"American Psycho" - Bret Easton Ellis

  • Buttercup,


    mach ich gerne, bis spätestens morgen will ich mit meinem aktuellen Buch (nicht so das Gelbe vom Ei) durch sein, dann nehm ich mir American Psycho nochmal vor.
    Scheinbar muss man ja nur einen Teil überstehen und dann geht es zur Sache... aber dieser Teil wird wieder unglaublich zäh :-(


    Diesmal halte ich aber durch und berichte dann sofort hier :wave


    Liebe Grüße

  • also die morde und das abgemetzel das war genau mein ding.


    buchling davon wirst du dann erst hauptsächlich ab mitte des buches etwas haben.


    aber ich fand das buch blöde geschieben! diese genauigkeit wer welchen anzug trägt und so weiter fand ich ziemlich scheiße. Aber das habe ich ja bereits geschieben.


    ich möchte nur noch mal betonen dass das Abgeschlachte sehr schön war *G*.
    Inspirierent!

  • Ich habe mir also den Film angesehen, aber gegenüber dem Buch ist er natürlich total schwach. Da kommt nicht mal die Hälfte von dem herüber, was in dem Buch steht.


    Habe mir das aber ohnehin gedacht, weil wie will man dieses Buch auch umsetzen, ist ja viel zu brutal.

  • Mhm. Wollte es eigentlich nicht lesen, weil ich genau das befürchte, was mir viele postings hier bestätigt haben. Aneinanderreihung von Gewaltszenen, und was noch viel schlimmer ist: schlecht geschrieben. Aber ach ohweh, jetzt hats der Tom doch tatsächlich empfohlen!! Da mir bisher alles, was ich auf seine Empfehlung hin gelesen habe, gefallen hat, bin ich ein bisschen ins Wanken geraten :-) Ich denk drüber nach.
    Die Verfilmung habe ich nicht gesehen, auch wenn Bateman (hieß er so?) mit Christian Bale sehr lecker besetzt ist :-] Ein Ausschnitt kam mal als ich bei meinen Eltern auf Besuch war auf Premiere, die beiden schliefen schon und ich habe das irgendwie zu so später Stunde nicht verkraftet. Obwohl ich sonst nicht so hart im Nehmen bin...

  • Zitat

    Original von Buchling


    Diesmal halte ich aber durch und berichte dann sofort hier :wave


    Liebe Grüße


    Sorry, ich halte es diesmal wieder nicht durch, wenn mein SUB mal auf 1 geschrumpft ist und nur noch American Psycho rumliegt, dann pack ich es nochmal an - das werde ich aber zu verhindern wissen.


    Vermutlich werde ich es meiner Nichte schenken, die wollte es schon immer mal ausleihen - inzwischen ist sie alt genug - dann ist das Mistding endlich aus dem Haus. :fetch


    Liebe Grüße

  • kenne bisher nur den Film.


    Die meisten von Euch fanden den ja nicht so gelungen.


    Ich fand ihn ok, wie gesagt, hab auch keine Vergleichsmöglichkeit zum Buch.


    Was ich aber gerade an dem Film gut fand, waren diese akribisch genauen Umschreibungen der Visitenkarten, diese Oberflächlichkeiten, die richtig zelebriert wurden. Gerade diese Perversion des Perfektionismus fand ich sehr gelungen rübergebracht und hielt ich für absolut notwendig, um die kranke Psyche von Bateman rüberzubringen.


    Aber, wenn ich Eure Meinungen zum Buch so lese, glaub ich, dass ich es nicht lesen werde...ma kuckn.

  • so, hab es jetzt gelesen... :gruebel


    bin mir immer noch nicht so sehr sicher, ob ich es gut fand oder schlecht...
    kann man kaum beschreiben...


    irgendwie ganz schön krank das buch - andererseits finde ich es aber auch sehr gelungen...


    auch so ein buch, das ich vielleicht erst einmal sacken lassen muss um beurteilen zu können...


    :gruebel

  • Wie schon zum Release des Buches sind auch heute die Reaktionen kontrovers. Jemand überschreitet festgesetzte Grenzen. Gewalt wird trivialisiert, sie wird zu einem Stilmittel und einer Nebensächlichkeit zugleich, wie die Kleidung aller Beteiligten. Ich sehe ein, dass man von der 'Detailverliebtheit' in American Psycho abgestoßen sein kann. Doch es als Gewaltorgie zu deklarieren zeugt von großem Missverständnis. Ziel des Buches ist es auf Missstände in der westlichen Gesellschaft hinzuweisen. Auf Oberflächlichkeit, Eitelkeit und Geringschätzung. Dies sind Dinge, die unser heutiges Leben definieren und worüber wir uns definieren. American Psycho ist kein einfacher Roman, oder ein 'ich les es auf dem Weg nach Wuppertal'-Buch. American Psycho ist eine Kritik an unseren Werten und Wertvorstellungen, an unserm Verhalten und Verhaltensweisen und es ist eine dröhnende, harsche Kritik; genau die, die wir verdienen. Das Interessante an dem Buch ist, dass sehr viele Leser es auf Gewalt reduzieren, während nur wenige Leser erkennen, dass diese nichts weiter ist als ein Stilmittel um die Widersprüche innerhalb des Protagonisten (stellvertretend für die Gesellschaft) und seinen Aussagen/Taten in der Öffentlichkeit zu untermauern: Als Beispiel kann Bateman's 'Rede' in dem Restaurant gelten, als er auf die Missstände in der dritten Welt, die Apartheid und den Materialismus hinweist. Dies alles tut er, in einem 5000 $-Anzug in einem Restaurant, welches soviel Essen vernichtet, dass es die ganze dritte Welt versorgen könnte und in Angesicht von einer weißen Gesellschaft. Dies ist die Ironie des Buches. Um ehrlich zu sein, sind wir alle ein wenig Protagonist; mancher mehr, mancher weniger...


    Viel Spaß beim Lesen :)

  • Es ist schon eine Zeit lang her, dass ich das Buch gelesen habe und es war auf englisch, damals hab ich noch nicht alles 100% verstanden aber ich kann nur sagen: Das Buch ist krank! Oder sollte man eher sagen, der Protagonist ist krank? Oder der Autor, weil er sich so etwas ausdenken kann?


    Es sind sehr viele Szenen drin bei denen einem sich schlicht der Magen umdreht (ja, die mit der Ratte ist eine davon). Heftig sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Kapiteln. Eben noch hat der Protagonist eine Prostituierte auf die graumsamst denkbaren Arten gefoltert und getötet, im nächsten Kapitel referiert er üb die Band-Geschichte von Genesis??? (und zwar das komplette Kapitel! Ich dachte ich bin im falschen Film)


    So ekelerregend und abstossend die Gewalteskapaden waren, so langweilig war das drumherum. Markenklamotten, Talkshows, seine oberflächliche Freundin. Also die Sorgen von dem Kerl möchte ich wirklich haben (außer natürlich der, als perverser Mörder entlarvt zu werden!).
    Dem Vergleich mit Hannibal Lecter kann ich nicht ganz zustimmen. Von der Heftigkeit der Taten vielleicht (wobei ich American Psycho da wirklich übler fand). Aber zudem hat Lecter, so krank auch er sein mag, irgendwo noch sowas wie... Stil. Eine Art letzte Grenze die er nicht überschreiten würde. Und ich glaube die gibt es bei Bateman nicht. Um sich seinen "Kick" zu besorgen würde er immer weiter gehen. Irgendwann stumpft er gegen alles ab und er braucht wieder eine Steigerung.


    Das Ende war, fast traurig das zu sagen, realistisch. Ich hab eigentlich nur noch den Kopf geschüttelt. Aber es hat immerhin ein gutes. Seit ich das gelesen hab, bin ich der Meinung, dass mich so schnell nichts geschriebenes mehr umhaut.


    P.S: Das Buch hatte ich damals von einer Studienkollegin ausgeliehen und bin froh, dafür kein Geld ausgegeben zu haben.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Habe das Buch noch vor mir, bin aber auch nun auch mal gespannt wie es ist. Bin zwar auch recht hart im nehmen (immerhin habe ich *Hostel* überlebt), aber bei den verschiedenen Meinungen die das Buch hervorruft, reizt es schon wieder, es zu lesen. Ich glaube das ich es erst lesen werden, wenn mein GG Urlaub hat und ich abends nicht allein daheim bin *lach*. Kleiner Angsthase !!

  • Bei mir ist es auch schon einige Zeit her, das ich das Buch gelesen habe. Allerdings ist doch recht viel davon haften geblieben, was grundsätzlich ja schonmal eher für die Qualität des Buches spricht.


    Anfangs fand ich die rapiden Wechsel zwischen den teilweise doch recht heftigen Gewaltszenen einerseits und den ausführlichsten Beschreibungen von Mainstream-Musik (bei der ich teilweise auch zum Mörder werden würde...) und Marken-Klamotten andererseits recht befremdend. Bis ich dann gemerkt habe, das das eine zum andern führt: Die Gewaltorgien sind für Bateman eben das Ventil für die aufgestaute Leere seiner aus Geld und Markenfetischismus bestehenden Yuppie-Welt.


    So gesehen ein hervorragend gemachtes Buch, wenn auch sicherlich nicht für jedermanns Geschmack.

  • So, vor ein paar Tagen habe ich es nun endlich zu Ende gelesen. Nach der Hälfte des Buches ging es dann doch noch ganz schön ans *eingemachte*, im wahrsten Sinne des Wortes. Bääääh, des mit der Ratte war ja widerlich *schüttel*. Wie kann einem sowas einfallen? Aber dies ist das erste Buch, wo ich auch einige Seiten übersprungen habe, als diese blöden Beschreibungen von Bands und Sängern kamen, des nervte dann doch ziemlich. Hätte der Autor sich sparen können. Schade, den Film dazu habe ich noch nicht gesehen.

  • Falls jemand Interesse hat: der Film läuft am 13. Juli um 22 Uhr bei RTL II...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • So nun hab ich American Psycho fertig gelesen.
    Auf jedenfall kein 10/10 Kandidat.


    Ich fand es nicht schlecht, aber es war zu lange, anders wie der Film tröpfelt das Buch so vor sich hin und die ganzen Running-Gags öden einen mehr an, wenn die Handlung nicht mal richtig vorangeht. Es wird klar was Bret Easton Ellis mit dem Buch sagen will, aber wie er es macht funktioniert nicht immer. Es ist nur ein Ausschnitt aus Batemans Leben ohne Anfang und Ende, so ist es und wirkt es.
    Berühmt-berüchtigt ist das Buch ja wegen dem hohen Gewaltgrad und den Ausschmückungen, ist wohl nötig um zu zeigen was für ein Psychpath er ist, aber das muss ich dann nicht 10mal lesen müssen.


    mind. 100-150 Seiten weniger, mehr Handlung als wiederholendes Geplätschere und er wäre bei mir vielleicht über 7 Punkte hinausgekommen.

  • hm... aber darum geht es doch!!


    die Aufzählung der Markennamen und dass keiner sich den Namen des anderen merken kann zeigt doch nur die Oberflächligkeit der Gesellschaft.
    Manchmal fühlt man sich selbst auf Droge, so wie Pat Bateman es ist, bei den vielen Sprüngen.
    Sein Leben ist ein Nichts, deswegen tötet und foltert er doch, damit mal was passiert in seinem öden, stinkreichen Leben. Die Gewalt wird immer grausamer, weil auch er immer mehr abstumpft.
    Und das mehr als offene Ende: Es wird hier absolut deutlich, dass es immer so weiter gehen wird, dass Pat Bateman nie aus diesem sinnlosen, reichen, drogensüchtigem und auch gewaltvollem (sagt man das so O.o) Leben ausbrechen kann.


    Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht nur die Handlung zählt, sondern dass auch die Sprache des Buches einen sehr großen Stellenwert hat.


    Den Film habe ich nicht gesehen, aber wenn einer die Rolle spielen kann, dann nur Christian Bale :D


    Und ich gebe auch zu, dass ich die Kapitel über Genesis etc nicht gelesen habe :D

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

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