzdem erfüllt).
The Beautiful Ashes wird von der Hauptfigur Ivy selbst erzählt, die sich seit ihrer Kindheit mit Halluzinationen herumschlägt. Wir treffen sie auf der Suche nach ihrer Stiefschwester, die spurlos verschwunden ist. Kurze Zeit später sind Ivys Adoptiveltern bei einem Autounfall verstorben. Während ihrer Suche wird Ivy dann selbst zunächst von einer Oma, später von einem Polizisten angegriffen und von einem Fremden gerettet, der sich später als Adrian vorstellt und über das ein oder andere übernatürliche Zusatzfeature verfügt. Adrian arbeitet für den Engel Zach. Als solche stellen sich auch Ivys Halluzinationen heraus, sie kann die Dämonenwelt hinter der wirklichen Welt sehen, was in ihrer Blutlinie liegt. So stellt sich dann auch heraus, dass ihre Schwester dorthin verschleppt wurde. Adrian will ihr mit den Fähigkeiten seiner Blutlinie bei der Rettung helfen, will aber gleichzeitig eine alte heilige Waffen finden mit der man Dämonen töten kann - er hat da noch einige Rechnungen offen. Der Haken ist aber, dass eben nur Ivy solche Gegenstände aufspüren und nutzen kann. Nebenbei bemerkt fühlen sich die beiden ausgesprochen zueinander hingezogen, was Ivy auch gern weiterverfolgen würde, Adrian geht aber auf Distanz, weil das Schicksal und seine Blutlinie es verlangen, dass er sie früher oder später verrät.
Das Buch hat bei mir letztlich eher nur Genervtheit ausgelöst. Es ist immer schwierig, wenn man einen Ich-Erzähler hat, zu dem man als Leser keinen Zugang bekommt. Auch die anderen Figuren fand ich eher blass und wenig erinnerungswürdig. Ferner ging es mir furchtbar auf den Senkel, dass Adrian so ziemlich durch die ganze Hälfte des Buches um alles ein Riesengeheimnis gemacht hat als wäre Ivy ein rohes Ei. Selbige lässt sich das bieten, weil sie natürlich an ihre Schwester denkt. Als Leser denkt man an breitgelatschten Quark und hat das Mega-Geheimnis um Adrians Blutlinie schon gelöst, bevor die große Verkündung stattfindet. Ferner kommt es am Ende natürlich zu dem was er befürchtet hat, aber irgendwo habe ich während der ganzen Handlung immer nur das Gefühl gehabt, dass das ganze Buch nicht hätte stattfinden müssen, wenn man Kommunikation nicht als Einbahnstraße begreift.
Auf den letzten 50 Seiten findet Ivy dann aus ihrer Lethargie und greift selbst aktiver in die Handlung ein, der Showdown ist aber schnell abgefrühstückt und verweist den Leser auf folgende Bände. Irgendwo entwickelt die Story gerade zum Ende hin ihren Reiz, aber ich glaube nicht, dass ich nach einem derartig holprigen Einstieg Lust habe die Reihe weiter zu verfolgen. Frost kann es eigentlich besser.