oder eine Hand wäscht die andere
Verlag: List
Taschenbuch: 310 Seiten
OT: The Suffrage of Elvira
Übersetzung: Werner Peterich
Kurzbeschreibung:
Um in Elvira Wählerstimmen zu gewinnen, wird alles eingesetzt: Rum und Aberglaube, eindrucksvolle Rhetorik und mit feierlicher Miene präsentierte Lausbubenstreiche. Die Hindu-, Moslem- und schwarzen Wähler werden immer ratloser. Größer noch wird ihre Verwirrung, als plötzlich zwei weibliche Zeugen Jehovas auf roten Fahrrädern in ihrer Mitte auftauchen ? Eine höchst amüsante Miniatur des westindisch-politischen Lebens!
Über den Autor:
Vidiadhar Surajprasad Naipaul wurde am 17. August 1932 auf Trinidad geboren und lebt seit 1950 in Großbritannien. Der Romancier, Reiseschriftsteller und Journalist gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der englischsprachigen Literatur und hat alle nur denkbaren literarischen Auszeichnungen erhalten, darunter 2001 den Nobelpreis für Literatur.
Mein Eindruck:
Der Roman ist schon von 1958. Er gilt als leichter, humorvoller Roman des Literaturnobelpreisträgers V.S.Naipaul. Tatsächlich ist viel Ironie da, aber fast wirkt es schon zynisch, was Naipaul damals von dem Demokratieverständnis seiner Heimatinsel Trinidad gehalten hat.
Die Demokratie und Wahlrecht ist noch neu für das Land und es gibt verschiedene Interessen Interessengruppen. Und alle haben sie nur eins im Sinn, die nötigen Stimmen zu kaufen. Sei es von den Moslems, den Hindus oder den Schwarzen. Der deutsche Untertitel “Eine Hand wäscht die andere” deutet ja auch schon viel an.
Es ist eigentlich eine gelungene Politsatire, aber was das Buch kaputt macht ist die miserable deutsche Übersetzung.
Wegen der Kulturenvielfalt sprechen die Protagonisten des dialoglastigen Romans eine Art Pidgin-Englisch.
Das wird in der deutschen Übersetzung in ein schreckliches Deutsch übertragen, wodurch die Figuren lächerlich wirken. Außerdem ist der Roman dadurch nur entnervend zu lesen. Schade! Man fragt sich, ob ein besserer Übersetzer vielleicht einen anderen Weg gefunden hätte.
Naipaul und sein Buch können natürlich nichts für die Übersetzung.
Deswegen gebe ich 7 Punkte für den Roman und 3 für die Übersetzung. Ergibt leider nur 5 als Gesamtbewertung!