Nora Berger - "Der Fluch der Zuckerinsel"

  • •Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
    •Verlag: Bookspot Verlag (August 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3937357998
    •ISBN-13: 978-3937357997


    Inhaltsangabe:


    Insel Martinique, Anfang des 19. Jahrhunderts: Annabelle und Léon lieben sich. Doch ihre Familien, reiche Zuckerrohr-Plantagenbesitzer, sind verfeindet und gegen eine Verbindung. Sklavenaufstände erschüttern die Insel, die nur ein scheinbares Paradies ist. Léon, der in Paris sein Medizinstudium abschließen will, erleidet Schiffbruch und gilt als verschollen. Annabelle, die nach einem leidenschaftlichen Abschied ein Kind von ihm erwartet, erfährt, dass die elterliche Plantage verschuldet ist. Sie ist gezwungen einen reichen Sklavenhändler zu heiraten. Ein böser Fluch scheint über ihr und Léon zu liegen, trotz des schützenden Amuletts einer Mambo-Priesterin. Nach einem Brand und der Plünderung der Plantage durch aufständische Sklaven, flieht Annabelle vor ihrem brutalen Ehemann zu Verwandten nach Paris. Auf der Überfahrt kommt ihr Sohn Valentin zur Welt. Um zu überleben, arbeitet sie im frivolen Cabaret „Jolie Femme“ wo rasch ihr Gesangstalent entdeckt wird. Doch bald droht neues Unheil, der „Fluch der Zuckerinsel“ scheint sie weiter zu verfolgen. Trotz allem kann sie Léon nicht vergessen. Lebt er vielleicht doch noch?


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn der Fluch der Insel dein Leben bestimmt…


    Sowohl die Autorin als auch der Verlag, in dem das Buch erschienen ist, waren mir bis dato völlig unbekannt und so machte ich mich nahezu völlig unvoreingenommen ans Lesen und wurde mehr als nur überrascht.


    Ehrlich gesagt habe ich einen seichten historischen Roman erwartet, aber ich bekam deutlich mehr geboten, denn Nora Berger hat in ihrem Werk einiges zu erzählen.


    Im Buch lernen wir das Pärchen Léon und Annabelle kennen, deren Familien verfeindet sind, wie es einst bei Romeo und Julia der Fall war. Doch damit endet auch schon die Gemeinsamkeit zu Shakespeares Werk, denn die Autorin entführt uns gekonnt in die damalige Zeit, in der nicht alles eitel Sonnenschein war.


    Als Leser bekommen wir einen Einblick in alle Persönlichkeiten. Im Wechsel erleben wir nach der erzwungenen Trennung des Protagonistenpärchens mal Léon und mal Annabelle in ihrem weiteren Leben. Vor allem in Annabelle ihrem Leben geht es drunter und drüber und oft liest man mit angehaltenem Atem.


    Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es hier mal nicht seicht zugeht, sondern man das raue Leben der damaligen Zeit live miterleben darf. Mir erging es oft so, dass ich dachte, dass es nicht schlimmer kommen kann, aber darin täuschte ich mich doch oft.


    Zwei kleine Kritikpunkte muss ich bei diesem Buch anbringen. Der Einstieg in das Buch fiel mir erst ein wenig schwer, da ich mich an den detaillierten, blumigen Schreibstil erst gewöhnen musste, denn so etwas liest man doch nicht alle Tage, aber nach den ersten hundert Seiten war ich drin und konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Ansonsten wird mir in dem Buch etwas zu oft gestorben. Stört ein Charakter, so wird er seitens der Autorin aus dem Weg geräumt. Hier hätte ich mir ab und zu gern eine andere Lösung gewünscht.


    Fazit: Ein überzeugender und sehr unterhaltsamer historischer Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle. Lesenswert!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • 19. Jahrhundert: Auf der Karibikinsel Martinique wächst Annabelle recht behütet und glücklich auf der Zuckerrohrplantage ihrer Familie auf. Dem Nachbarssohn Léon ist sie sehr zugetan; die beiden wollen heiraten. Doch zunächst möchte Léon in Paris sein begonnenes Medizinstudium beenden. Nach Léons Abfahrt ändert sich plötzlich alles...


    Mein Leseeindruck:


    Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist sehr vielschichtig und farbenfroh erzählt. Es passiert unglaublich viel; es geht Schlag auf Schlag. Eigentlich hätte das Buch noch viel mehr Seiten haben müssen, so dicht ist die Geschichte.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, und langweilig wird es auf keiner Seite. Die Geschichte ist zudem abwechslungsreich. Die erste Hälfte spielt auf Martinique, die zweite Hälfte spielt sich dann in Paris ab.


    Die Figuren sind gut dargestellt. Ich konnte mir zu jedem Charakter ein gutes Bild machen.


    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Es sterben einfach zu viele Menschen nach meinem Empfinden. Wenn der Charakter nicht mehr "gebraucht" wird, stirbt er halt.


    Trotzdem kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen. Es ist ein vielschichtiges und sehr unterhaltsames Buch, mit dem ich schöne Lesestunden verbracht habe!

  • Leon und Annabelle sind ein Liebespaar , es ist bei ihnen fast wie bei Romeo & Julia . Sie dürfen nicht zueinander kommen , den ihren Familien sind zerstritten und es herrscht eine unüberbrückbare Feindschaft. Es geht um Macht und den Reichtum ihrer Zuckerplantagen auf Martinique. Ihre treffen können nur im Geheimen stattfinden und eine Hochzeit scheint ausgeschlossen. Leon der überhaupt kein Interesse an der Zuckerplantage hat und Arzt werden will bricht nach einem Streit mit seinem Vater , schweren Herzen und traurig ohne sich von Annabelle verabschieden zu können mit einem Schiff Richtung Paris auf . In Paris möchte er sein Arzt Studium fortsetzen , in der Hoffnung nach seiner Rückkehr als Arzt doch noch um Annabelles Hand anhalten zu können. Die Ereignisse in seiner Abwesenheit überschlagen sich auf Martinique .Die verzweifelte Annabelle die den berüchtigten und reichen Sklavenhändler Ramazon hasst und verabscheut, soll ihn gegen ihren Willen heiraten . Ihr ganze Herz aber verzehrt sich nach Leon. Ihr Vater ist hochverschuldet und sie mit dieser Ehe die Plantage vor ihrem Ruin retten. Es kommt noch schlimmer , eine Katastrophe an die andere tut sich auf , die Insel und die Plantagen werden von den Sklavenaufständen heimgesucht... Annabelle flieht mit Leons Schwester von Martinique mir einem Handelsschiff heimlich nach Paris, in der Hoffnung Leon dort zu finden... Als sie Paris erreichen , ist Leon unauffindbar , ihr Leben endet in Armut Elend und Hunger., ihr weniges Geld ist aufgebraucht. In ihrer Verzweiflung , nimmt Annabelle eine Stelle als Sängerin in einem Cabaret an . Was sie nicht Ahnt , dieses Leben wird ihre Welt Total verändern. Der Anfang ist sehr hart , aber ihr Ehrgeiz und unerbittliche Kampf , lässt sie zu einer Erfolgreichen Sängerin werden, der Paris zu Füßen liegt. Bis eines Tages , alles zu zerbrechen droht , ihre Grauenvolle Vergangenheit hat sie eingeholt .... Ob sie der Entrinnen kann scheint aussichtslos......




    Die Autorin Nora Berger entführt uns in ihrem Roman " Der Fluch der Zuckerinsel nach Martinique auf die Zuckerplantagen und bis nach der Pulsierenden Metropole Paris. Sie schildert sehr Bildhaft von dem Leben auf den Zuckerplantagen , den Feudalherren die in Saus und Braus Leben und dem Leben der Sklaven , ihrem Umgang und der brutalen Gewalt der Aufseher und ihren Herren und den Sklavenaufstände..... Paris , zu beginn des 19. Jahrhunderts einer Pulsierenden Weltstadt , mit Boulevards , Theatern und Cabarets . Ihr Schreibstil ist voller Emotionen , aber trotzdem Klar , flüssig und spannend .Sie Lässt ihre Protagonisten lebendig erscheinen und ihre einzelne Charaktere sind sehr gut beschrieben. Auch gibt es überraschende Handlung Stränge , die realistisch wirken .Es gibt wunderbare Einblicke vom Leben auf Martinique und Paris und dem Menschen anfangs des 19. Jahrhunderts.


    " Ein Zauber der nach dem Lesen noch Lange anhält "