Hier kann zu den Kapiteln 10 - 15 (Seiten 155 - 266) geschrieben werden.
'Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin' - Kapitel 10 - 15
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Wan hat es tatsächlich gegeben, man kann es kaum glauben. Was für eine starke Frau. Sie verfolgt ihre Ziele intelligent und skrupellos. Allerdings hat sie in dieser Welt voller Intrigen kaum eine andere Wahl.
Manduchai entstammt einer ganz anderen Kultur und ist ihr dennoch ähnlich. Önbolod wäre der perfekte Partner für sie, wie schade, dass nicht er der Khan ist.
Auch wenn die Frauen der Mongolen in manchen Dingen ziemlich frei waren, ist es doch erschreckend, auf was für widerwärtige Art sich ein Mann seiner Frau entledigen konnte. Er behauptet, sie hätte ein Verhältnis, läßt sie foltern, bis sie es zugibt und kann damit auch noch einen Mann töten, dem er es anhängen möchte.Ich hoffe der Mörder von Manduchais kleinem Sohn wird gefunden. Die Ungewissheit, wem sie trauen kann, muss sie zerreißen.
Ich sehe gerade die Serie GoT und stelle mir gerade vor, wie toll es wäre, wenn dieses Buch auch als Serie verfilmt würde. -
LyFa, wenn du es inzwischen nicht schon gelesen hast: wen hältst du denn für den Mörder?
Apropos Game of Thrones: "You win or you die" könnten sowohl Wan als auch (später) Manduchai über ihr Dasein sagen.
Bestrafung von Ehebruch (oder angeblichen Ehebruch) bei den Mongolen: war brutal, aber man sollte nicht vergessen, wie in Europa noch ein Jahrhundert später z.B. Heinrich VIII. seine Ehefrauen loswurde. Da hat keine Kultur einen Anspruch auf moralische Überlegenheit.
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Hab es noch nicht gelesen und es ist schwierig. Ich denke nicht, dass es die erste Frau war, auch Önbolod traue ich es nicht zu. Es ist so hinterlistig ein Kleinkind zu ersticken, vielleicht der Mann der seine Ehefrau des Fremdgehens bezichtigt hat?
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Die Sitten in Europa waren nicht humaner, siehe Hexenverfolgung.
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@ LyFa
Du hast zu weit gelesen!
Der Abschnitt endet mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft!Die Strafe für Ehebruch ist hart, sehr hart, vor allem weil scheinbar der kleinste Verdacht ausreicht.
Souverän wie Manduchai diese verfahrene Situation rettet, die beiden Beschuldigten waren ja so oder so verloren.Wan finde ich auch sehr faszinierend, auch wenn sie mir nach wie vor eher unsymphatisch ist.
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In diesem Abschnitt passiert in einem kürzeren Zeitraum auch viel, aber ich habe den Eindruck, die Handlung führt jetzt mehr in die Breite als zuvor.
Andere Figuren, z.B. Wan, bekommen mehr Raum.
Das halte ich für eine geschickte Handlungsaufteilung, die zudem dem Roman noch mehr Komplexität verleiht.ZitatOriginal von LyFa
Manduchai entstammt einer ganz anderen Kultur und ist ihr dennoch ähnlich. Önbolod wäre der perfekte Partner für sie, wie schade, dass nicht er der Khan ist.
Der dialogische Schlagabtausch zwischen Manduchai und Önbolod hatte mich zunächst überrascht, da er recht ironisch geführt ist und modern wirkt.
Aber Manduchais Stellung hat ihr sicherlich das nötige Selbstvertrauen verliehen und sie war ja schon als Kind nicht auf den Mund gefallen.So ganz bin ich mir über Önbolod noch nicht im klaren, aber es ist auf jeden Fall eine spannende Figurenkonstellation.
Ich nehme an, dass er noch eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen wird.
Erst einmal hat sie aber Manduu Khan geheiratet. Der wirkt wie ein Jammerlappen auf mich.Durch den Umzug verliert Manduchai vorübergehend Ma Jing. Erst am Ende des Abschnitts taucht er wieder bei ihr auf und wird ihr wieder Vertrauter und eine Stütze sein.
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Zitat
Original von Tanja Kinkel
"You win or you die" könnten sowohl Wan als auch (später) Manduchai über ihr Dasein sagen.
Wans Schachzug, sich auspeitschen zu lassen, um so ihre Position beim Prinzen zu verbessern, ist riskant, geht aber tatsächlich auf.
Das zeigt, dass die Menschen, die damals Ambitionen hatten, etwas wagen mussten. Sonst gab es keine Chancen auf Erfolge.
Das macht der Roman deutlich! -
Zitat
Original von Zwergin
@ LyFaDu hast zu weit gelesen!
Der Abschnitt endet mit der Bekanntgabe der Schwangerschaft!Die Strafe für Ehebruch ist hart, sehr hart, vor allem weil scheinbar der kleinste Verdacht ausreicht.
Souverän wie Manduchai diese verfahrene Situation rettet, die beiden Beschuldigten waren ja so oder so verloren.Wan finde ich auch sehr faszinierend, auch wenn sie mir nach wie vor eher unsymphatisch ist.
...stimmt, Mist, hab den Text jetzt mal zugedeckt.
Bei Wan sehe ich es so, sie ist wirklich ganz allein, von Anfang an. Manduchai hat immer Menschen, die für sie da sind und denen sie wichtig ist.
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Ja, das war ein bisschen blöd, LyFa, aber das Ereignis tritt dann ja gleich zu Beginn des Abschnitts ein, so dass es nicht ganz so ärgerlich ist.
So "Neugiersnasen" wie ich klicken natürlich auch in den gespoilerten Text.
Vielleicht schreibst du noch dazu "Achtung Spoiler aus dem nächsten Leseabschnitt".Es gibt einen Zeitsprung bis die Handlung wieder einsetzt. Wan hat es wirklich über sich gebracht, den Kaiser und seinen Thronfolger zu vergiften und sich und ihren Schützlich ganz oben etbliert. Sie ist echt genial in ihrer vorausschauenden Planung.
Ein eigenartiger Brauch, dass die Kinderfrau ihren Schützling und damit auch sich selbst entjungfert, bevor sie ihren Dienst verlässt. Ich hätte jetzt gedacht, das übernimmt eine erfahrene Kurtisane und nicht jemand, der selbst in der Sache keinerlei Erfahrung hat :gruebel. Ob die sich alle vorher kundig gemacht haben, so wie Wan :grin?Dass Önbolod der Mann sein wird, in den sich Manduchai verliebt, war mir nach wenigen Sätzen klar. Einer der wenigen, der auch intellektuell zu ihr passt. Ob diese Liebe irgendwann Erfüllung finden wird? Die subtilen und etwas hintersinnigen Gespräche der beiden genieße ich sehr :-].
Warum ist Beg Arslan Taidschi geworden und nicht Khan? Ist er kein direkter Nachkomme der Blutlinie von Dschingis Khan und wollte er nicht den gleichen Fehler begehen wie Esen?
Gruselig finde ich, was die Frauen mit ihren Haaren anstellen. Was schmieren sie da alles rein, Harz und Teer :yikes!
Liebe Tanja, hast du auch zu diesem Hut, wie er S. 184/185 beschrieben wird ein Bild?Mir gefällt das Buch nach wie vor richtig gut, auch wenn es sich ein bisschen anders gestaltet als ich vermutet habe.
Manche Sätze sind mir etwas zu sehr verschachtelt und zu lang. Ein Beispiel (S. 238 unten). Der Satz geht über 10 Zeilen und bei Sätzen dieser Länge und dem Grad ihrer Verschachtelung muss ich am Ende noch mal von vorn anfangen, damit ich ihn auch richtig aufnehmen kann.
Aber zum einen kommt das nur hin und wieder vor und zum anderen muss ich anerkennen, wie brillant sie formuliert sind und stets zu einem stimmigen Ende gebracht werden. Außerdem weiß ich, dass es Leser gibt, die von solchen Sätzen nicht genug kriegen können ;-). Trotzdem wollte ich es mal erwähnt haben.
Die Autorin möchte schließlich Feedback, oder ;-)? -
Beg-Arslan ist in der Tat kein Nachkomme von Dschingis Khan und möchte (noch) nicht den gleichen Fehler wie Esen begehen.
Hut: von diesem habe ich kein Foto, aber dafür von der Perücke, wie sie Samur auf S. 138 trägt:
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Ah, ja, dieser Kopfputz, unter dem sie eigentlich hätte zusammen brechen müssen :grin.
Sieht schon gewaltig aus, vielen Dank für das Bild. -
P.S. Da fällt mir ein, ich habe auch ein Foto von den beiden mongolischen Briefmarken, die Manduchai zeigen, einmal als junge, einmal als ältere Frau. Auf der Marke, die sie als ältere Khatun zeigt, trägt sie einen Hut, der dem, den du meinst, nicht unähnlich ist:
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Tatsächlich, so wird er beschrieben. Es fehlen auf der Briefmarke nur die Federn des Wildenterichs :grin.
Schon eigenwillige Kopfbedeckungen, die so gar nicht zu dem eher praktisch und bodenständig ausgerichteten Volk passen. Aber vielleicht symbolisieren sie gerade dadurch das Besondere :gruebel. -
Ich habe jetzt auch mal ein wenig zur "realen" Geschichte gegeoogled. Beg Arslen gibt es 17XX in Bosnien. Der Namensursprung schein türkisch zu sein.
Bin gespannt wie und wann er im Buch... -
Nachdem ich jetzt diesen Abschnitt beendet habe - wow!
Beide Königinnen sind schwanger und Ma Jing ist wieder bei seinem Krümelchen, die sid allerdings ganz gewaltig gewandet hat. Trotz seines Einflusses kennt sie alle Traditionen ihrer Sippe. Bin gespannt, wie sie seelisch weiter reagiert. -
Das Buch wird tatsächlich immer besser und besser. Es passiert so viel. Und es gab so viele Szenen, die mich total ergriffen und gefesselt haben. Ich lese jetzt bewusst langsam um noch mehr zu genießen.
Beide Frauen entwickeln sich immer weiter. Bei Manduchai natürlich klar, weil sie ja noch so jung ist am Anfang des Buches und jetzt ist sie verheiratet und musste ihr Heimattal verlassen. Eine ganze Weile ist sie auch ohne ihr "vertrautes Murmeltier". Und sie meistert einige brenzlige Situationen so klug und vorausschauend, dass man immer mehr merkt, dass sie zu einer großen Führungspersönlichkeit wie geschaffen ist. Wie sie mit der ersten Frau des Khans umgeht, wie sie sich doch immer mehr auf ihre Seite zieht ist einfach genial.
Erschreckt hat mich natürlich die Szene, als sie die zwei Menschen ersticht - auch wenn ihre Beweggründe ehrbar waren, so bin ich doch etwas verdattert, dass dieses Mädchen so etwas aus dem Stand fertig bringt. Die Mongolen sind tatsächlich - wie Ma Jing auch denkt - ein seltsames Volk, wenn es um den Tod und die Ehre geht. Eine harte Strafe für vielleicht nichts als ein paar falsche Worte.Wan hat auch Qualitäten, die eine kleine Kinderfrau und mindere Adeligentochter normal gar nicht haben sollte. Faszinierend, wie sie anfangs ohne große Macht ist und dennoch so ein trickreiches Spiel spielt, dass sie jetzt so was wie eine Mitregentin ist. Aber sie ist über die Leiche eines Kindes gegangen, dass sie umbringen lässt. Ab da war sie mir nicht mehr so symphatisch. Hier geht es nicht mehr ums Überleben oder iene gute Stellung, jetzt will sie Macht und Einfluss und kennt keine Grenzen mehr. Dennoch eine sehr interessante Frau. Hart zu sich und anderen.
Und bewegt hat mich auch, wie Ma Jing erkennt, dass er sich Manduchais Vater verbunden gefühlt hat und sein nahender Tod ihn schmerzt. Über die Liebe zu der kleinen Manduchai hat er auch gelernt, die Mongolen so kennen- und schätzen zu lernen, wie er es sich vorher nie gedacht hatte.
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Zitat
Original von Lumos
Ja, das war ein bisschen blöd, LyFa, aber das Ereignis tritt dann ja gleich zu Beginn des Abschnitts ein, so dass es nicht ganz so ärgerlich ist.
So "Neugiersnasen" wie ich klicken natürlich auch in den gespoilerten Text.
Vielleicht schreibst du noch dazu "Achtung Spoiler aus dem nächsten Leseabschnitt".Ich neugierige Nuss hab es blöder Weise auch gleich halb gelesen. Jetzt werde ich wohl gleich weiterlesen müssen, damit mir der Spoiler nicht so krass vorkommt.
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Zitat
Dass Önbolod der Mann sein wird, in den sich Manduchai verliebt, war mir nach wenigen Sätzen klar. Einer der wenigen, der auch intellektuell zu ihr passt. Ob diese Liebe irgendwann Erfüllung finden wird? Die subtilen und etwas hintersinnigen Gespräche der beiden genieße ich sehr :-].
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Gruselig finde ich, was die Frauen mit ihren Haaren anstellen. Was schmieren sie da alles rein, Harz und Teer :yikes!
Liebe Tanja, hast du auch zu diesem Hut, wie er S. 184/185 beschrieben wird ein Bild?...
Manche Sätze sind mir etwas zu sehr verschachtelt und zu lang. Ein Beispiel (S. 238 unten). Der Satz geht über 10 Zeilen und bei Sätzen dieser Länge und dem Grad ihrer Verschachtelung muss ich am Ende noch mal von vorn anfangen, damit ich ihn auch richtig aufnehmen kann.
Aber zum einen kommt das nur hin und wieder vor und zum anderen muss ich anerkennen, wie brillant sie formuliert sind und stets zu einem stimmigen Ende gebracht werden. Außerdem weiß ich, dass es Leser gibt, die von solchen Sätzen nicht genug kriegen können ;-). Trotzdem wollte ich es mal erwähnt haben.
Die Autorin möchte schließlich Feedback, oder ;-)?Önbolod hab ich auch ziemlich schnell als "Kandidaten" gesehen. Die zanken sich so schön, dass fand ich toll. Das Manduchai ihn so nüchtern zur Raison bringt hat mich erst überrascht, bis die Szene mit der Ehebrecherin kam, dann war mir klar, warum sie es schafft, Önbolod so rigide abzuweisen. Die Sitten waren ja ziemlich rabiat bei den Mongolen.
Die Verwendung von Harz und Teer in den Haaren wird ja einmal damit erklärt, dass dadurch Läuse abgewehrt wurden - was ja positiv ist. Außerdem, wenn ich daran denke, was die Leute sich heutzutage so alles in die Haare sprayen und gelen. Immerhin waschen sie sich alle drei Wochen. In dem Buch "Herbstmilch" (spielt im letzten Jahrhundert) wurden den Mädels die Haare in Zöpfen geflochten und dann nur alle halbe Jahr mal aufgemacht und gewaschen. Sonst wurde nur der Scheitel mit einem Lumpen feucht abgewischt.
Das mit den langen Sätzen habe ich schon von einer anderen Leserin bei einem anderen Buch gehört. Ich gebe aber zu, ich tendiere auch zu solchen Sätzen (wenn ich denn was schreibe) und habe keinerlei Probleme mit dieser Erzählweise. Ich finde die Sprache in diesem Buch so schön, seufz.
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Ich bin mittlerweile ganz in dem Buch angekommen und habe den Abschnitt in einem Stück gelesen.
Wans und auch Manduchais Stärke faszinieren mich. Beide Frauen handeln sehr überlegt und weitsichtig, beide schöüfen komplett ihren Handlungsspielraum aus, ohne ihre die Grenzen des Brauchtums zu überschreiten und sind da bei sehr geschickt.
Wans Tat ist moralisch natürlich absolut verwerflich, aber durchaus verständlich und nachvollziehbar.
Manduchais und Wans große Stärke ist ihr Einfühlungsvermögen, zwei wirklich faszinierende Figuren.