Ein Platz in deinem Herzen - Amy Hatvany

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Über Trauer und Vergebung, über FAMILIENBANDE und die heilende Kraft der LIEBE


    Als die fünfunddreißigjährige Kelli unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, hinterlässt sie zwei Kinder – und ein lang gehütetes Geheimnis. Der kleine Max und die dreizehnjährige Ava ziehen zu ihrem Vater Victor, der sich gerade mit seiner neuen Freundin Grace verlobt hat. Ava ist außer sich vor Trauer; und Grace, die selbst nie Kinder wollte, kann ihr, trotz allen Mitgefühls, die Mutter nicht ersetzen. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Liebe vielleicht nicht alle Wunden heilt, man das größte Glück aber manchmal dort findet, wo man es am wenigsten erwartet.


    über die Autorin
    Amy Hatvany wurde 1972 in Seattle geboren und studierte an der Western Washington University Soziologie. Nach einer Reihe sehr unterschiedlicher Jobs, von denen sie einige mochte, andere wiederum gar nicht, beschloss sie schließlich, sich ganz dem Schreiben zuzuwenden. Amy Hatvany lebt mit ihrer Familie in Seattle. »Ein Platz in deinem Herzen« ist ihr erster Roman bei Blanvalet.


    meine Meinung
    Grace wollte nie Kinder. Allerdings ist ihr Verlobter Victor zweifacher Vater. Nun ja, solang sie die 13-jährige Ava und den 7-jährigen Max nur alle 2 Wochenenden im Monat sieht, ist das für sie okay. Bis zu dem Tag, an dem Victors Ex-Frau Kellie tot aufgefunden wird. Auf einmal muss Grace nicht nur mit der Trauer klar kommen, die von ihrem Verlobten und den Kindern ausgeht, sondern auch noch eine komplette Familie managen. Schafft sie das?


    "Ein Platz in deinem Herzen" ist mein erster Roman von Amy Hatvany und ich bin begeistert. Die Autorin nimmt sich den schweren Themen Trauer, Scheidung und Neuanfang an und verbindet diese Themen zu einer herzergreifenden Geschichte.


    Der Roman wird von Grace und Ava aus der Ich-Perspektive erzählt. Dabei wechseln sie sich kapitelweise ab. Auch Kellie kommt zu Wort, allerdings aus der Erzählerperspektive, da sie selbst ja nicht mehr erzählen kann. Durch diese Mischung konnte ich sowohl Avas Trauer, als auch Grace' Ängste sehr nah erleben. Zudem lernt man auch Kellie und ihre Vergangenheit kennen und versteht so, warum sie so war, wie sie war.


    Die Geschichte selbst bewegt sich innerhalb weniger Tage und Wochen. Die Autorin hat ein großes Augenmerk auf die Tage nach dem Tod von Kellie gelegt. Die Wut, die Trauer, die Leere, die die Kinder spüren, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ava lässt ihren Gefühlen und Gedanken freien Lauf und zeigt, für eine 13-jährige typisch, von himmelhoch jauchzender Freude bis zu tiefer Trauer alles. Und jedes Auf und Ab konnte ich so gut verstehen. Auch ihre fixen Ideen, die sie hat und die entsprechenden Rechtfertigungen passen so gut in das Alter, das ich mich so manches Mal darin wiedergefunden habe.


    Grace Gedankengänge sind da schon strukturierter, wenn auch nicht weniger gefühlvoll. Sie kämpft mit ihrer eigenen Vorstellung vom Muttersein, mit ihrem Anspruch an sich selbst und mit der vollkommen neuen Situation. Dass sie in manchen Situationen dann noch cool geblieben ist, konnte ich nur bewundern.


    Kellies Geschichte und auch ihre Entwicklung ist zu Herzen gehend, wenn auch leider nicht untypisch. Amy Hatvany hat es geschafft, das Bild einer emotional und körperlich ausgelaugten Frau zu zeichnen, ohne dass sie übertreibt oder überzeichnet. Das hat mich beeindruckt.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die unterschiedlichen Erzähler machten es mir leichter, mich in die unterschiedlichen Positionen zu versetzen. Zudem ist die Erzählweise von Hatvany so gefühlvoll und einfühlsam, dass mir bei mancher Szene die Tränen in die Augen gestiegen sind. Dabei wurde die Autorin aber zu keinem Augenblick kitschig oder schnulzig. Toll!


    Fazit: ein Buch, das zu Herzen geht. Wer etwas mit Gefühlen und einer guten Geschichte sucht, sollte zugreifen.

  • Aus ungeklärten Umständen stirbt Kelli von heute auf morgen und hinterlässt ihre beiden Kinder. Ava ist 13 und damit mitten in der Pubertät, ihr Bruder Max ist gerade mal 5 Jahre alt.


    Zum Zeitpunkt von Kellis Tod lebt sie von ihrem Mann Viktor getrennt. Für Viktor ist es aber klar, dass er die Kinder zu sich nimmt und ihnen versucht, ein zu Hause und eine Familie zu geben. Allerdings hat er sich gerade mit seiner neuen Freundin Grace verlobt. Viktor versucht den Spagat zwischen den Kindern und seiner Freundin irgendwie zu bewältigen und dabei selbst Trauerarbeit zu leisten. Grace steht zwar irgendwie am Rand, jedoch lässt auch sie das Schicksal der Kinder nicht kalt und sie bemüht sich, den Kindern zwar nicht die Mutter zu ersetzen, ihnen aber dennoch eine gute Freundin zu sein.


    Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Neben Grace und Ava, kommt auch noch Kelli zu Wort und erzählt ihre Lebensgeschichte bis zu jenem unglückseligen Tag.


    Ich hatte zunächst ein sehr trauriges Buch erwartet. Das war es auch irgendwie, aber vor allem strahlte das Buch etwas anderes aus: Hoffnung und Zusammenhalt. Der Schreibstil ist sehr eingängig und durch die abwechselnden Kapitel wird der Lesefluss noch zusätzlich angeregt. Kelli birgt ein düsteres Geheimnis, dem der Leser auf die Spur kommen will.


    Aber auch das langsame und vorsichtige Annähern zwischen Grace und Ava verfolgt der Leser mit Spannung. Denn am Ende erkennen sowohl die Protagonisten wie auch der Leser, dass zwischenmenschliche Kommunikation ebenso wichtig ist, wie Vertrauen und Geborgenheit.


    Das Ende lässt viele Fragen offen, bei dem ich mich fragte, ob die Autorin vielleicht noch einen zweiten Teil geplant hat. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch ausnehmend gut gefallen und ich hatte mich schnell festgelesen.


    Fazit:
    Ein wunderschönes Buch, nachdenklich, emotional und anrührend, das mich noch lange nach dem Lesen begleitet hat und bei dem ich auf eine Fortsetzung hoffe.

  • Ich vergebe auch 9 Punkt für dieses schöne Buch.


    Ich wollte auch nur mal kurz rein lesen und konnte das Buch quasi erst wieder aus der Hand legen als ich die letzte Seite gelesen habe.


    Ein Buch was wirklich zu Herzen geht. Schön fand ich wie behutsam die Autorin es schafft die Grauzonen im Leben eines Menschen herauszuzeichnen. Es ist halt nicht immer alles schwarz und weiß. Und manchmal hilft es halt nicht, liebevolle Menschen um einen zu haben. Manchmal zerbricht man am Leben selbst oder aber erkennt ungeahnte Fähigkeiten und wächst über sich hinaus.


    Ein sehr schönes Buch. Für mich ein Wohlfühlbuch, auch wenn das ein oder andere Tränchen im Augenwinkel hängt.