Der Leser - eine aussterbende Spezies?

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Fanatiker - egal warum und wieso - nerven mich.
    Aber so langsam denke ich, dass die Ukraine-Krise ihre Ursachen vielleicht in der Rechtschreibreform hier in Deutschland hat. Möglich wäre es....... :gruebel


    Ich muss das jetzt mal durchdenken...... ;-)


    Voltaire meine Vermutung bei allen aktuellen Kriesen liegt eher darin begründet das jeder mit seinem Sturschädel durch die Wand will und sie jedem aufdrücken will..sturer Glaube ewig und immer im Recht zu sein ... und deswegen bin ich dafür das wir die Rechtschreibung gänzlich abschaffen damit wir hier auch nicht auch da mit reingezogen werden ... Freiheit für die Buchstaben :achtungironie


    und ja mir ist bewußt das die weltweiten Krisen kein Thema sind über das man sich lächerlich macht .. es ist ein Alptraum was da los ist :fetch

    :weihnachtsbaum


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Was vermute ich niemand in seinen Statistiken das die Leser aussterben berücksichtigen das es heute einen sehr stark florierenden Handel mit gebrauchten Büchern gibt. Der durch das so verfluchte Internet erst möglich geworden ist.
    Man nehme ebay, alle Tauschbörsen, Booklooker ...es gibt sicher noch welche die ich nicht kenne. Wenn man da die angebotenen Bücher ansieht und was damit umgesetzt wird sind das riesen Mengen die aber in den regulären Buchverkaufsstatistiken nicht auftauchen. Büchereien gab es ja schon immer die kann man da glaub ich getrost außer acht lassen.


    Diese Gebrauchtleser, zu denen auch ich überwiegend gehöre :grin tauchen in diesen ach so schlauen Erhebungen und Statistiken nicht auf... nicht zu vergessen die private Buchverleiherei... :grin


    Also der Leser wird nicht aussterben... sie könnten sich vermehren wenn man das Lesenlernen und dann Spaß am Lesen mehr unterstützen würde, so meine Meinung.

    :weihnachtsbaum


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  • Liebe Eulen,
    ich freue mich total über die lebhafte Diskussion, die hier entstanden ist. Es ist auch immer sehr interessant, in welche Richtungen die Gespräche mäandern. Trotzdem möchte ich hier nochmal meine Eingangsfragen posten:


    Woher kommt diese permanente Angst, dass die "Spezies Leser" aussterben könnte? Ich kann diesen Trend nicht erkennen. Wie seht ihr das?
    Ist dieser Kulturpessimismus einfach dem Alter des Autors (Jahrgang 1942) geschuldet, geboren aus der Angst vor Veränderung und dem Nachlassen an Flexibilität, sich an Neuerungen zu gewöhnen?


    Ich bin sehr beruhigt, dass die pessimistische Sichtweise des Herrn Denk anscheinend eine Außenseitermeinung ist. Der Tenor hier bei den meisten Eulen ist glücklicherweise ein anderer. Das Lesen stirbt NICHT aus! :frech


    Trotzdem gibt es zum Thema Lesen auch gute Bücher. Ich möchte hier auf eines hinweisen: "Das lesende Gehirn" von Maryanne Wolf. Wurde auch hier schon in der Eule besprochen: Link


    Liebe Grüße,
    Rosha

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Was vermute ich niemand in seinen Statistiken das die Leser aussterben berücksichtigen das es heute einen sehr stark florierenden Handel mit gebrauchten Büchern gibt.


    Ein guter Hinweis! Der Gebrauchtmarkt im Internet ist sicher nicht mehr mit den herkömmlichen Flohmärkten vergleichbar. Die Reichweite hat sich drastisch erhöht.


    Auch das Verschicken von Rezensionsexemplaren (die dann sehr oft auch wieder im Gebrauchtmarkt landen) hat deutlich zugenommen. Früher gab es eben noch keine Buchblogger und Bücherforen.

  • @ Bardioc


    Der Fairness halber möchte ich dich darauf hinweisen, dass ich deine Postings gar nicht mehr lese. Deine Themen Mobbing und Rechtschreibreform haben für mich keinen Bezug zur Ausgangsfrage (und gerade die RSR interessiert mich so gar nicht). Ich denke, es wäre besser, wenn du dazu jeweils einen eigenen Thread eröffnest, damit dort eine sinnvolle Diskussion stattfinden kann mit Leuten, die diese Themen auch wirklich interessieren. :-)

  • @ Rosha meine persönliche Vermutung zu den Meinungen das die Leser aussterben. Das liegt wohl an dem immer mehr zunehmenden Angeboten anderer Medien. Vermutlich gab es diese Aussagen bereits als das Radio ich in der Bevölkerung verbreitet hat , genauso wie der Anfang des Fernsehens obwohl das meiner Erinnerung nach damals 3 Programme und erst um 18 Uhr anfangen hat. Je mehr zusätzliche Angebote uns Menschen zur Verfügung stehen destomehr wird genunkt... ich hab auch schon gehört dass das Radio irgendwann aussterben wird usw.


    Die Möglichkeit an die unterschiedlichsten Bücher zu kommen ist heute so groß wie nie. Früher hatte man seine Bücherei und seinen Buchladen mit deren Angeboten und wenn man Glück hatte bekam man im Buchladen so kleine Heftchen mit den Neuerescheinungen eines Verlages für die nächste Zeit.
    Heute sind die Möglichkeiten durch das Internet unbegrenzt .. die Seiten der Verlage , Foren Blogs usw... ein nie dagewesenes Paradies für Leseratten

    :weihnachtsbaum


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  • Es gibt so viele Untersuchungen über das "richtige" Lesen, gerade beim Lernen, dass man die Methoden letztlich bezweifeln muss. Mit Musik oder ohne, Reader oder Buch, alles noch etwas dünn meiner Ansicht nach. Aber Lesen als solches nimmt doch eher wieder zu, wie schreiben auch. Whats app unnd SMS oder Twitter sind doch schriftliche Kommunikationsformen, die Lesekompetenz erfordern, die ich z.B. nicht habe weil ich die Sprachkürzel nicht verstehe. Das Problem ist dabei, wie schon oben erwähnt, das Lesekompetenz, die über drei Absätze hinausreicht verloren geht. Da kann und muss Schule und vor allem Elternhaus gegensteuern.

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    ... ich hab auch schon gehört dass das Radio irgendwann aussterben wird usw.


    Zumindestens hat das Radio MTV überlebt- nix Video kills the Radiostar. Auch wenn wir heute nicht mehr in Stein gemeißeltes lesen, bzw. wegen der damals verwendeten Abkürzungen lesen können, gelesen wird noch ausreichend.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Woher kommt diese permanente Angst, dass die "Spezies Leser" aussterben könnte? Ich kann diesen Trend nicht erkennen. Wie seht ihr das?
    Ist dieser Kulturpessimismus einfach dem Alter des Autors (Jahrgang 1942) geschuldet, geboren aus der Angst vor Veränderung und dem Nachlassen an Flexibilität, sich an Neuerungen zu gewöhnen?


    Ich denke, man kann Herrn Denk rechtgeben: Wenn man von allen "Lesern", die sich aufs Lesen von Fahrplänen und Kochrezepten spezialisiert haben, absieht, außerdem sämtliche Zeitungs- und Zeitschriftenleser ausnimmt und dann auch noch sämtliche Konsumenten digitaler Erzeugnisse ausklammert, dann wird das mit den "Lesern"vermutlich weniger. Allerdings sagt das aufgrund der großen Ausschlußliste mehr über Herrn Denk als über "den Leser" aus...


    Sicher gibt es Jugendliche und Erwachsene, die bei Texten von mehr als 140 Zeichen die Segel streichen. Aber die gab es während meiner Schulzeit auch schon und die wird es immer geben, aber ein signifikanter Rückgang der "Leser" ist daraus aus meiner Sicht nicht abzuleiten.


    Warum seit Jahrzehnten der Niedergang der Bücher prophezeit wird, weiß ich nicht. Fernseher kamen, in schwarz-weiß, später in Farbe, dann kamen die Computer und, und, und. Dennoch sind die Buchleser nicht ausgestorben - ich habe nicht mal den Eindruck, daß sie in den letzten drei Jahrzehnten weniger geworden sind (ich rechne allerdings die Ebuch-Leser ein), lediglich die Zeit, die man mit dem Lesen von Büchern verbrachte, könnte aufgrund von Entwicklungen im Freizeitbereich (Computerspiele, Konsolen, Internet) möglicherweise gesunken sein - ob das allerdings wirklich ein erheblicher Rückgang ist, bleibt offen, denn das Argument, wegen der Computer keine Zeit mehr zu haben, wird ja nicht nur über Leser gebracht, sondern auch bei vielen anderen Freizeitangeboten, vor allem im Bereich Bewegung ist darüber regelmäßig zu lesen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Bardioc


    Bei mir kamen unheimliche Aggressionen bei deinem Bezug auf *ärmere Familien* auf .... ich finde es eine unheimliche Frechheit ( auf alle die diese Aussage benutzen bezogen) das immer darauf hingewiesen wird das in Familien mit niederem Einkommen die Kinder geistig verkümmern würden.


    Meinst Du das: ''Benachteiligung von Kindern aus ärmeren Schichten''?


    Das ist eine Argumentation der Reformer, allerdings weiß ich jetzt nicht, wie die das konkret ausdrücken. Diese Aussage bedeutet aber noch lange nicht, daß ''in Familien mit niederem Einkommen die Kinder geistig verkümmern''. Es geht nur darum, daß nach den Reformern ungleiche Chancen bestehen, daß Kinder aus der Unterschicht höhere Bildung erlangen. Ich kann zu diesem Thema folgendes Zitat bieten:


    Bemerkenswerte Auszüge aus sowie Kommentare zu Texten aus


    Der ''stille'' Protest


    Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit


    Leibnitz Verlag, Matthias Dräger, St.Goar


    S.159: Günter Loew


    Auszug aus: Übersehene, vergessene und verdrängte Aspekte der Rechtschreibreform


    Politisch motivierte Sprachmanipulation in den hessischen Lehrplänen


    Günter Loew zitiert hier zwei Textstellen aus den hessischen 'Rahmenrichtlinien Sekundarstufe I Deutsch' aus dem Jahr 1972, für die der damalige Kultusminister Ludwig von Friedeburg und sein Staatssekretär Hartmut Holzapfel, der heute in Hessen amtierende Kultusminister, die politische Verantwortung tragen, und unterzieht diese Textstellen dann einer kurzen Analyse:


    S.160,161:


    ''Der didaktisch vorgetragene Angriff auf die 'Hochsprache' erfolgt in diesen Texten unverkennbar aus sozialpolitischen Motiven.''


    ''Durch die ungerechtfertigte Bevorzugung der 'Hochsprache' werde die Chancengleichheit unmöglich gemacht, weil die Unterschichtkinder durch den Zwang, Hochdeutsch zu lernen, nicht nur aus ihrem vertrauten sprachlichen Milieu herausgerissen würden, sondern auch noch die Normen und Wertvorstellungen der bürgerlichen Schicht übernähmen und dadurch ihren Herkunftsgruppen entfremdet würden.''


    Auf diese Weise würde durch eine Zerstörung des Hochdeutschen deren Entfremdung von ihren Herkunftsgruppen -- und somit ein gesellschaftlicher Aufstieg -- verhindert und damit die bestehenden Klassen zementiert. Ich dachte immer, daß diese Leute genau das Gegenteil erreichen wollen, Stichwort: klassenlose Gesellschaft?


    ''Wenn es nämlich ungerecht ist, daß die Mehrzahl der Schüler durch das Erlernen des Hochdeutschen aus ihrem vertrautem Sprachmilieu herausgerissen wird, während die privilegierte Minderheit sich darin ungehindert weiterentwickeln darf, dann sollte man, zumindest solange die alten Privilegien fortbestehen, im Interesse der Chancengleichheit nach Mitteln und Wegen suchen, wie man sie ebenfalls aus ihrer heilen Welt herausreißen kann.''
    #


    Zitat


    Da die Eltern ja anscheinend selber geistig auf niedrigem Niveau leben würden. Das stimmt definitiv nicht. Das Beispiel des Mädchens das ich angeführt hatte kommt aus einer sehr vermögenden Unternehmerfamilie, die Mutter hatte schlicht keine Lust und wollte ihre div. Aktivitäten ( sie hat nicht gearbeitet, hatte eine Haushaltshilfe usw) nicht einschränken die Oma hat dem Mädchen schlussendlich das zusammenhängende Lesen beigebracht. Im Gegenzug hatte ich mal eine Freundin die nach der Scheidung von ihrem Verdienst, Sozialhilfe und Unterhalt für die Kinder gelebt hat. Da war kaum Geld mal um ein Buch zu kaufen . Zwei der Kinder wurden Leseratten und haben sich ihren Lesestoff dann überwiegend eben aus der Bücherei besorgt.Alle drei haben einen Schulabschluss eine Berufsausbildung.


    S.140: Dr. Oliver Katte


    ''Ohne fleißige Hilfe der Eltern oder älterer Geschwister würden viele Kinder Analphabeten bleiben. Durch die von oben verordnete Rechtschreibveränderung ist es den Eltern nicht mehr möglich, ihren Kindern beim Schreibenlernen zu helfen.''


    Und was ist mit den anderen Verwandten, besonders den Omas und Opas? Gerade die dürften viel dazu beitragen, daß Kinder schreiben und lesen lernen!
    #


    Es ist nicht immer möglich, alle durch das Leben realisierte Kombinationen so abzubilden, daß niemand daran Anstoß nimmt. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, wie in dem von Dir geschilderten Fällen. Aus meiner Sicht ist das Interesse, das ein Kind aus eigenem Antrieb dem Lesen -- oder den jeweiligen Inhalten -- entgegenbringt, der entscheidende Faktor. Dann genügt vielleicht schon ein geringer Anstoß durch Eltern oder Großeltern, um die Lesefreude zu entfachen.


    Zitat

    Es wäre die Aufgabe der Lehrer das Lesen beizubringen... den sie erreichen alle Kinder,im Rahmen des Deutschunterrichtes Lust auf lesen zu machen mit aktuellen und altersgerechter Lektüre und nicht mit 30 Jahre alten Lesebüchern die die sowieso niemand reinschaut.


    Den Lehrern, zumindest nach meiner Erfahrung, ging es im Unterricht mehr darum, den Schülern linke Ideologie zu vermitteln, unterstützt durch entsprechende Lesebücher. Die Lesebücher werden natürlich tournusmäßig ersetzt, es sei denn, es muß gespart werden. Inwieweit die neuen Bücher dann altersgerechter oder aktuell sind, sei dahingestellt.


    Zitat

    Die Eltern können durchaus ihre Kinder in dem Bereich unterstützen, nur was wenn man Bücherunlustige Eltern hat, da wäre dann eben die Schule eine prima Möglichkeit das kennen zu lernen ... ich habe immer gelesen mal mehr mal weniger.


    Ich habe mich dann für Perry Rhodan und Ren Dhark interessiert und auch mal ein Heft während der Schulstunde unterm Tisch gelesen. Meine Mutter hat mir auch mal ein Buch über Juri Gagarin aus der Bibliothek mitgebracht. Aber um mir viel vorzulesen, dazu hatte auch sie keine Zeit.


    Zitat

    Der Kleine hat es geliebt vorgelesen zu bekommen da war er sogar schon 9 .. der Große mochte das nie war ihm zu langweilig.. Fußballspielen und Fahrradfahren waren wichtiger :grin. Der Große liest trotzdem Fachzeitungen, div Tageszeitungen und viel im Internet, und verdummt ganz sicher nicht nur weil Bücherlesen nicht zu seinen Hobbys gehört.


    Auch Kinder sind schon recht unterschiedlich, auch was das Interesse für div. Hobbies angeht. Den Begriff ''verdummt'' würde ich hier nicht so gerne benutzt sehen, er ist etwas unterhalb des Diskussionsniveaus und trifft auch nicht den Sachverhalt.

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Also, um mal meine Erfahrung einzuwerfen, ich habe damals am Gymnasium (mein Abi ist jetzt 9 Jahre her) eine der ersten Rechtschreibreformen mitgemacht. Klar wundere ich mich heute noch über so manche Schreibweise, einfach weil sie sich für mich falsch anfühlt. Aber die Jugendlichen, die jetzt in die höheren Klassen kommen oder gerade wechseln, kennen gar keine andere Schreibweise mehr. Also warum sollte da die RSR schuld sein, frage ich mich? Wenn ich nichts anderes kenne, dann kann ich auch nichts vermissen.


    Wo leben wir denn? Natürlich bekommen alle Jugendlichen auch noch die klassische RS mit, sogar aus reformierten Schulbüchern, da nicht alle noch lebenden Autoren einer Verfälschung ihrer Texte zustimmen. Außerdem gibt es in den Familien noch genügend Bücher, Hefte, Zeitungen etc. in klassischer Rechtschreibung. Vielleicht auch noch Texte von früher, die noch in Currentschrift gehalten sind.


    Zitat

    Buchdoktor hat einen wichtigen Punkt angesprochen, der auch bei vielen immer wieder durchklingt: nur, wer zeigt, dass Lesen Spaß und Spannung bedeutet, bekommt seinen Nachwuchs auch dazu. Oder anders: Übung macht den Meister. Und wenn das Kind dann halt zum 3 millionsten Mal Grimmsche Märchen hören will (so wie ich damals :lache ), dann wird halt vorgelesen oder dann später eben gemeinsam gelesen. Lautes Lesen war zu meiner Schulzeit noch gang und gäbe. Wie es heute ist, weiß ich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Situation, die Dreamchen beschrieben hat, Normalität ist.


    Nicht ''nur wenn'', da auch Kinder von selber sich fürs Lesen interessieren können!

  • Zitat

    Original von Rosha


    Ein guter Hinweis! Der Gebrauchtmarkt im Internet ist sicher nicht mehr mit den herkömmlichen Flohmärkten vergleichbar. Die Reichweite hat sich drastisch erhöht.


    Auch das Verschicken von Rezensionsexemplaren (die dann sehr oft auch wieder im Gebrauchtmarkt landen) hat deutlich zugenommen. Früher gab es eben noch keine Buchblogger und Bücherforen.


    Es fragt sich aber, warum gerade gebrauchte Bücher?

  • Bardioc ... ganz ehrlich ich hab keine Lust mehr ..mir unterschieben das ich unterhalb des Nivaus des Diskussion gehe .. ja ok wenn du meinst... ich sagte ich war richtig sauer auf Grund deiner Aussage... wo die geblieben ist weis ich nicht hab ich grade nicht gefunden... du editierst sehr gern hab ich gesehen :grin


    jeder der in der Lage ist das Geld in seinem Geldbeutel zu zählen weis auch wieso manche Menschen überwiegend gebrauchte Bücher kaufen ... das ist selbsterklärend ....



    Jetzt wünsch ich dir fröhliches weiteres am Thema vorbeischreibens und editierens ...meinereiner widmet sich jetzt lebenswichtigen Aufgaben wie Geschirrwaschen usw

    :weihnachtsbaum


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    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
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  • Zitat

    Original von Bardioc
    Es fragt sich aber, warum gerade gebrauchte Bücher?


    Weil ich mir bei meinem kleinen Einkommen nicht mehrere Dutzend Bücher im Jahr neu kaufen kann.
    Weil ich aus Gründen der Resourcenschonung nicht mehrere Dutzend Bücher im Jahr neu kaufen will.
    Weil da noch die unreformierte Rechtschreibung drin steht. :rofl

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • LeSeebär gib doch zu das es dir in erster Linie um die Rechtschreibung geht .. du mußt aber aufpassen das du dir keine Bücher kaufst die nach der Rechtschreibreform gedruckt wurden :klugscheiss

    :weihnachtsbaum


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

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  • Solange Ihr den RSR-Troll weiter füttert, wird er auch weiter herumtrollen, okay, vielleicht bis er platzt, aber dann müssen wir seine Reste vom Boden auflesen :grin

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Solange Ihr den RSR-Troll weiter füttert, wird er auch weiter herumtrollen, okay, vielleicht bis er platzt, aber dann müssen wir seine Reste vom Boden auflesen :grin



    iiiiiii ich mag nicht putzen :grin

    :weihnachtsbaum


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  • Ich hätte erwartet, daß die Diskussion zum Thema aus dem ersten Posting dieses Threads weitergeht, aber da habe ich wohl zuviel erwartet.


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20206


    Die sogenannte "Bildungsmesse" didacta wurde auch wieder von den Computer- und Softwarefirmen beherrscht. Die unwidersprochene Botschaft ist, daß das gedruckte Buch total out sei. Für die elektronischen Medien spricht zwar keine pädagogische Empirie, sondern nur die Marktmacht, aber wer könnte sich dagegen vernehmbar machen?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20209


    Gerade im Zusammenhang mit dieser Messe war wieder zu hören, wie viele "Laptopklassen" inzwischen gesponsert werden. Gibt es überhaupt noch Medienpädagogen, die keine Auftragsforschung treiben? Die Verlagsbeilagen der Zeitungen zum Thema "Lernen" sind ganz und gar auf elektronische Medien ausgerichtet.


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22505


    Nachdem es um die Renommierschulen mit ihren gesponserten „Laptopklassen“ still geworden ist, liest man nur im Regionalteil der Zeitungen immer wieder mal, in dieser oder jener Schule lerne man nun mit Laptops und Ipads und komme „Mit Bits und Bytes zum Abi“. . . . Den Schülern mache es Spaß und: „Das Lernen werde dadurch spielerischer und kreativer.“ Das sind alles keine objektivierbaren Kriterien. Interessant auch die Voraussetzung, daß Ausdrücke wie „Bits und Bytes“ immer noch Eindruck machen.


    (Übrigens haben die Jungen blaue Ipads und die Mädchen rosafarbene bekommen. Auch das scheint zur Überwindung der, wie es dort heißt, „anachronistischen“ Pädagogik mit Papier und Stift beitragen zu sollen.)


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22760


    Auf der CeBIT hat Steinbrück verlangt, man solle jedem Schüler einen "mobilen Computer" zur Verfügung stellen. Programmieren sei die zweite Fremdsprache von morgen, nicht Latein (worin er durchgefallen sei).


    Gibt es noch Schüler, die keinen haben? Muß der Staat das bezahlen? Sind die Ergebnisse der Laptop-Klassen (Bertelsmann, Sony) so überwältigend, daß die Ausgabe sich lohnt? Könnte man für die 10 Milliarden nicht mehr Lehrer einstellen?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#24045


    Die Frage ist nur, was hat man sich unter „Digitalisierung wird ganz oben auf die Lehrpläne gesetzt.“ vorzustellen? Soll jeder Schüler Digitalisierungsspezialist werden? Wozu benötigen wir so viele Digitalisierungsspezialisten, wenn es wie berichtet eher am Grundsätzlichen hapert, also am Lesen, Schreiben, Rechnen, usw.?


    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#25537


    Man liest kaum noch etwas über die "Laptop-Klassen". An einer solchen Schule, dem Evangelisch-Stiftischen Gymnasium in Gütersloh, rühmt man sich zwar überdurchschnittlicher Lernerfolge, aber angesichts der enormen Mittel, die man aus den Andeutungen erschließen kann, müßte der Vorsprung geradezu phänomenal sein. Dabei werden die 600 angeschafften Laptops der gehobenen Klasse von den Eltern bezahlt (29 Euro monatlich über vier Jahre). Das zusätzliche Personal usw. stellt die Schule.
    Manchmal wird eingestanden, daß nicht alle Lehrer die Möglichkeiten wahrnehmen, die ihnen der Computer biete. Das ist eine jederzeit verfügbare Ausrede; es gibt eben keine Didaktik, die man erst noch um das neue Instrument herum konstruieren müßte - aber wozu? . . .
    Die Schüler lernen auch Zehnfingerschreiben, aber das hätte man billiger haben können, es ist eine alberne Unterforderung des Geräts. (Lernen die Schüler, daß der gesamte Unterricht vom amerikanischen Geheimdienst aufgezeichnet wird?)
    Das nächste Desaster steht bevor: Da inzwischen sämtliche Funktionen auf dem Mobiltelefon vereint sind, wirken Laptops wie klobige Steinzeitwerkzeuge, eben richtige "Schlepptops". Wie lange will man sich damit noch lächerlich machen, auch vor den Schülern?

    http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#26863


    In Berlin kommt heraus, daß für ungenutzte PCs, Hunderte von Servern, Software usw. an den Schulen vielleicht 100 Mill. oder mehr umsonst ausgegeben worden sind. Ein genauer Überblick ist unmöglich. Es fehlt jede Kontrolle, und dabei ist vom pädagogischen Erfolg noch gar nicht die Rede.


    Hervorhebungen von Bardioc.