Dürn und Mainz 1391: Die Junge Magd Fronika wird im Mainzer Dom zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt. Ich gelingt die Flucht aus dem Kerker und entgeht dadurch dem Prozess. Ihre Flucht führt sie zu ihrem Grossonkel, der Pfarrer in Dürn ist. Vor seinem nahen Tod vertraut er ihr sein grosses Geheimnis an, das ihn nicht sterben lässt. Bei einer Wandlung während einer Messe hatte er Wein verschüttet. Dieser Wein nahm auf dem Altartuch die Form des Anlitz von Jesus an. Er versteckt dieses Tuch im Altar. Er beauftragt Fronika, das Tuch aus dem Altar zu holen und in die richtigen Hände zu geben. Nach den ersten vermeintlichen Wundern in Zusammenhang mit dem Tuch gerät Fronika in höchste Gefahr.
Es entwickelt sich eine wirklich spannende Geschichte um das Tuch und das weitere Leben von Fronika. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in das Leben und Fühler der Menschen in der damaligen Zeit. Kurz nach einer Pestepidemie war dieses Tuch für viele Menschen ein Zeichen der Hoffnung und bestärkt sie in ihrem Glauben. Es tauchen aber auch Leute auf, die versuchen das Tuch zu erlangen, um sich damit zu bereichern. Andere Menschen sind der Meinung, dass Wunder nicht notwendig sind, da der wahre Glauben genug Belohnung im Himmelreich bringt. Die Autorin beleuchtet das Thema Wunder von verschiedenen Seiten, die mich auch etwas nachdenklich zurück gelassen haben.
Die Charaktere werden sehr facettenreich beschrieben und verkörpern die unterschiedlichen Herangehensweisen zum Thema Wunder sehr glaubwürdig. Auch Alltagsszenen aus dem damaligen Leben werden sehr schön beschrieben, so dass insgesamt ein stimmungsvolles Bild der Zeit entsteht. Die Jagd nach dem Korporale, Fronikas Flucht vor den Verfolgern und die Aufklärung von Morden sind aber auch für sich genommen schon eine spannende Kriminalgeschichte, verbunden mit einer gefühlvollen, von einigen Hindernissen belasteten Liebesgeschichte zwischen Fronika und Jakob. Insgesamt wird dieses Buch zu keiner Zeit langweilig.
Ein absolut lesenswertes Buch mit einer besonderen Stimmung.