'Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin' - Kapitel 01 - 05

  • So, ich konnte heute an meinem freien Tag nun endlich den ersten LR Abschnitt lesen, und hab mich in der Geschichte gleich sehr wohl gefühlt. Ich habe auch schon viele Romane von Tanja gelesen, und es ist eigentlich wie immer - ich war sofort mitten drin....


    Ma Jing und Wan, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Beide machen aus einer extrem miesen Situation das Beste und geben nicht auf - bewundernswert!


    Das Krümelchen ist natürlich sehr sehr niedlich, der Weg zur Kriegerkönigin ist noch weit, aber leichte Ansätze sind schon zu erkennen. Als sie Esen ins Gesicht spuckt musste ich echt ginsen.


    Über die Mongolen weiß ich eigentlich wirklich wenig, die Namen Dschingis Khan und Kublai Khan hab ich schon mal gehört, und das sie mehr geritten als gelaufen sind weiß ich auch. Das wars aber schon. Daher finde ich alle Informationen ober das Leben in so einem Mongolen Stamm unglaublich interessant.


    Danke auch für die Bilder der Wohn-Jurte, sieht echt klasse aus. Und komfortabler als ichs mir vorgestellt hatte!


    Besonders spannend fand ich die Einblicke ins Reich der Mitte. Die olle Mutter der beiden Kaiser scheint wirklich ein intrigantes Weibsbild zu sein. Ich bin mal sehr gespannt wie es Wan gelingt auf ihren "Kleinen" in diesem Schlangennest aufzupassen....

  • Maharet, was mich bei den Jurten vor allem überraschte, war, wie gut sie tatsächlich gegen Regen und Wind abgedichtet sind. (Von Schnee kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, schließlich war ich nicht im Winter dort - das ist nur was für Hardcore-Reisende, da herrscht nämlich minus 30 Grad Durchschnittstemperatur. :yikes) Es hat schon seine Gründe, daß die Mongolen seit mehr als einem Jahrtausend auf dieses Design schwören! :-)

  • Lumos, ja, das sind sie. In mehreren Schichten. Zwischen zwei Filzschichten liegt heutzutage allerdings eine Plastikplane - wie gesagt, ich habe einmal beim Aufbau einer Jurte zugeschaut - die natürlich den alten Mongolen nicht zur Verfügung stand!

  • Leserunden mit der Begleitung der Autoren/-innen haben sich den Ruf erworben, dass das zu lesende Buch besonders gut bewertet wird. Es kriegt sozusagen einen kleinen Bonus und man ist eher bereit über kleine Mängel grosszügig hinwegzusehen. Und nun komm ich und es bleibt mir nix anders übrig als nach den ersten fünf Kapiteln ausschliesslich Lob auszusprechen ... und das wo ich mir doch vorgenommen habe auch das Negative explizit anzusprechen ... :-( So ein Mist aber auch. :lache


    Der Einsteig in einen historischen Roman ist für beide Seiten (Autor und Leser) stets eine besondere Herausforderung. Es gilt die Protagonisten einerseits zu zeichnen und sich andererseits zu merken. Bei diesem Werk absolut gelungen. Obwohl es für mich Neuland bedeutet mongolische oder chinesische bzw. generell asiatische Namen zu lesen sind mir die Figuren präsent und ich musste mich nie Fragen wer das den nun wieder ist. Das Neugeborene zunächst keine Namen haben und Krümelchen und Filzchen genannt werden mag die Sache erleichtern. Auch das nicht übermassig viele Figuren vorkommen vereinfacht die Sache. Wer das Buch nicht liest aber neugierig in die Leserundenabschnitte reinlinst könnte anhand der beiden Begriffe Krümelchen und Filzchen den Eindruck kriegen das Buch wäre typischer simpler Frau in Hosen Roman ... (Jedenfalls hätte ich das ...) :nono Hier kriegt die Leserschaft viele Fakten oder Besonderheiten zu Kultur, Brauchtum und Geschichte serviert. Ich habe das Gefühl, ich lese einen Historischen Roman der vom Niveau weit überdurchschnittlich ist, mehr noch, er rangiert diesbezüglich weit oben. Vielleicht hat das auch mit dem Handlungsort im Fernen Osten zu tun über den ich wenig weiss, aber grosse Interesse vorhanden ist. Ich nehme den Schreibstil insgesamt als hochwertig wahr, auch weil auf künstliches Drama verzichtet wurde obwohl einige Szenen geradezu dazu eingeladen hätten. Die Kapitel beginnen nicht immer auf einer neuen Seite sondern werden nur mit ein paar Leerzeilen getrennt. Hier gibt es also viel Inhalt fürs Geld.


    Als Mann graust es mich freiwillig meine ... :yikes :cry Niiieeemals will ich freiwillig ein Eunuche werden!!! :nono

  • Ich will gar nie in die Situation geraten sowas entscheiden zu müssen ...



    Zitat

    ... auch weil auf künstliches Drama verzichtet wurde obwohl einige Szenen geradezu dazu eingeladen hätten.


    Ich war soeben Laufen und da geht mir immer vieles durch den Kopf. Ich glaube das obenstehender Punkt der Grund ist weshalb ich die Geschichten bei mir als wertig ankommen. Der Verzicht auf die Tränendrüse zu drücken.

  • Hallo Namensschwester Tanja! :wave


    Ich melde mich nun auch endlich mal zu Wort. Mein Gelese wurde immer wieder von einem Arzt unterbrochen, daher komm ich erst heute dazu Einiges am Stück zu lesen.
    Ich bin super reingekommen und freue mich schon auf mehr! Vor allem, weil ich über diesen Teil der Welt glaub noch so gut wie gar nichts weiß bis auf den Namen Dschingis Khan^^


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Auf den ersten Seiten war Esen eigentlich noch sympathisch, aber das er seinen Schwurbruder mit Familie in die verbotene Stadt schickt mit dem unerwünschten Kaiser :yikes Da wurde er mir glatt unsympathisch.


    Das Krümelchen ist doch entzückend, wie sie spuckt, wenn sie festgehalten wird. Gut gemacht! :wave


    Das Murmeltier gefällt mir auch gut. Schade, dass das Verstecken seines Freundes Deng nichts nutzte.


    Ja, geht mir mit Esen auch so! Er ist vll doch größenwahnsinnig?


    Hihi ich mag Manduchai als Kind auch total. Sie scheint bereits jetzt großes Potential zu zeigen mit ihrer Spuckidee und so. Der Name ist vll der richtige. ;-)


    Ma Jing finde ich auch sehr sympathisch! Ich bin gespannt, wie es mit ihm weiter geht.



    Oh, vielen Dank für die Fotos!
    Habe mir die Jurten nicht so flach vorgestellt. Windet es dort viel? Weil dann wären ja flachere Zelte sinnvoller oder gibt es einen anderen Grund warum die so flach sind?
    Vll einfach nur ein kultureller?^^ Jedenfalls kenne ich solche Zelte nicht bisher.


    Wan empfinde ich bisher auch als sympathischste Erwachsene. Sie hat ja irgendwie auch Recht! Und ich finds super, dass sie erkannt hat, dass der ehemalige Kronprinz nicht dumm ist, nur weil er stottert! :-]
    Ich bin gespannt auf ihre Eingriffe ins Geschehen!


    @ Tanja Kinkel: Die Mongolen wohnen also heut noch immer genau wie damals? Also außer, dass es heute ne Dusche und so gibt?

  • Ich hatte einige Startschwierigkeiten mit dem Buch und habe drei Anläufe gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Woran das liegt, weiß ich nicht genau, weil mich sowohl die Zeit, in der der Roman spielt, als auch der Ort und das Volk der Mongolen sehr interessieren.


    Auch die Figuren finde ich spannend. Besonders Esen und Wan haben es mir angetan. Von ihnen erwarte ich die größte Entwicklung.
    Und die kleine kratzbürstige Maduchai ist großartig.


    Ich freue mich jetzt richtig, in die Sitten und Gebräuche der Mongolen einzutauchen und hoffe, ganz viel darüber zu lesen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...
    So war ich auch nach kurzer Eingewöhnungszeit gefesselt (das Gespräch zwischen Esen und Tsorokbai-Temur ging schon arg ins Detail für den Start in die Geschichte), viele Namen, Politik und Pläne. Das arme Filzchen, aber seinen Tod habe ich in dem Moment befürchtet, als es hieß er läuft allein aus dem Zelt.
    ...


    Das hast du gut ausgedrückt, Lumos. So ging es mir auch. Der Start ins Buch war quasi eine "Kamelgeburt".

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Maharet
    ...
    Danke auch für die Bilder der Wohn-Jurte, sieht echt klasse aus. Und komfortabler als ichs mir vorgestellt hatte!
    ...


    :write


    Zitat

    Original von Maharet
    ...
    Besonders spannend fand ich die Einblicke ins Reich der Mitte. Die olle Mutter der beiden Kaiser scheint wirklich ein intrigantes Weibsbild zu sein. Ich bin mal sehr gespannt wie es Wan gelingt auf ihren "Kleinen" in diesem Schlangennest aufzupassen....


    :gruebel Ich empfinde sie eher so, als spiele sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten alle taktischen Züge aus, um als Frau wenigstens etwas mitmischen zu können.
    Ich kenne mich in Geschichte kaum aus, aber ich denke, dass man das Mutter-Kind-Verhältnis mit dem heutigen nicht vergleichen kann. Sie wird kaum eine innige Beziehung zu einem ihrer Söhne aufgebaut haben, sondern eher nur auf die zukünftige Rolle vorbereitet haben, wenn sie überhaupt an der Erziehung beteiligt war. Eigentlich logisch, dass sie so handelt, dass sie ihre Machtposition erhalten kann.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nightflower: in Ulanbator (oder Ulaaanbataar, wie man es heutzutage buchstabiert) wohnen die meisten in Häusern, in den Aimag-Zentren (= Provinzstädtchen, maximal 6000 Einwohner, pro Provinz eines) in einer Mischung aus Jurten und Häusern; in der Steppe ausschließlich Jurten, und der größte Teil der Mongolei besteht aus Steppe (sowie Berge und Wüste).


    Die Form ist in der Tat gerade der Winde wegen sehr günstig. In Sibirien gibt es daher ebenfalls Jurten - das Wort ist russisch-sibirisch, der mongolische Ausdruck lautet "Ger".

  • Vielen Dank für die tollen Bilder Tanja! :wave


    Ich konnte gestern Abend (endlich!) mit dem Buch starten. Obwohl ich von diesem Thema bisher nicht viel gelesen habe, war ich sehr schnell "drin" und der Abschnitt las sich richtig gut!


    Ma Jing und Wan scheinen sehr interessante und vielseitige Personen zu sein, die beide ihr "Glück" in einem Kind finden - wenn auch auf verschiedenen Seiten. Die Kaiserwitwe fand ich einfach furchtbar! :fetch Einen Sohn einfach so aufzugeben - und ihn dann, wenn er wiederkommt einsperren zu lassen.... :schlaeger Aber durch ihre Worte bringt sie immerhin Wan dazu nachzudenken... :gruebel


    Krümelchen gefällt mir sehr gut (vorallem als sie Esen anspuckt... :chen) - von ihr sind sicher noch große Dinge zu erwarten. Als Esen seinen Schwurbruder einfach so wegschickt - da gefiel er mir nicht mehr so gut. Bis dahin konnte ich sein Machtstreben nachvollziehen. Aber seinen Getreuen so allein in die Höhle des Löwen (oder sollte ich sagen in die Höhle des Drachen) zu schicken ist schon heftig.


    Mal sehen wie es weitergeht - ich freue mich schon auf's weiterlesen.... :wave

  • Zitat

    Original von Tanja Kinkel
    Nightflower: in Ulanbator (oder Ulaaanbataar, wie man es heutzutage buchstabiert) wohnen die meisten in Häusern, in den Aimag-Zentren (= Provinzstädtchen, maximal 6000 Einwohner, pro Provinz eines) in einer Mischung aus Jurten und Häusern; in der Steppe ausschließlich Jurten, und der größte Teil der Mongolei besteht aus Steppe (sowie Berge und Wüste).


    Die Form ist in der Tat gerade der Winde wegen sehr günstig. In Sibirien gibt es daher ebenfalls Jurten - das Wort ist russisch-sibirisch, der mongolische Ausdruck lautet "Ger".


    Ah, gut geraten dann :-]
    Danke für die Erklärung! Und manche Jurten kann man mitnehmen und manche bleiben an Ort und Stelle je nachdem wie man lebt?

  • Nightflower, mehr oder weniger. Die Grundkonstruktion einer Jurte ist so, daß du sie relativ leicht abbauen kannst. Aber es gibt auch welche, die immer am gleichen Ort bleiben, wie zum Beispiel die Jurte, in welcher der Dalai Lama wohnt, wenn er sich in der Mongolei aufhält. (Die Mongolen konvertierten etwa hundert Jahre nach Manduchai zu der tibetanischen Variante des Buddhismus, deswegen ist der Dalai Lama ihr religiöses Oberhaupt.) In früheren Zeiten sind die größeren Prunkjurten auch nicht auseinandergenommen, sondern auf große Wägen verfrachtet wurden.


    Bei den Bildern hier aus dem Museum für mongolische Geschichte in Ulanbator sieht man übrigens ganz gut, daß die Jurten auf kleinen Holzpfählen stehen. Die Jurte mit den Fellen steht auch im Museum; dort wohnte der letzte Khan noch 1911, ehe das Khanat abgeschaffen wurde. Er war übrigens ein Nachfahre Manduchais!


  • Mir ging es in diesen Punkten ganz genauso. Ich habe schon ein, zwei Bücher über die Ecke gelesen aber über Mongolen gibt es sehr wenig zu lesen und von China kann ich persönlich nie genug bekommen, da ich die Kultur und die Eigenarten der Menschen so faszinierend finde.
    Auch ich finde Ma Jing und Wan einfach toll. Spannende Charakter, die aus ihrer niedrigen Stellung viel mehr rausholen, als man zuerst vermuten möchte. Und beide versuchen Menschen zu retten, die ihnen persönlich wichtig sind. Ma Jing den Freund und Wan den kleinen Kaisersohn. Da hätte ich sie beide drücken mögen. Und die Autorin auch, weil sie neben all den ziemlich rücksichtslosen Chinesen (Kaiserinmutter und so weiter) auch zwei erschaffen hat, die man gerne mag. Toll auch die diversen Leitsprüche, die Ma Jing in petto hat. Erinnert mich an eine alte Krimiserie mit einem weisen Chinesen der immer Konfuzius rezitierte. :grin Überhaupt finde ich, dass Ma Jing richtig weise und klug ist. Er weiß, wann er die Wahrheit sagen muss und was er wie sagen kann, um für sich das beste rauszuholen. Dabei erscheint er mir immer glaubwürdig und auf seine ruhige Art sehr liebenswert.


    Und dann muss ich noch ervorheben, dass der Erzählstil an vielen Stellen auf überaus charmante Weise sarkastisch oder einfach nur zum Schmunzeln ist. Z.B., als die Chinesen in die zerstörte Stadt kommen und den Sieg kurzerhand mal als gewonnen verzeichnen, da die Mongolen ja weg sind. :lache Überhaupt sind die Chinesen ja ziemlich eingebildet, haben aber weder von den Barbaren noch von guter Kriegsführung eine große Ahnung. Liegt vielleicht auch an dem Kaiser, der ja wohl auch nicht die richtigen Männer als Kriegsführer beauftragt hat.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)