Hier kann zu den Kapiteln 01 - 05 (Seiten 001 - 081) geschrieben werden.
'Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin' - Kapitel 01 - 05
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Hallo, liebe Leserunde! Ich freue mich, auch mit diesem Roman wieder bei den Büchereulen sein zu können, und bin schon gespannt auf eure Reaktionen.
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Hallo liebe Tanja, freue mich auch sehr, bei dieser Leserunde dabei sein zu können
Ich kann gar nicht sagen, wie viele Tanja Kinkel Bücher ich bis jetzt gelesen habe, die letzten waren: "Das Spiel der Nachtigall" und "Der Meister aus Caravaggio".
Was mir sehr gut gefällt, ist, dass sie nicht nur spannend, sondern auch immer hervorragend recherchiert sind.
Manduchai wird als Tochter von Tsorokbai-Temur, der rechten Hand des Kriegsherrn Esen geboren...
Die vielen Informationen über die Sitten und Gebräuche finde ich faszinierend. Die Kinder der Mongolen erhalten erst ab einem gewissen Alter ihre wahren Namen, das gab es ja auch bei einigen anderen Volksgruppen.
Bei der Geburt eines Sohnes hat eine Mutter 3 Tage um wieder auf die Beine zu kommen, bei einer Tochter nur einen...
Als die Schamanen behaupten, den Urvater getroffen zu haben und dass dieser versprochen habe seine Hand über das neugeborene Kind zu halten, weil diesem Großes bestimmt sei, warnen sie gleichzeitig vor den Geiern, die meinen sie würden zu wenig Beute bekommen und ihn (den Vater)deshalb hassen. Manduchais Vater lächelt darüber, doch kurz darauf stirbt sein kleiner Sohn durch einen Geier.
Was für eine Symbolik.
So wird die Freude über ihre Geburt durch den tragischen Unfalltod ihres Bruders Filzchen überschattet. Ist Manduchais Bruder wirklich am Tag ihrer Geburt verunglückt? Ist bekannt ob sie noch andere Geschwister hatte?
Der Chinese Ma Jing, ein Eunuche des Kaisers, der durch seinen Verrat den letzten Kampf beendete wird als Kriegsbeute Krümelchens(Manduchais)Beschützer. Die Idee das Kind vor Dämonen und anderen schlechten Aufpassern zu schützen, indem man einen Verräter dazu bestimmt, ist genial.
Der chinesische Kaiser wurde gefangen, doch statt ein Lösegeld zu zahlen, ist man in China froh ihn los zu sein und krönt den Bruder. Damit wird auch sein Sohn, der kleine Kronprinz überflüssig. Seine Kinderfrau Wan ist die einzige, der er wirklich etwas bedeutet. Anstatt sich dem neuen Herrscher zu verschreiben, bleibt sie ihrem Schützling treu und versucht alles, sein Leben zu schützen.
Dadurch ist sie mir mit am sympathischsten von den erwachsenen Protagonisten. -
Hallo LyFa! Was die Frage nach Manduchais möglichen Geschwistern betrifft: wir wissen nicht, ob sie je welche hatte. Aber als sie erwachsen war, gab es keinen Bruder und keine Schwester. Die Wahrscheinlichkeit - angesichts der hohen Sterblichkeitsrate bei Kindern - spricht dafür, daß ein Sippenführer wie Tsorokbai-Temur mehr als ein Kind hatte, und die übrigen - oder das andere - als Kleinkind starb.
Die Todesart von "Filzchen" verdanke ich meiner Dolmetscherin Davaa; als ich letztes Jahr auf Recherchereisen durch die Mongolei zog, erzählte sie mir nämlich, daß dies noch heute hin und wieder bei den Nomaden vorkommt. Daher nähen viele Eltern ihren Kleinkindern eben Glöckchen oder anderes schellendes Gerät an die Kleidung, denn diese Kinder laufen den Geiern wirklich gerne hinterher. (Laut Davaa.)
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Ja, die Kindersterblichkeit war damals sehr hoch. Noch dazu, da ständig Krieg herrschte.
Auch Ma Jings Geschwister sind ja alle gestorben. Die Art, wie Ma Jing sein Schicksal in die Hand nahm um an den kaiserlichen Hof zu gelangen, ist bemerkenswert. Er lässt sich selbst verstümmeln. Auch wenn Ma Jing eine fiktive Person ist, würde mich interessieren ob es einfachen Bauernsöhnen damals wirklich auf diese Art möglich war, am kaiserlichen Hof zu dienen. Immerhin war er ja auch schon jenseits der Pubertät. -
Ja, das war sogar eine sehr häufige "Rekrutierungsmethode" für Eunuchen. Im Gegensatz zu etwa den Castrati waren ja die chinesischen Eunuchen nicht ihrer Stimmen wegen gefragt, also war auch keine Kastration vor der Pubertät nötig.
Für arme Bauern wie Ma Jing gab es de facto keine andere Möglichkeit, um zu einer Stelle bei Hof zu kommen. Seine Eltern hätten es sich nie leisten können, ihn studieren zu lassen, was für eine Beamtenlaufbahn unerläßlich war.
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Ich betrete mit diesem Buch völliges Neuland, sowohl beim Handlungsort als auch bei der Autorin und bisher gefällt es mir sehr gut!
Sehr Clever von Esen, den Chinesen ihren Kaiser wieder zurückzuschicken, zwei Kaiser sind mit Sicherheit einer zuviel, nur, dass Manduchais Vater den Auftrag übernehmen und dann auch noch die Frauen mitnehmen soll ist schon mies, der Kerl scheint eiskalt zu sein, wenn es um seine ehrgeizigen Pläne geht.
Am Besten gefällt mir bisher Ma Jing, ein sehr mutiger junger Mann.
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Das Buch fängt ja an - erst gebärt das Kamel und dann die Frau.
Auf den ersten Seiten war Esen eigentlich noch sympathisch, aber das er seinen Schwurbruder mit Familie in die verbotene Stadt schickt mit dem unerwünschten Kaiser Da wurde er mir glatt unsympathisch.
Das Krümelchen ist doch entzückend, wie sie spuckt, wenn sie festgehalten wird. Gut gemacht!
Das Murmeltier gefällt mir auch gut. Schade, dass das Verstecken seines Freundes Deng nichts nutzte.
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Oh ja das spuckende Krümelchen ist klasse, zumindest, wenn man nicht selbst die Zielscheibe ist.
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Der erste Abschnitt war schon mal ereignisreich. Der Stil ist gewohnt gut zu lesen, dabei sehr genau und temporeich. Das ich schon so richtig drin bin, kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall schon sehr interessiert an der Geschichte.
Von Mongolen habe ich noch nicht oft gelesen. Es ist ein anderer Kulturkreis. Immerhin habe ich Galsan Tschinag, den mongolischen Schamanen, der auch am Ende des Buches in der Bibliographie genannt wird, schon einmal gelesen. Ich bin gespannt, ob Schamanen in diesem Buch auch eine Rolle spielen werden.Von den Figuren finde ich bis jetzt Esen sehr interessant.
Das Murmeltier wird sicherlich auch eine wichtige Rolle einnehmen. Der Leser kann sich an ihm als Beobachter des Lebens der Mongolen orientieren, da auch Ma Jing den Blick von außen hat. Deswegen ist er eine so zentrale Figur, die geschickt eingesetzt wird.Eindrucksvoll fand ich die Details über das Lager und die Jurten.
Da wüsste ich gerne mehr. Wie groß sie üblicherweise waren und wie viele von der Sippe wohl in einer Jurte wohnten. Unterscheidet sich die mongolische Jurte von denen anderer Nomadenvölker?ZitatOriginal von LyFa
Ich kann gar nicht sagen, wie viele Tanja Kinkel Bücher ich bis jetzt gelesen habe, die letzten waren: "Das Spiel der Nachtigall" und "Der Meister aus Caravaggio".
Ich habe auch schon einiges von Tanja Kinkel gelesen.
Die Löwin von Aquitanien, Die Puppenspieler, Venuswurf, Die Prinzen und der Drachen, Die Schatten von La Rochelle, Mondlaub, Die Söhne der Wölfe, Säulen der Ewigkeit, Verführung, Wahnsinn, der das Herz zerfrißt, Unter dem Zwillingsstern.
Das ist wahrscheinlich mehr als ich von jeder anderen Autorin des Genres Historischer Roman gelesen habe. -
Neue Leser und alte Bekannte in einer Leserunde, eine bessere Mischung kann sich eine Autorin gar nicht wünschen!
Herr Palomar, Galsan Tschinag habe ich auch bei einer Lesung erlebt. Er ist schon eine eindrucksvolle Erscheinung.
Jurtengröße: je nach Verwendungszweck zwischen drei bis acht Meter. Letzere waren natürlich Jurten für Anführer und Versammlungen der Sippen. Der Wikieintrag schildert dir, wie sie aufgebaut werden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jurte
Ich habe so einen Aufbau in allen Details mal fotografiert, als ich letztes Jahr zum Recherchieren in der Mongolei war, weiß aber nicht, ob das Verlinken klappen würde. Aber ich versuche es einfach mal mit einem Foto einer größeren Jurte:
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Zitat
Original von Tanja Kinkel
Ich habe so einen Aufbau in allen Details mal fotografiert, als ich letztes Jahr zum Recherchieren in der Mongolei war, weiß aber nicht, ob das Verlinken klappen würde. Aber ich versuche es einfach mal mit einem Foto einer größeren Jurte:
Sieht toll aus! War es innen wohnlich ausgestattet? -
Ja. Ich versuche mal, ein Foto von einer Wohnjurte für Reisende anzuhängen:
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Zitat
Original von Zwergin
Oh ja das spuckende Krümelchen ist klasse, zumindest, wenn man nicht selbst die Zielscheibe ist.ja, fand ich auch.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ich habe auch schon einiges von Tanja Kinkel gelesen.
Die Löwin von Aquitanien, Die Puppenspieler, Venuswurf, Die Prinzen und der Drachen, Die Schatten von La Rochelle, Mondlaub, Die Söhne der Wölfe, Säulen der Ewigkeit, Verführung, Wahnsinn, der das Herz zerfrißt, Unter dem Zwillingsstern.
Das ist wahrscheinlich mehr als ich von jeder anderen Autorin des Genres Historischer Roman gelesen habe.
Die Prinzen und die Drachen,Mondlaub,und der König der Narren habe ich auch, aber da fehlen ja noch einigeEsen war mir am Anfang auch sympathisch, aber dass er seinen treuen Schwurbruder los werden wollte, machte ihn unsympathisch, liegt wohl daran, dass er sein Gewissen los werden wollte.
Tanja Kinkel , die Wohnjurte für Reisende gefällt mir. Wie sieht es da aber mit Toilette und Duschen aus?
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LyFa, die sind beide in einem Extragebäude. Nachts, wenn die Natur ruft, wandert der Reisende dann mit Taschenlampe bewaffnet nach draußen. Duschen empfiehlt sich vor dem Abendessen, weil nach dem Abendessen jeder duscht und das heiße Wasser dann schnell aufgebraucht ist. In den meisten Lagern sind der Stromgenerator und das heiße Wasser nämlich nur ein paar Stunden am Tag - eben morgends und abends - verfügbar.
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So eine Jurte sieht echt vornehm aus. 1500 waren sie sicher anders. Ohne Teppich
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Lesebiene, kommt drauf an, wessen Jurte. Vergiß nicht, die teppichknüpfenden Perser waren teilweise selbst von den Mongolen beherrscht gewesen, und auch wenn das zum Handlungszeitraum nicht mehr der Fall war, Handelsbeziehungen gab es noch. Anführer hatten daher sowohl Seidengewänder aus China für zeremonielle Anläße, als auch Teppiche.
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Als junges Mädchen habe ich ein Buch über die Mongolen besessen, das ich heiß geliebt und immer wieder gelesen habe. Ist leider schon lange her und ich bin nicht mehr sicher, ob Attila oder Dschingis Khan die Hauptfigur war. Na ja, egal ich will damit sagen, dass mir diese Welt nicht komplett fremd ist und dieses Thema nach wie vor einen großen Reiz auf mich ausübt.
So war ich auch nach kurzer Eingewöhnungszeit gefesselt (das Gespräch zwischen Esen und Tsorokbai-Temur ging schon arg ins Detail für den Start in die Geschichte), viele Namen, Politik und Pläne. Das arme Filzchen, aber seinen Tod habe ich in dem Moment befürchtet, als es hieß er läuft allein aus dem Zelt.
Im nächsten Kapitel geht es nach China zu Ma Jing und seinem Werdegang. Die Zeit bei dem Eremiten hat seine Persönlichkeit geformt und ihn zu etwas Besonderen gemacht. Was für eine Schlacht und was für ein armseliger Wicht, dieser "Sohn des Himmels". Wenn man liest, wie sich die Chinesen drangestellt haben im Kampf gegen die Mongolen fragt man sich, wie sie deren Joch überhaupt haben abschütteln können ;-).
Die Intrigen im Reich der Mitte faszinieren mich. Die Kaiserinwitwe wirkt auf mich wie eine Spinne im Netz und ich bin total gespannt was die blitzgescheite Wan als Nächstes plant.
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Von den Mongolen habe ich auch noch nichts gelesen. Hätte mir jetzt einen Sand oder Naturboden vorgestellt.
Die Kaiserinwitwe - Will sie wirklich ihren Sohn einsperren, damit der andere weiter regieren kann
Diese Intrigen, die eine Gesandtschaft willkommen heißen und sie lange bewirten, damit man die andere auf dem Nachhauseweg überfallen kann. Schlimm. -
Lesebiene, hier ist noch ein Foto von einem heutigen Jurteninnerin, in dem Fall von einer normalen Wohnjurte, deren Besitzerin uns eingeladen hatte.
Die Kaiserinwitwe: tja, Eltern sollen zwar ihre Kinder alle gleich lieben, aber viele ziehen trotzdem eines vor. Zumal, wenn sie sich von dem anderen übergangen und gekränkt fühlen. Man darf bei ihr auch nicht übersehen, daß sie ein paar Jahre für ihren ältesten Sohn regiert hatte, als dieser noch ein Kind gewesen war. Sie will den Einfluß zurück, den sie einmal gehabt hat.