My Book of Life by Angel - Martine Leavitt

  • x Autorin: Martine Leavitt
    x Übersetzer: Clara Drechsler, Harald Hellmann
    x Originaltitel: My Book of Life by Angel
    x Genre: Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 19. März 2014
    x bei Thienemann
    x 256 Seiten
    x ISBN: 3522201892
    x Erste Sätze: Als Serena auf einmal weg war,
    suchte ich sie überall, wo sie sich sonst herumtrieb,
    und sie war nirgendwo,
    nirgendwo, wie so viele von den anderen Mädchen.


    Klappentext:


    Vorne auf mein Buch schrieb ich “Mein Buch des Lebens von Angel”, was übrigens mein echter Name ist, und meine wahre, eigene Geschichte, vielleicht einst von einem anderen Engel zu verlesen.


    Angel, 16 Jahre alt, trifft auf Call – diese Begegnung verändert ihr normales Leben. Bevor sie es richtig merkt, macht Call sie drogenabhängig und schickt sie auf den Babystrich. Angel beginnt, ihr Leben zu hassen. Sie schafft es aber erst auszubrechen, als Call ein noch jüngeres Mädchen mitbringt.


    Angel nimmt den Leser mit auf die Reise in ihr Innerstes. Man wird Zeuge von Angels Gedankenfetzen, Überlegungen, inneren Monologen und Gesprächen.


    Rezension:


    Auf den ersten Blick hat mich von Martine Leavitts “My Book of Life by Angel” natürlich das Cover angesprochen. Trotz Hardcover wirkt es auf den ersten Blick wie ein sehr persönliches, mit Klebestreifen zusammengehaltenes Tagebuch aus – und genau so liest es sich auch.


    Ich wusste nicht, dass die Geschichte in freier Versform geschrieben ist, und fühlte mich so nach dem Aufschlagen der ersten Seite etwas irritiert, vor allem weil ich mit Gedichten nichts anfangen kann. Doch als ich dann anfing zu lesen, zog mich Angels aus der Egoperspektive erzählte Geschichte sofort tief in ihren Bann.


    Man wird direkt mitten ins Angels Leben katapultiert und erfährt gleich auf den ersten Seiten, dass ihre beste Freundin Serena verschwunden ist, und dass Angel von einem Mann namens Call, mit dem sie auch eine Beziehung führt, auf den Babystrich geschickt wird. Nach und nach offenbart sich, dass sich Angel und Serena auch von dort kannten, was vermutlich mit der Verschwundenen passiert ist und wie Angel eigentlich da landete, wo sie jetzt ist.


    Durch die Versform wird aus dem Schreibstil natürlich etwas ganz besonderes. Es ist, als würde man direkt in Angels Kopf sitzen, denn die Verse lesen sich so, als würden alle Gedankenfetzen und Erinnerungen der 16-Jährigen an einem vorbeirauschen – ‘Kopfkino’ in seiner ursprünglichsten Form.


    Am meisten berührte mich Angels Glaube an Engel, der ihr dabei hilft, ihre Freier zu ertragen, und ihr Kontakt zu der augenscheinlich knallharten Prostituierten Widow, die ihren richtigen Namen vergessen hat. Außerdem ist das Ende eines, mit dem ich so nicht gerechnet hatte – ein Lichtstrahl am Ende des Tunnels.


    Fazit:


    Ein Tagebuch in Versform, das vom Leben auf dem Babystrich erzählt – fesselt und geht unter die Haut.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen