Schwarze Asche (Band 2) - Liselotte Roll

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Ein junger Mann wird brutal ermordet an einem See gefunden. Neben der Leiche liegen Hunderte tote Vögel - die Flügel an den Körper geschmiegt, so als würden sie schlafen. Die Profilerin Linn Kalo und ihr Mann, Kommissar Magnus, nehmen die Ermittlungen auf und geraten schon bald in ein Netz aus Lügen, das sich immer enger zuzieht.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Liselotte Roll wurde 1973 geboren. Nach einem Archäologiestudium, das sie nach Argentinien und Australien führte, lebt sie heute mit ihrer Familie im Norden Stockholms am Meer. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin.


    meine Meinung
    Magnus Kalo wird zu einem Tatort gerufen: eine männliche Leiche wird an einem See gefunden. Die Leichenteile sind über den ganzen Strand verstreut und der Täter hat die Mordwaffe am Tatort zurückgelassen. Schnell steht der Täter fest: Anders Levander. An der Tatwaffe sind seine Fingerabdrücke. Im Krankenhaus wird er von Magnus' Frau Linn befragt, doch Levander türmt. Damit macht er sich nur noch verdächtiger. Der Fall scheint abgeschlossen, bis die Leiche von Anders Levander auftaucht...


    "Schwarze Asche" ist der 2. Band der Kalo-Reihe von Liselotte Roll und konnte mich überzeugen. Obwohl der Thriller eine Fortsetzung ist, benötigt man beim Lesen keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band. Die Zusammenhänge im Team und auch das Ehepaar Kalo werden nochmals vorgestellt.


    Die Story wird spannend und aus der Erzählerperspektive berichtet. Die Kapitel sind angenehm kurz, manchmal sogar nur eine Seite lang und in jedem Kapitel folgt man einer anderen Figur. So ermittelt man nicht nur mit Magnus Kalo, sondern begleitet auch Linn bei ihren Therapiesitzungen als Psychotherapeutin und auch dem Täter. Und diese schnellen Wechsel haben es mir angetan. Denn obwohl es manchmal rasant zuging, konnte ich dem Thriller sehr gut folgen. Die Autorin beweist jederzeit die Übersicht, auch wenn ich teilweise so verwirrt war wie die Ermittler. Aber ich habe mich zu keiner Zeit verloren oder abgehangen gefühlt.


    Die Figuren bleiben in den meisten Fällen nordisch unterkühlt. Das hat mich aber nicht gestört, denn das passte einfach sehr gut zum gesamten Buch. Ich muss zugeben, dass ich bisher um skandinavische Autoren immer einen Bogen gemacht habe, da für mich keine Spannung aufkam. Liselotte Roll ist hier die überraschende Ausnahme. Ihr Thriller hat mich von Seite 1 an in seinen Bann gezogen und mich bis zum Schluß nicht mehr losgelassen.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. In vielen Dingen bleibt sie an der Oberfläche, beflügelt dadurch allerdings die Vorstellungskraft ihrer Leser. Denn obwohl Liselotte Roll nicht viele Details erzählt, lässt sie doch genau an den richtigen Stellen etwas aus. Mich hat das fasziniert.


    Fazit: ein toller Band aus der Kalo-Reihe. Wer Thriller mag, sollte zugreifen.

  • In einem Wald der Nähe Stockholms wird eine männliche Leiche gefunden, der Kopf des Mannes wurde brutal mit einer Axt abgetrennt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden – Anders Levander, allerdings kann er während eines Krankenhausaufenthaltes fliehen.


    Ein deutscher Familienvater reist nach Schweden, er hat den Auftrag Menschen umzubringen.


    Eine Frau und ihr Sohn sind in einem Versteck unter dem Dach eingeschlossen, die Luft wird knapp ebenso Wasser und Lebensmittel.


    Ich liebe skandinavische Thriller. Die meisten die ich gelesen habe,waren atmosphärisch, toll erzählt, spannend und fesselnd.
    Gut -es gibt auch Ausnahmen - "Schwarze Asche" ist so eine Ausnahme!


    235 Kapitel verteilt auf 603 Seiten verbreiten Zähigkeit, Langeweile, Wiederholungen, und vor allem Absurdität! Die Ermittler, allen voran Magnus Kalo, rennen total konfus durch die Gegend wie Hühner die ihre Stange suchen und sind mit ihrer Arbeit absolut überfordert.
    Magnus Kalo denkt hauptsächlich an seine Familie und an seine, bisher noch nicht diagnostizierte Erkrankung. Seine Frau Linn, ihres Zeichen Psychotherapeutin, verhält sich dermaßen naiv, dass man nur von Dämlichkeit sprechen kann, und zwar sowohl privat, als auch beruflich. Ich frage mich ernsthaft, wer so einer Therapeutin einen Job gibt. Sie arbeitet übrigens nicht bei der Polizei, wird aber mal eben so nebenbei in die Ermittlungen eingebunden. Insgesamt sind mir die vielen Alleingänge von Kalo aufgefallen, da findet überhaupt keine Teamarbeit, keine Überlegung o.ä. statt. Jeder wuselt kopflos ein bisschen vor sich hin.


    Nach 100 Seiten hatte ich eine ungefähre Ahnung welches Motiv und welcher Strippenzieher hinter der Tat stecken könnte, mir war nur nicht klar, wie die Hintergründe der Planung aussehen würden.
    Endlich, auf S. 578 stellt dann auch schon Magnus Kalo die Verbindung her, unglaublich.
    Die gesamte Auflösung am Ende blieb für mich, wie das gesamte Buch, unlogisch, unrealistisch und an Absurdität nicht zu überbieten.


    Das war vertane Lese- und Lebenszeit, selten habe ich mich über einen Krimi, von Thriller will ich hier gar nicht reden, so geärgert, wie über diesen!