Fragen an Tanja Kinkel

  • Herr Palomar: hier erzähle ich ausführlich, wie es zu dem Perry-Rhodan-Roman kam:


    http://www.perry-rhodan.net/ne…ssem-freiraum-teil-1.html


    Da es sich um die Hintergrundgeschichte/Biographie einer Figur handelt, die erst im aktuellen Zyklus eingeführt wurde, dürfte sie auch für nicht-PR-Experten verständlich sein, obwohl dann natürlich der größere Kontext fehlt. Um einen Vergleich zu einem meiner historischen Romane zu wählen, den du kennst: stell dir vor, jemand würde eine Novelle über die Jugend von Judiths Onkel Stefan aus "Das Spiel der Nachtigall" schreiben, die mit seiner Konversion zum Christentum und Aufstieg zu einem der wichtigsten Bürger Kölns endet. Das ist ein Zeitabschnitt, der Jahre vor dem Beginn von "Spiel der Nachtigall" liegt, und man könnte das Leben Stefans bis zu dieser wichtigen Entscheidung lesen, ohne etwas über meinen Roman zu wissen. Aber mit dem Bewußtsein, welche Rolle Stefan einmal in Judiths leben spielen wird, hat die gleiche Geschichte natürlich einen ganz anderen Kontext.

  • Ich verfolge immer wieder gerne die Lesetipps in Kristian Thees "Der gar nicht böse Lesezirkel" bei SWR3. Die Buchbesprechungen dort starten immer ganz verheißungsvoll mit dem ersten Satz eines Romans.


    Wie wichtig findest Du den ersten Satz eines Romans?
    Feilst Du an Deinen ersten Sätzen lange? Oder entsteht der erste Satz gar erst zum Schluß?

  • Pelican, im allgemeinen bereiten mir letzte Sätze - und Titel! - viel mehr Kopfzerbrechen als erste Sätze. Mit Ausnahmen. Der von meinem allerersten Roman - "Zehn Tage vor ihrem Tod reiste Augusta Leigh mit dem Zug nach Brighton, um ihre Schwägerin Annabella zu besuchen" - stand sofort, an dem für "Verführung" dagegen kaute ich ewig lang, aber das war, wie gesagt, die Ausnahme.


    Wichtig finde ich den ersten Satz auf jeden Fall. Er soll ja die Leser verleiten, dem Buch eine Chance zu geben!

  • Ich hatte ein Sachbuch von Jack Weatherford gelesen, das dreihundert Jahre mongolischer Geschichte aus weiblicher Perspektive beschreibt: "Secret History of the Mongol Queens - How the Daughters of Genghis Khan saved his Empire". Darin gab es eine Menge interessanter Frauen, aber Manduchai war diejenige, die mich sofort mehr als alle anderen fesselte.

  • Lesebiene, wie immer bei noch nicht geschriebenen Romanen kann ich meine Pläne nicht verraten! :-( Das war letztes Jahr bei "Verführung" nur deswegen anders, weil ich zu dem Zeitpunkt der Leserunde für "Verführung" die Rohfassung des Manuskripts für "Manduchai" schon fertig hatte. So lange ich aber noch nicht so weit bin, so lautet mein persönlicher Aberglaube, darf ich nicht über ungeschriebene Romane sprechen! :gruebel

  • Hallo Tanja,
    die gut besuchte Buchpräsentation von Manduchai beim Droemer-Stand auf der Frankfurter Buchmesse heute war ja effektiv, inhaltsreich und doch entspannt.


    Ich hatte zuerst befürchtet, es könnte langweilig werden, wenn man das Buch schon kennt. Aber im Gegenteil, die Geschichte von Manduchai und Wan bleibt auch beim rekapitulieren interessant und faszinierend.


    Meine Frage: Gehst Du gerne auf Buchmessen, oder ist es nur etwas, was halt dazu gehört?

  • Herr Palomar, danke, daß du zu der Prässentation gekommen bist! Ja, ich gehe gerne auf Buchmessen. Deswegen bin ich auch in Jahren in Frankfurt, in denen ich kein neues Buch herausbringe, und bin in "offiziellen" Jahren nicht nur an den Tagen dort, an denen ich Termine habe, sondern die ganze Woche über. Abgesehen von allem anderen: so viele Bücher zusammen finden sich nirgendwo sonst auf der Welt. Außerdem kann man oft interessante Vorträge/Autoren hören, oder Leute treffen, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht. Und als Autorin ist es eine zusätzliche Chance, Lesern zu begegnen. Man bekommt eine sehr positive Energie zurück, finde ich.


    Nur auf eine Begleiterscheinung der Messe könnte ich verzichten: den Messeschnupfen. Er hat mich dieses Jahr wieder erwischt, und ich hatte so gehofft, einmal würde ich entkommen...hatschi! :-)