"Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" von Tanja Kinkel

  • Klappentext:
    Eine Frau übernimmt das Erbe Dschingis Khans und kämpft gegen das mächtige China


    Asien, 15. Jahrhundet. Geboren in völliger Machtlosigkeit, entscheiden zwei außergewöhnliche Frauen, ihr Volk besser führen zu können als die Generäle, Khane und Kaiser ihrer Zeit. Manduchai wird zur Königin der Mongolen, Wan die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron. Ihre Wege laufen so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und das Schicksal scheint häufig gegen sie zu sein. Doch als sich die beiden nach Jahren der Intrigen und Kriege, nac Siegen und Verlusten gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weiter geht....


    zu Tanja Kinkel :
    www.tanja-kinkel.de


    Meine Meinung:


    Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.
    Beworben habe ich mich dafür, da mich die Geschichte einer mongolischen Herrscherin interessiert hat und ich, nachdem ich einige Bücher von Tanja Kinkel gelesen habe, mit ihrem Schreibstil vertraut bin und ihn sehr schätze.
    Die umfangreiche Recherchearbeit macht dieses Werk zu etwas Besonderem. Spannend fand ich die Bilder, die Frau Kinkel in der LR gepostet hat, über den Aufbau der Jurten in der mongolischen Steppe, über die Eindrücke, die sie vor Ort bei ihrer Recherche gewonnen hat und das Manduchai immer noch einen Platz im Herzen der Mongolen hat.


    Asien, im 15. Jahrhundert, kein Ort, an dem es Frauen leicht haben. Sie werden gehandelt, verheiratet und wenn sie das Pech haben in China geboren zu werden, auch verstümmelt.
    Ausgenommen vielleicht in Bauernfamilien, werden den kleinen Mädchen die Füße verkrüppelt, damit sie dem Schönheitsideal entsprechend auf "Lotusfüßchen" umhertippeln können.
    Unvorstellbar, dass diese Tradition sich in China bis ins 19. Jhd gehalten hat.
    Wan, eine Tochter aus niederem Adel, wurde in die verbotene Stadt berufen um dem Sohn des Kaisers als Kindermädchen zu dienen. Eine ehrenvolle Position, auch für ihre Familie, gleichzeitig aber bedeutet es, dass sie niemals eine eigene Familie haben wird.
    Manduchai hat es leichter, als einziges Kind ihrer Eltern hat sie ein relativ freies Leben, bis sie mit dem alternden Khan als Zweitfrau verheiratet wird.
    Zwischen China und den mongolischen Stämmen flammen immer wieder Kämpfe auf. Als der Kaiser in die Hände der Mongolen fällt, weigert sich China Lösegeld zu zahlen und ernennt dessen Bruder zum neuen "Sohn des Himmels".
    Wans Zögling ist in Gefahr, denn der neue Kaiser hat auch einen Sohn. Es gelingt der Kinderfrau sein Überleben zu sichern und damit auch ihre Stellung zu festigen.


    Sehr spannend, wie und mit welchen Intrigen sie kämpfen muss, was sie selbst tut um zu dem zu werden, was sie letztendlich wurde. Eine der mächtigsten Frauen im alten China, einer Welt, in der Frauen normalerweise nur schmückendes Beiwerk waren.
    Auch Manduchai wird eine mächtige Herrscherin, in einer patriarchalischen Gesellschaft, in der Frauen sich dem Mann absolut unterordnen müssen.
    Spannend und einfühlsam führt Tanja Kinkel den Leser durch das Leben zweier Frauen, die das Schicksal ihres Volkes durch ihre Herrschaft beeinflussten. Eine Herrschaft, die nur durch ihre jeweiligen Schützlinge möglich wurde.
    Dieses Buch ist durch intensive Recherchearbeit (auch vor Ort) entstanden und vieles, was man liest, ist genauso überliefert worden.
    Es hat mich fasziniert von diesen interessanten, starken Frauen zu lesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Manduchai ist eine Protagonistin, die man einfach lieben muss. Ihre kluge besonnene Art, ihr Mitgefühl, das sich auch darin zeigt, wie sie sich um den Sohn des goldenen Prinzen kümmert, als dieser noch gar nicht als Nachfolger in Frage kam, ihr Geschick mit dem Umgang der zerstrittenen Stämme...
    Man glaubt ihr, dass ihr Volk für sie an erster Stelle steht. Sie hat aber auch das Glück, immer aufrichtige Menschen an ihrer Seite zu haben, denen sie vertrauen kann.
    Wan dagegen ist nur umgeben von Intrigen und machthungrigen Eunuchen. Sie kann nicht nachlassen in ihrer Vorsicht, erst um das Leben ihres Schützlings zu retten, später um ihre Stellung, als mächtigste Konkubine an seiner Seite. Es ist der Autorin sehr gut gelungen, ihren inneren Zwiespalt zu zeichnen. Wan war eine kluge Frau, die über Leichen ging, um ihre Ziele zu erreichen. Sie hatte keine anderen Möglichkeiten.
    Man findet selten einen historischen Roman, mit so viel Detailtreue.
    Ich habe viel gelernt, beim Lesen dieses Buches. Über das China des 15. Jahrhunderts, die Erben Dschingis Khans in der mongolischen Steppe und zwei Frauen, denen das Schicksal ihres Volkes am Herzen lag.
    Über 600 Seiten Spannung, empfehlenswert nicht nur für Liebhaber historischer Romane.



    ich gebe 10 von 10 Eulenpunkten


    edit: Link

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    Liebe Grüße Ly :wave

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  • Manduchai - Tanja Kinkel


    Verlag: Droemer, 2014
    Gebundene Ausgabe: 592 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis:
    Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen.
    Wan war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine Aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde.


    Über die Autorin:
    Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation "Brot und Bücher e.V", um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen. Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts.
    Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Die Löwin von Aquitanien" (1991), "Die Puppenspieler" (1993), "Mondlaub" (1995), "Die Schatten von La Rochelle" (1996), "Die Söhne der Wölfin" (2000), "Götterdämmerung" (2003), „Venuswurf“ (2006), „Säulen der Ewigkeit“ (2008) und "Im Schatten der Königin" (2010), "Das Spiel der Nachtigall" (2011), "Verführung" (2013).


    Mein Eindruck:
    Manduchai ist ein komplexer historischer Roman, der den Leser in die Welt der Mongolen und Chinesen ins 15.Jahrhundert führt. Das ist eine mir als Leser wenig bekannte Gegend, auch die bedeutende Mongolenführerin Manduchai kannte ich nicht, wohltuend hebt sich das ab von den vielen Themen, die im historischen Roman schon zu oft durchgekaut wurden.


    Es wird ein großer Teil von Manduchais Leben gezeigt. Geburt, wie sie aufgewachsen ist, Heirat, überstehen von Intrigen und schließlich Führen der Mongolen.
    Durch diesen großen Ansatz passiert viel in den über 500 Seiten, der Leser wird also nicht nur unterhalten sondern auch gefordert. Aber doch nur in einem angemessenen Maß.
    Tanja Kinkel entwickelt eine ganze Reihe von wichtigen Nebenfiguren, die Manduchais Leben teilen, z.B. der Chinese Ma Jing, der bei den Mongolen entführt wurde und dort schließlich das “Kindermädchen” der kleinen Manduchai wurde Eine großartige Figur! Beeindruckend sind auch Esen, Batu Möngke, Önbilod und erst Recht Wan, die Manduchais chinesischer Gegenpart wird. Selbst von kleinsten Nebenrollen, wie Li Dongyang oder Schiker kann man sich ein gutes Bild machen.


    Bei der Gestaltung des Romans erweist sich Tanja Kinkels Routine als bewährt, vor allen bei Sprache, Handlungsaufteilung, Figurengestaltung- und Entwicklung sowie historischer Recherche.
    Sie arbeitet die entscheidenden Momente der Geschichte heraus.
    Wie man in der großartigen Leserunde erfahren konnte, war sie tatsächlich vor Ort und hielt sich in den entscheidenden Eckpfeilern der Geschichte an die historisch belegten Tatsachen. Es wurde auch deutlich, wo sie Spielräume zum ausgestalten der Handlung fand und das machte den Roman schließlich aus. Genauso sollte ein historischer Roman sein.

  • Manduchai lebte im 15. Jahrhundert und war die letzte Kriegerkönigin der Mongolen. In Tanja Kinkels gleichnamigen historischen Roman geht es aber nicht nur um das Leben dieser interessanten schillernden Persönlichkeit. Zur gleichen Zeit gibt es im Reich der Mitte, im nahen China, nämlich auch die kluge Kinderfrau Wan, der es nicht genug ist, den einzigen Sohn des Kaisers zu betreuen.
    Die Mongolen sind im ewigen Streit mit den Chinesen. Der amtierende Kaiser Chinas verliert eine große Schlacht und fällt den Mongolen als Geisel in die Hände. Nicht ganz unschuldig an dieser Situation ist der Eunuch Ma Jing, der ebenfalls in Gefangenschaft gerät und fortan der kleinen Manduchai als Diener und Beschützer zugewiesen wird. Bald verbindet ihn eine tiefe Zuneigung mit dem kleinen Mädchen, welches unter seinen Fittichen zu einer jungen Frau heranwächst. Als Manduchai ihre Familie verlässt, um die zweite Frau des amtierenden Khans zu werden, begleitet er sie.
    Von klein auf beweist Manduchai, dass sie über einen außergewöhnlichen Verstand verfügt und in der Lage ist, Menschen zu durchschauen und so zu lenken, dass es ihren Plänen am besten nützt. Und ihr größter und ehrgeizigster Plan ist es alsbald, dass die verschiedenen Mongolen-Stämme wieder eins werden sollen, unter einem starken und weisen Khan.
    Derweilen spinnt die Kinderfrau in der Verbotenen Stadt ihre ganz eigenen Fäden und steigt durch ihre schlauen Intrigen schließlich die Karriereleiter hinauf bis zur ersten Konkubine des jungen Kaisers von China. Als dessen erste Vertraute und Beraterin verfügt sie über große Macht und ist bemüht diese mit aller Raffinesse und wenn es sein muss auch mit rigideren Mitteln zu behalten.


    Dieses Buch hat alle Eigenschaften, die einen hervorragenden historischen Roman für mich auszeichnen. Von der ersten Zeile an wird man in eine fremde und exotische Welt katapultiert, die einem so schnell vertraut wird wie einem auch die Hauptdarsteller ans Herz wachsen.
    Tanja Kinkel versteht es aufs Vortrefflichste, die einzelnen Charaktere zu schildern und durch die Geschichte wachsen und reifen zu lassen.
    Für mich waren die großen Highlights die klugen funkensprühenden Gespräche der Protagonisten, in denen die größten Entwicklungen, die dramatischten Zusammenstöße und die spannendsten Gefechte - nämlich die mit Worten und dem Intellekt – stattfanden.
    Man merkt auch schnell, wie hervorragend die historischen Details recherchiert sind und wie geschickt die tatsächliche Geschichte mit der Phantasie der Autorin verwoben wurde um daraus ein mitreißendes Buch zu machen aus dem ich so viel Neues und Interessantes über die Mongolen und Chinesen erfahren habe. Über die fremde Kultur, das uns Europäern rätselhafte Wesen und die verwirrende Mentalität dieser asiatischen Völker. Und trotz all der Exotik fühlte ich mich Manduchai und all den anderen wundervollen Figuren ganz nah und habe mit ihnen mitgelitten und mitgejauchzt.
    Tanja Kinkel hat es mal wieder geschafft, mich restlos zu überzeugen und ich war gefangen von der schönen Sprache, dem anspruchsvollen Erzählstil, der mir ausnehmend gut gefallen hat.


    Von mir bekommt dieses Buch die volle Punktzahl und ist mein Monatshighlight. :anbet

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Meine Meinung:


    Dieses Buch hat die volle Punktzahl mehr als verdient.


    Hier wurden wir in die Welt der Mongolen eingeführt. Diese Welt ist so anders als wir die welt kennen. Schon allein, wie früh die Kinder perfekte Reiter waren. Wow!
    Ohne die Schulbildung die wir kennen hat das Volk sehr viel aus der Natur gelernt. Sie wußten die Natur für sich und ihre Gesundheit einzusetzen.
    Intrigen bei den Herrschern gab es natürlich auch. Mit List und Tücke wurden Nebenfrauen ins Abseits geschickt - in der Mongolai wie im Reich der Mitte.
    Wobei die Mongolen-Damen vor Brutalität nicht zurückschreckten. Manduchai war eine sehr "emanzipierte" Persönlichkeit. Sie konnte es in allern Belangen mit den Männern aufnehmen.


    Also ich habe jede Seite genossen und kann das Buch nur weiterempfehlen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Mit Tanja Kinkel auf Zeitreise zu gehen ist immer etwas Besonderes. Dieses Mal entführt sie den Leser in die Mongolei des 15. Jahrhunderts. Die junge Manduchai, Tochter eines Sippen-Führers wächst in einer harten Welt auf, die Erben des Urvaters Dschingis Khan sind zerstritten und die Sippen bekriegen sich untereinander. Viele Mongolen haben den Traum alle Stämme wieder zu einem großen zu vereinen, so wie einst der mächtige Dschingis es konnte, doch bisher scheiterten sie alle kläglich. So genügt es Manduchai nicht nur die zweite Frau das aktuellen Khans zu werden. Klug, geschickt und politisch versiert nutzt sie diese Stellung um den großen Traum der Einheit Wirklichkeit werden zu lassen.
    Eine sehr faszinierende Persönlichkeit ist auch die Dame Wan. Erst als Kinderfrau des Kaisers im Reich der Mitte, dann als seine erste Konkubine hält sie die eigentliche Macht in den Händen. Der Kaiser hört auf sie, und sie nutzt diese Stellung geschickt und erfindungsreich. Nicht immer zur Freude der anderen kaiserlichen Untertanen...



    Als ich anfing dieses Buch zu lesen waren mir Manduchai und die Dame Wan, generell die Ereignisse im Mongolenreich und China zu diesen Zeiten völlig unbekannt. Ich tauchte also in eine völlig fremde, faszinierende Welt ein. Das Leben war hart, ob auf dem Pferderücken oder hinter chinesischen Palastmauern. Trotzdem gelingt es diesen beiden faszinierenden Frauen ihre Träume zu verwirklichen. Beide sind historische Persönlichkeiten, genau wie (bis auf eine Ausnahme) alle anderen im Buch handelnden Personen. Die Autorin hat wenig dazu erfunden, die historischen Fakten sind ausreichend um eine wunderbare, bildgewaltige Geschichte aufleben zu lassen, die mich von der ersten Seite mitgerissen hat. Ich war wirklich traurig als das Buch zu Ende war.


    Manduchai ist kein Roman den man mal schnell neben her liest, wenn ich es versucht habe hatte ich immer das Gefühl etwas zu verpassen.... Er ist voller Fakten und Hinweise auf die Lebensart dieser Zeit, die Fülle der Informationen ist riesig, erschlägt einen aber nicht, hier hat Tanja Kinkel das richtige Maß gefunden.



    Ich bedanke mich bei Tanja für die Begleitung unserer Leserunde, für die vielen Zusatzinformationen und die tollen Bilder, die Manduchai für mich noch ein bisschen lebendiger gemacht haben. Ebenfalls bedanke ich mich beim Verlag für mein Testleseexemplar!


    Ich vergebe 10 Punkte

  • Wieder Mal ein historischer Roman zu welchem ich gegriffen habe und was für ein Kaliber ... in nahezu allen Belangen, die man als Laie wie ich einer bin, in einer Buchvorstellung so ansprechen kann schneidet dieses Buch mit den Bestnoten ab. Beginnend bei der mutigen Auswahl der fremdländischen Handlungsorte, über die Zeichnung und Gestaltung der Figuren, der Handlungsverlauf (okay, der ist bei realen historischen Figuren vorgegeben) und des Erzählstils. Es gibt kaum was was zu Kritik Anlass gibt. Dabei ist die Erzählung in ihrer Struktur alles andere als geschliffen sondern mit markanten Ecken und zerfurchten Kanten versehen aber genau dies macht diesen Roman letztendlich zu dem was er ist, ein exzellenter Historischer Roman der für aufgeschlossene, interessierte Leser/-innen ein Tor zu einer Welt öffnet, die die meisten noch nicht kennen dürften. Eine Welt im Fernen Osten in Zentralasien bei den Mongolen und dem riesigen Chinesischen Reich.


    Die Schriftstellerin Tanja Kinkel ist meiner Ansicht nach mit der Wahl der Mongolei und China ein kleines Wagnis eingegangen, dürfte den meisten Europäern diese Völker nahezu völlig unbekannt sein. Die meisten hätten, so wie ich auch, Mühe etwas sinnvolles über diese Menschen in dieser Region aufzuzählen. Sie spricht damit eine aufgeschlossen Zielgruppe der Leserschaft an, die bereit ist, sich auf eine Reise in die Fremde aufzumachen und mit Neugierde Land und Leute zu erkunden und sich eine Geschichte aus längst vergangener Zeit mit realen historisch verbürgten Figuren erzählen zu lassen.


    Im Wesentlichen handelt dieser Roman von zwei charismatischen Frauen die zeitlich parallel zu mächtigen Führerinnen aufsteigen. Manduchai wächst in einer der vielen mongolischen Sippen auf und sie schafft es als Frau, dass sich die Nomadenstämme nicht in dummen kleinen Fehden verzetteln sondern vereinigt sie und stellt wie Urvater Dschingis Khan ein geeintes und dadurch mächtiges Reitervolk auf die Beine. Ihr Gegenpart ist die Chinesin Wan, die Kinderfrau des Kronprinzen und spätere Konkubine des Kaisers. Sie wird zur mächtigen Einflüstererin auf allerhöchster Regierungsstufen. Zwei komplett gegensätzliche Kulturen und Lebensweisen prallen aufeinander und entwickeln ein faszinierendes Szenario dem ich mich bis zum Schluss nicht entziehen konnte.


    Diesem Buch ist anzumerken das die Autorin enorm viel Zeit in Recherchearbeit investiert hat. Für mich als Leser zahlt sich diese intensive Arbeit aus und ich erfahre und lerne über die ganzen 590 Seiten viel über diese beiden Volksgruppen. Wobei es Tanja Kinkel gelingt, viel Wissenswertes zu vermitteln und den Spannungsbogen stets hoch zu halten. Es ist nicht einfach asiatische Geschichten für zentraleuropäische Denk- bzw. Betrachtungsweisen zu schildern. Zu sehr unterscheiden wir uns in diesen Bereichen. Das von beiden Zivilisationen bzw. Ethnien, je nach dem von welcher gerade erzählt wird, eine ganz eigenständige Aura ausgeht ist positiv zu erwähnen und trägt viel zum sehr guten Gesamteindruck bei. Der Umschlag mit dem stimmigen Bild ist schlussendlich das Tüpfelchen auf dem i und rundet das Werk ab. Wertung: 9 Eulenpunkte

  • „Manduchai“ ist ein Buch über zwei starke Frauen, die es geschafft haben, ihr jeweiliges Volk zu beherrschen und zu führen.
    Dies geschah im 15. Jahrhundert und dazu noch in China bzw. der Mongolei- allein dieser Umstand ist schon Grund genug, darüber ein Buch zu schreiben.
    Sehr wohltuend war für mich, dass die Autorin Tanja Kinkel gänzlich auf europäische Figuren verzichtet. Sie erzählt Manduchais Leben mit authentischen Figuren und mutet dem Leser zu, sich selbst in Zeit und Raum zurechtzufinden.
    Ebenso verzichtet die Autorin auf eine gefällige, dem heutigen Geschmack entsprechende Sprache und erzählt diese ungewöhnliche Geschichte in einem sperrigen und kantigen Erzählduktus. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Die Figuren werden von der ersten Seite an mit viel Entwicklungspotential eingeführt und mit viel Liebe zum Detail reifen sie während des Leseprozesses heran. Besonders die Hauptfigur Manduchai und ihr Erzieher und Vertrauter Ma Jing sind außergewöhnliche Figuren.
    Tanja Kinkel verwebt den Handlungsstrang mit vielen Sachinformationen zu Land und Leuten. Dies gelingt ihr, ohne zu dozieren. Es war außerordentlich interessant, über das Volk der Mongolen zu lesen, ihre Gebräuche und Ansichten kennenzulernen.
    Fast beschämend fand ich es für mich, dass ich über zwei so große Persönlichkeiten wie Manduchai und Wan vor der Lektüre nichts gewusst habe. Beide Frauen verfolgen stringent ihre Lebensziele. Manduchais Lebenstraum ist es, das Volk der Mongolen zu vereinen. Dies ist ein großes Vorhaben, für eine Frau fast unmöglich zu erreichen. Doch mit Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Intelligenz und auch Verzicht gelingt ihr dies.
    Wans Ziel ist es ebenfalls, eine führende Rolle an der Spitze des chinesischen Volkes einzunehmen. Ihr Werdegang reicht von der Kinderfrau des Prinzen Chenghua und wird schließlich dessen Konkubine. So nimmt sie bis an ihr Lebensende entscheidend Einfluss auf die Geschicke ihres Volkes.
    Würdevoll erzählt die Autorin die Geschichte dieser beiden starken Frauen und ich bin froh, dass die Autorin ihnen dieses Buch gewidmet hat.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Dieses Buch bekommt von mir volle Punktzahl!


    Ich habe dieses Buch im Rahmen der LR gelesen. Zuerst war ich etwas skeptisch, da mich ein Buch über eine mongolische Kriegerkönigin nicht wirklich ansprach. Aber da der Roman das neue Werk von Tanja Kinkel ist, war ich neugierig geworden (vorallem, da mich auch ihr letzter Roman "Verführung" sehr gut gefallen hat).


    Manduchai und Wan - zwei Frauen in einer Männerwelt, die Geschichte machten. Die beiden Hauptfiguren, die durch Kriege und politische Intrigen hindurch den Weg zur Macht finden - und dort auch bleiben...
    Der Roman um das Leben von Manduchai ist interessant und spannend geschrieben. Die Figuren und ihr (Alltags-)Leben werden ausführlich dargestellt, sodaß ich mich nach ein paar Seiten direkt "heimisch" fühlte. Und das, obwohl ich von dieser Zeit und diesem Land vorher nichts wußte....


    Ein wirlich lesenswerter Roman!


    Vielen Dank an die Autorin für die schönen Lesestunden und die nette Begleitung der Leserunden (nicht zu vergessen die tollen Bilder!)! :wave

  • Ich möchte nur kurz Bescheid geben, dass ich meine Rezension keineswegs vergessen habe, ganz im Gegenteil.


    Mir fällt es nur unglaublich schwer meine Eindrücke und meine Begeisterung für diese Geschichte in Worte zu fassen. Egal was ich dazu schreibe, immer habe ich das Gefühl ihr nicht gerecht zu werden :-(.


    Aber ich versuche es weiter, irgendwann werde ich vielleicht etwas zustande gebracht haben, mit dem ich halbwegs zufrieden bin.

  • Bei meiner Entscheidung für dieses Buch hatte ich irgendwie einen Roman mit mehr Handlung und Abenteuer erwartet, vielleicht wegen der „Kriegerkönigin“ im Titel ;-). Doch Manduchai hat mich nicht eine lang Sekunde enttäuscht. Diese Fülle erstklassig recherchierter historischer Fakten und die so lebendig herausgearbeiteten Figuren ließen jede einzelne der fast 600 Seiten zu einem Lesegenuss werden.


    Frauen dominieren diesen Roman. Starke Frauen sowohl in den Haupt- als auch in den Nebenrollen. Tanja Kinkel berichtet von Manduchai, der Mongolin, und Wan, der Chinesin aus dem Reich der Mitte, beide Frauen so verschieden wie ihre Völker, ihre Herkunft und ihre gesellschaftliche Position. Entscheidende Gemeinsamkeit ist ihre herausragende Intelligenz und die Fähigkeit sich selbst zurückzunehmen um Männer nach ihren Vorstellungen und zum Wohl ihrer Völker zu lenken. Wan fällt dieses Intrigenspiel leichter, sie ist damit aufgewachsen, gründet sich doch quasi das ganze Gesellschaftssystem der Chinesen darauf.


    Manduchai ist zutiefst geprägt durch Vater und Mutter. Ehrlich, aufrichtig und gerecht, egal was es sie persönlich kostet, geht sie durch ihr Leben. Trotzdem zeigt auch sie durchaus eine Begabung für subtile, zweckdienliche Intrigen, besonders dann, wenn sie ihr unabdingbar erscheinen in ihrem Bestreben dem mongolischen Volk seine einstige Größe zurück zu geben.


    Erzählt wird nicht immer fortlaufend, oft in größeren Zeitabständen. Die Autorin wirft Schlaglichter auf wichtige und prägnante Situationen, in der Regel historisch belegt. Diese schildert sie derart hochinteressant und detailliert, dass die Figuren wunderbar ausgeleuchtet und für den Leser greifbar werden. Obgleich es oft recht politisch zugeht, Taktik und Ränke das Leben der handelnden Figuren bestimmen, wird es wegen des großartigen Erzählstils niemals langweilig oder langatmig.


    Eines meiner Highlights waren die in unglaublich subtilen Andeutungen geführten Gespräche zwischen Manduchai und Önbolod. Und natürlich die immer wieder aufblitzende humorvolle Ironie.


    Bei einem Werk von fast 600 Seiten mag es merkwürdig klingen, aber irgendwie blieb ich mit dem Gefühl zurück, ohne viele Worte unendlich tief und intensiv in die Welt der Mongolen und der Verbotenen Stadt im 15. Jahrhundert eingetaucht zu sein, ganz besonders in die Gedankenwelt der beiden Hauptfiguren.


    Begeisterte 10 Punkte

  • Bevor ich zu meiner Meinung komme, ein Dank an den Verlag für das zur Verfügung gestellte Exemplar für die Leserunde und vor allem herzlichen Dank an Tanja Kinkel für die aufmerksame und offene Begleitung der Leserunde (und noch ein Dank für Ma Jing, das Murmeltier...)!


    Jetzt aber zu meiner Meinung:


    Mit ihrem historischen Roman „Manduchai, die letzte Kriegerkönigin“ führt Tanja Kinkel ihre LeserInnen ins Asien des 15. Jahrhunderts und verfolgt das Leben von zwei ungewöhnlichen und im Verlauf ihres Lebens sehr einflussreichen Frauen: Manduchai, die den zerstrittenen mongolischen Stämmen Einheit zurückbringt und Wan, die als kaiserliche Konkubine über Jahrzehnte als wahre Herrscherin Chinas agiert, und die wohl eine entscheidende Rolle beim Auftrag für den Bau der chinesischen Mauer hatte.


    Auch wenn der Schwerpunkt des Romans auf der Lebensgeschichte Manduchais liegt, ist die parallele Darstellung des Schicksals der beiden Frauen, die trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege, Herkunft, gesellschaftlicher Positionen und Kulturen sehr viel gemeinsam haben, das eigentlich Besondere an Tanja Kinkels Roman. Sowohl Manduchai als auch Wan sind in Machtlosigkeit geboren, sie müssen ihre Ziele gegen erhebliche Widerstände erreichen, Klugheit, Wagemut und diplomatisches Geschick beweisen, vorausschauend agieren, beide müssen aber auch Entscheidungen treffen, die in ihren Kulturen moralisch fragwürdig sind, und beide geben für ihre Lebensziele sehr viel auf. Die Charaktere der beiden Protagonistinnen erhalten durch die Erzählweise von Tanja Kinkel noch mehr Tiefe wie dies durch eine Einzeldarstellung erreichbar wäre, insbesondere die Ambivalenz der beiden Figuren wird von der Autorin hervorragend ausgearbeitet. Auch die Nebenfiguren gestaltet Tanja Kinkel mit der notwendigen Aufmerksamkeit und viel Einfühlungsvermögen, so dass die wesentlichen Nebenfiguren, ob es Sympathieträger sind oder nicht, vor den Augen der LeserInnen lebendig werden, allen voran Ma Jing, Manduchais Erzieher und Vertrauter. Natürlich bedeutet dies für die Leser auch gelegentlich mit den Figuren leiden zu müssen. „Manduchai“ ist also nicht nur aufgrund der ungewöhnlichen Figuren und Handlungsorte, sondern vor allem wegen seiner Charakterzeichnungen ein außergewöhnliches Leseerlebnis.


    Tanja Kinkel erzählt die Geschichte von Manduchai und Wan routiniert, in einer flüssigen, leicht lesbaren, gewählten Sprache, die niemals sperrig ist, und in der in den Dialogen auch Weisheit, Feinsinnigkeit, Humor und Ironie ihren Platz findet. Ihre Recherchen beziehen sich nicht nur auf Biographie und politische Verhältnisse der damaligen Zeit, sondern auch auf das Alltagsleben, Gebräuche und Kultur der Mongolen und Chinesen, die sie ausführlich, aber nicht ausschweifend beschreibt, ohne belehrend zu wirken. Die Geschichte selbst bietet mit Ränken, Intrigen, Verwicklungen und Wendungen des Schicksals Spannung und Dramatik, deren Spannungsbogen die Autorin geschickt bis zum Ende hoch hält.


    Der Verlag hat den historischen Roman „Manduchai, die letzte Kriegerkönigin“ mit einem Nachwort der Autorin, in dem sie zwischen Fakten und Fiktion differenziert, einem Personenverzeichnis und einer Bibliographie herausgegeben.


    Den ungewöhnlichen historischen Roman „Manduchai, die letzte Kriegerkönigin“ von Tanja Kinkel kann ich jedem weiterempfehlen, der spannende und informative historische Romane oder auch einfach gute Geschichten mit fesselnden Figuren gerne liest, und bereit ist, diese in ihren Facetten mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. Ich warte gespannt auf Tanja Kinkels nächstes Projekt, und werde mich sicher darauf einlassen, egal wohin die Reise führt.


    9 von 10 Punkten

  • Ich habe mir dieses Buch zu Weihnachten gewünscht und auch bekommen, obwohl ich zu dieser Zeit die vielen sehr positiven Berichte noch gar nicht gekannt habe.
    Also darf ich gespannt sein, wie mir dieses Buch gefällt, welches auch mich in eine mir unbekannte Welt entführen wird. ;-)
    Derzeit aber bin ich noch bei Kaiser Maximilian - Peter Prange. :lesend


    LG Hedwig :lesend

  • Lumos, ja ich war schon lange nicht mehr hier, heute habe ich aber eine Mitteilung zu einem Beitrag erhalten und so habe ich endlich wieder einmal das Forum besucht und viele interessante neue Beiträge gefunden :wave


    Leider neigen sich meine Weihnachtsferien rasant dem Ende und so werde ich bald auch wieder nur wenig Zeit zum Schmökern hier im Forum haben :lache :fetch


    Bis bald, LG Hedwig :lesend

  • Asien im 15. Jahrhundert: Zwei ganz unterschiedlichen Frauen gelingt es, ihr Volk zu führen. Manduchai wird zur Königin der Mongolen, während Wan die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron wird.


    Mein Leseeindruck:


    Ich lese sehr viele Historische Romane, aber die wenigsten davon spielen in Asien. Daher war ich sehr gespannt und neugierig auf dieses Buch, da mir bisher auch Manduchai bisher noch unbekannt war. Ihr Leben ist dabei sehr spannend und faszinierend, und auch Wan ist eine beeindruckende Frau gewesen. Es war daher sehr interessant, über diese beiden sehr unterschiedlichen Frauen zu lesen.


    "Manduchai" ist dabei kein Buch für zwischendurch, denn der Schreibstil der Autorin ist schon besonders und anspruchsvoll. Mir hat der Erzählstil gefallen, allerdings sind mir dennoch sowohl Manduchai als auch Wan nicht richtig nahe gekommen. Ich kann dabei gar nicht sagen, woran es gelegen hat, aber ich konnte nicht wirklich mit ihnen fühlen.


    Trotzdem ist es auf jeden Fall ein gutes und lesenswertes Buch! Wer mal einen wirklich "anderen" Historischen Roman lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es hebt sich von der breiten Masse der Historischen Romane ab.

  • Inhalt


    "Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis:
    Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Ihr gefährlichster Rivale dabei ist ausgerechnet ihre große Liebe. Doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen.
    Wan war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde. Trotzdem musste sie tagtäglich um die Gunst des Kaisers gegen Eunuchen, Minister, Kriegsherren und junge schöne Rivalinnen kämpfen. Doch erst in Manduchai erkennt sie die ebenbürtige Gegnerin, die ihr gerade geformtes Reich gefährdet. So gibt sie den Neubau der total verfallenen großen Mauer in Auftrag.
    Als sich die Frauen nach Jahren der Intrigen und Kriege, nach Jahren des Mordens gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht."


    Quelle: Droemer Knaur



    Meinung


    Das ist das erste Buch von Tanja Kinkel, das ich gelesen habe. Leider wird es auch zur Zeit das letzte Buch sein. Vielleicht werde ich irgendwann später wieder ein Buch von ihr lesen.
    Die Kurzbeschreibung hatte mein Interesse geweckt. Auch das Cover hat mich überzeugt, sodass ich mich dazu entschlossen hatte, das Buch zu lesen. Leider hatte ich sofort beim Einstieg in das Buch Probleme gehabt. Ich hatte Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Auch nach dem ich das Buch zu Ende gelesen habe, konnte ich mich nicht an das Schreibstil gewöhnen, geschweigedenn mit dem Buch anfreunden.
    Die Satzkonstruktion und der Sprachgebrauch sind hoch angesetzt, was ich für meine Verhältnisse zu schwierig fand. Daher konnte ich auch nicht flüssig lesen. Ich musste immer konzentriert lesen, wodurch ich für das Buch umso mehr Zeit gebraucht hatte.


    Darüber hinaus sind ungewöhnliche Namen der Charaktere zu finden. Glücklicherweise findet man sofort zu Beginn des Buches ein Personenverzeichnis, welches ich häufig benutzt habe. Die Entwicklung der Charaktere finde ich hingegen sehr gut gelungen. Und bewundee Tanja Kinkel für diese Arbeit!


    Aufgrund dieser Schwierigkeiten hatte ich auch Probleme, den Handlungen zu folgen. Später hatte sich das dann gelegt. Auch das Ende fand ich passend gewählt und ist authentisch erschienen



    Fazit
    Ein anspruchsvolles Buch, das eine interessante Thematik hat. Ich persönlich hatte leider einige Schwierigkeiten mit dem Buch und konnte mich auch nicht mit ihm anfreunden. Aber wer zuvor Tanja Kinkels Bücher gelesen hat, dem wird dieses Buch definitiv gefallen.
    Ein Buch zwar nicht für jedermann, aber für besondere Leser.

  • Endlich habe ich begonnen, dieses Buch zu lesen und bin damit auch bald fertig :-)
    Ich habe zwar schon länger einen anderen Roman dieser Autorin zu Hause, aber bis jetzt habe ich von ihr noch nie etwas gelesen.
    Der neue Roman hat mich vom Thema her sehr interessiert, wenn auch meine große Leidenschaft der Geschichte Englands gilt, so interessiert mich doch auch diese Welt in früheren Zeiten. :gruebel
    Frau Kinkel schreibt wirklich sehr gut, wie ich finde, dieser Roman ist ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen, ohne ewig lange Beschreibungen.
    Das Leben der Mongolen bzw. der Chninesen zu dieser Zeit ist im Roman sehr gut nachvollziehbar dargestellt, der Leser wird in eine andere Welt entführt und was mir als Frau besonders gut gefällt, Frau Kinkel zeigt auf, dass es immer wieder auch mächtige kluge Frauen gegeben hat, welche imstande waren, Reiche zur Größe zu erhelfen und diese zu führen.
    Schon deshalb verdient der Roman großes Lob, aber auch weil der Roman wirklich gut geschrieben ist. :kiss
    Ich jedenfalls habe Lust bekommen habe, mehr von Frau Kinkel zu lesen, natürlich hängt das vor allem auch vom jeweiligen Thema ab. :gruebel :wave :-) :write Ich hoffe also, der nächste Roman hat wieder ein so interessantes Thema :-]


    LG Hedwig :lesend

  • Tanja Kinkel erzählt in diesem Roman von Manduchai, die wirklich gelebt hat, 1448 in der Mongolei geboren wurde und es durch Klugheit und Geschick sehr weit brachte. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, denn den meisten dürfte die mongolische Geschichte ähnlich unbekannt sein wie mir, und so führt dieser Roman in eine uns größtenteils unbekannte Welt mit uns ebenso unbekannten Menschen, die aber historisch belegt und in ihrer Heimat eine Legende sind.


    Neben Manduchai steht eine weitere Frau im Mittelpunkt der Handlung, die ebenso historisch belegt ist, und deren Leben zwar gänzlich anders verläuft als Manduchais, aber dennoch Ähnlichkeiten aufweist: Wan, Kinderfrau des erstgeborenen chinesischen Prinzen. Auch sie schafft mit Klugheit und List weit mehr, als man hätte erwarten können.


    Der dritte Protagonist, der Eunuch Ma Jing, ist zwar erfunden, hat aber dennoch eine wesentliche Rolle inne, er wird Manduchais Beschützer und Lehrer und spielt später auch eine Rolle in Wans Leben. Er bildet eine Art Brücke zwischen den unterschiedlichen Kulturen der beiden Völker.


    Tanja Kinkel gelingt es wunderbar, den Protagonisten, ebenso wie den Nebencharakteren, Leben einzuhauchen. Sie werden beim Lesen regelrecht lebendig, man fühlt mit ihnen, liebt und hasst sie und hat schnell das Gefühl, sie zu kennen. Und auch die Welt um sie herum wird so anschaulich dargestellt, dass man meint, mitten in der mongolischen Steppe zu sein, oder mit Ma Jing durch die Verbotene Stadt zu laufen.


    Manduchai steht im Zentrum der Geschichte, die mit ihrer Geburt beginnt und 32 Jahre später, lange vor ihrem Tod, endet. Die Jahre danach spricht die Autorin im Nachwort an. Auch wenn ich gerne mehr von Manduchai gelesen hätte, kann ich die Entscheidung der Autorin, genau diese Jahre herauszufiltern, nachvollziehen und erwarte keinen Nachfolgeroman.


    Dass Tanja Kinkel gut recherchiert hat, stelle ich außer Frage. Ich weiß, dass sie vor Ort war, die Mongolei besucht hat (ich habe Fotos davon auf ihrer Facebook-Seite gesehen), im Nachwort geht sie selbst noch einmal kurz darauf ein. Dadurch, dass ich die Geschichte der Mongolei nicht kannte, war der Roman eine sehr spannende Lektüre, denn ich wusste nicht, wie es enden würde mit Manduchai und Wan und wie sich die Geschicke ihrer Völker zu damaligen Zeit entwickelten. Ich habe mich auch extra nicht während des Lesens darüber informiert, werde mich aber nun, nach der Lektüre, noch ein bisschen weiter damit beschäftigen.


    Die Autorin erzählt sprachlich sehr schön und in meinen Augen zu Zeit und Ort passend. Ergänzt wird der Roman neben dem Nachwort von einem Personenverzeichnis und einer Bibliographie. Ich hätte mir noch eine Karte gewüscht.


    „Manduchai“ ist ein Roman, wie ich ihn liebe, ich konnte in ihn versinken, die Protagonisten wurden mir vertraut und ich hätte immer weiter lesen können. Selbstverständlich gibt es von mir eine Leseempfehlung, vor allem, aber nicht nur für jene, die historische Romane lieben, und volle Punktzahl.