Die Upanischaden - Eingeleitet und übersetzt von Eknath Easwaran

  • Die Upanischaden - Eingeleitet und übersetzt von Eknath Easwaran


    Klappentext:
    Die Upanischaden sind die Quellentexte schlechthin für das Verständnis indischer Spiritualität – in ihrer Bedeutung vergleichbar der Bibel und dem Koran. Herausgeber Eknath Easwaran hat die wichtigsten Texte in einem Band vereinigt. Hier geht es um die großen existenziellen Fragen nach Gott, der Seele, dem Ursprung und der Bestimmung des Menschen. Easwarans erstaunlich leicht verständliche, unserem Sprachempfinden entgegenkommende Übersetzung ist durch Kommentare sowie Vergleiche mit dem Gedankengut anderer Kulturkreise auch für Einsteiger optimal. Deutsche Erstausgabe. Ins Deutsche übersetzt von Peter Kobbe.


    Angaben über den Autor:
    Sri Eknath Easwaran wurde 1910 in Kerala in Südindien geboren. Nach einem Studium der Englischen Literatur wurde er Professor in Nagpur/Zentralindien. 1959 kam er als Universitätslehrer nach Kalifornien. Dort wurde er bald als Buchautor, Übersetzer, als spiritueller Lehrer und vor allem als Meditationslehrer bekannt. 1961 gründete er das Blue Mountain Center of Meditation. Während er als Lehrer kleine Gruppen und den unmittelbaren Kontakt mit seinen Zuhörern bevorzugte, erreichten seine mehr als zwei Dutzend Buchveröffentlichungen weltweit ein riesiges Publikum. Er starb 1999.


    Eigene Meinung/kleine Zusammenfassung:
    Ihre ältesten Texte werden auf ca. 4000 Jahre geschätzt. Die Upanischaden sind an die Veden angehängt. Sie gehören zu den Veden, sind aber ganz eigenständig und in sich geschlossen. Während sich der grösste Teil der Veden mit den Hymnen und philosophischen Ritualauslegungen ins Äußere der Wahrnehmungswelt richtet, blicken die Upanischaden nach innen.


    Nach Massgabe von Shankara, einem überragenden, indischen Mystiker des achten Jahrhunderts, gelten zehn als die Hauptupanischaden. Diese sind es, die
    im Buch dargeboten werden.
    Zusätzlich wurde noch eine weitere von gleicher Bedeutsamkeit und Schönheit, die Shvetashvatara Upanischad, dazugenommen. Auch fügte der Autor vier der so genannten Yoga-Upanischaden hinzu, um spätere Traditionen zu repräsentieren.


    Upanischad bedeutet “sich nahe hinsetzen.“ In einer geheimen, spirituellen Unterweisung zu Füssen eines erleuchteten Lehrers sitzen. Die Upanischaden zeichnen solche Sitzungen auf. Jede einzelne ist eine ekstatische Momentaufnahme transzendenter Wirklichkeit. Trotz ihres philosophischen Wertes, sind die Upanischaden keine Philosophie. Sie sind Darshana, etwas Geschautes.


    Aldous Huxley schrieb: „Alle Wissenschaft besteht in der Reduzierung von Mannigfaltigkeiten auf Einheiten. Nichts ist für das indische Denken kennzeichnender. Während das restliche, vedische Indien die natürliche Welt studierte, wie andere wissenschaftlich frühreife Zivilisationen, nahm die Waldzivilisation der Upanischaden eine in der Wissenschaftsgeschichte beispiellose Wendung. Sie konzentrierte sich auf das Medium des Erkennens, Wissens, den Geist.
    Die Weisen begannen eine einzigartig intensive Beschäftigung mit Bewusstseinszuständen. Sie fanden heraus, dass sie Schichten des Geistes separieren und seine Funktionsweisen so objektiv beobachten konnten, wie ein Botaniker eine Blüte beobachtet. Die Erforschung des Bewusstseins nannten sie Brahma-Vidya, was sowohl "die höchste Wissenschaft" als auch "die Wissenschaft vom Höchsten“ bedeutet.


    Die Weisen lernten, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, auf sie selbst, durch eine Disziplin, welche die Upanischaden Nididhyasana nennen: Meditation. Indem sie zu den tiefsten Tiefen des Bewusstseins vordrangen, erlangten sie Samadhi, Erwachen, in vollständiger Vertiefung. Ein Zustand des Freiseins von aller Konditionierung und den Begrenzungen durch Raum und Zeit. Wenn jede Spur von Individualität entfernt ist, entsteht reines Gewahrsein. Wenn das Selbst eins wird mit Brahman, der Weltseele, so löscht man das Gefühl der Trennung aus und geht auf in Brahman.


    Die Lektüre der Upanischaden ist so tiefgründig und inspirierend, dass ihre Wirkung auf den Leser für immer nachhallen kann. Die Upanischaden zu lesen ist kein Projekt, das man einfach abschliesst. Es ist eher ein Lebensprojekt. Ihr Fundus ist so reich und breit, spricht alle bedeutenden spirituellen Themen der Menschheit an.
    Wer mehr über die spirituelle Identität und Kultur Indiens erfahren möchte, verstehen will, welchen Rang indische Weise inne haben, woraus sich der Buddhismus entwickelt hat, was die Upanischaden für Gandhi bedeuteten, sollte dieses Buch lesen. Die Upanischaden sind ein sehr bedeutendes Schriftwerk. Ein riesengrosser Schatz der Menschheit. Das vielleicht allergrösste Geschenk aus ihr an die Menschheit ist die Meditation.


    Fazit: Ich habe sie gerade ausgelesen. Doch das Gefühl ist da, dass dies erst der Anfang ist. Die Upanischaden sind so vielschichtig, tiefgründig, inspirierend, dass sie wohl für ein ganzes Leben reichen. Sie erinnern mich an einen Spruch, der sogar aus ihnen stammt: "Entnimmt man der Fülle die Fülle, ist da immer noch Fülle." Sie sind Poesie und mystische Wahrheit in einmaliger, verdichteter Schönheit.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




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