OT: Domenica Nera
1. Band der Commissario Luciani-Reihe
Kurzbeschreibung:
Bei Anpfiff Mord Als man Schiedsrichter Ferretti erhängt in seiner Kabine findet, will die Staatsanwaltschaft den Fall schnell als Selbstmord ad acta legen. Zu schnell für Sturkopf Commissario Luciani, der Mord wittert und unbeirrbar allen Drohungen und Korruptionsversuchen widersteht - bis die atemberaubende Detektivin Sofia Lanni auftaucht und seine Ermittlungen auf den Kopf stellt.
Über den Autor:
Claudio Paglieri, geboren 1965 in Genua, arbeitet bei der Genueser Zeitung "Il Secolo XIX". Bekannt wurde er durch die humoristischen Biographien der beiden italienischen Comic-Helden Tex Willer und Dylan Dog. 2003 erschien von ihm bei Aufbau Taschenbuch der Roman "Sommer Ende Zwanzig", 2007 sein preisgekröntes Krimi-Debüt "Kein Espresso für Commissario Luciani", gefolgt von weiteren Bänden um den italienischen Commissario.
Über den Sprecher:
Zu Sprecher Peter Davor gibt es einige Infos bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Davor
Meine Meinung:
Vorab: Der Originaltitel "Domenica Nera" (Schwarzer Sonntag) passt viel besser als der deutsche Titel, der mit dem Roman eigentlich nichts zu tun hat. Sei es drum: Mit dem schlaksigen Commissario Luciani hat Claudio Paglieri einen eher unkonventionellen Ermittler erschaffen, der nicht immer unbedingt alle Dienstvorschriften akribisch befolgt. Dennoch ist er ein eher ruhiger Typ, für den der aktuelle Fall, der Tod eines Schiedsrichters, ein Stich ins Wespennest zu sein scheint. Mit einigen überraschenden Wendungen und einem (wirklich fiktiven?) Einblick in das Geschäft des italienischen Profi-Fußballs bietet Paglieri seinen Lesern/Hörern einen soliden Krimi, der nicht zuletzt auch wegen der Figur des Commissarios, dessen Vergangenheit hier durchaus eine Rolle spielt, Lust auf weitere Bände macht. Wer ein bisschen Interesse für Fußball mitbringt und darüber hinwegsehen kann, dass dieser Ermittler nicht immer Dienst nach Vorschrift macht, wird mit diesem Krimidebüt gut unterhalten. Dass es sich hierbei um eine gekürzte Lesung handelt, merkt man nicht, im Gegenteil: Die in vielen Rezensionen zur Buchversion als negativ empfundenen "ausschweifenden" Bettszenen wurden in der Hörbuchversion komplett gestrichen.
An der Leistung von Sprecher Peter Davor ist nichts auszusetzen, er haucht den unterschiedlichen Figuren durch eine angenehme Modulation seiner Stimme Leben ein, ohne übertrieben zu wirken.
Knappe 8 Punkte von mir.