ZitatWas mich noch sehr interessiert: wir hatten hier am Anfang zwei Wortmeldungen, eine von Findus, daß einer *seichte* Lektüre nichts gibt.
Dazu hätte ich gern mehr gehört, weil es um Erwartungen an Lektüre geht.
Schreibt jemand mal was dazu?
magali
Na, dann will ich mal:
Ich möchte beim Lesen im Geiste auf Reisen gehen (das hat nichts mit der Realität entfliehen zu tun!) und Eindrücke von Charakteren, Situationen, Gedanken, Geisteshaltungen, Motivationen, Welten etc. bekommen, Neues, Fremdes entdecken, Bekanntes wiederentdecken und ggf. in neue Bezüge setzen, indem ich eine gute Geschichte erzählt bekommen.
Und wenn die Geschichte gut erzählt wird, kann es sogar eine alte Geschichte sein, die mir da erzählt wird (Mr. Pelican sagt ja immer, daß nach so vielen Jahren des Geschichte Erzählens mittlerweile doch alle Geschichten erzählt sein müßten). In diesem Fall kann das gute Erzählen in der handwerklichen Kunst bestehen, oder noch besser indem gute handwerkliche Kunst damit zusammen kommt, daß ich bei der gleichen alten Geschichte neue Facetten entdecken kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, daß "leicht" mit "seicht" synonym gesetzt wird. So sehe ich das nicht. Eine Lektüre die obenstehende Erwartungshaltung erfüllt, kann auch durchaus leicht sein.
Seicht ist eine Lektüre für mich dann, wenn sie vorhersehbar ist, mit bekannten Versatzstücken und Klischees arbeitet und mir nichts zu entdecken bietet (egal, ob dabei die "Heile Welt"-Klischees bedient werden oder ob es sich um einen Thriller / Krimi handelt, der alles andere als "Heile Welt" beinhaltet, aber nach Schema F gestaltet ist, oder, oder...).