William Sutcliffe - Auf der richtigen Seite [12 - 15 Jahre]

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  • Der Autor (Quelle:Wiki)
    William Sutcliffe (geb. 1971) ist ein britischer Romanautor. Er begann seine Karriere mit einem Roman über das Schulleben (New Boy, 1996). Sein erstes Jugendbuch "The Wall" aus dem Jahr 2013 ist nun in Deutschland unter dem Titel „Auf der richtigen Seite“ erschienen.


    Das Buch (Quelle: Rowohlt)
    Joshua lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in Amarias, einer künstlich errichteten Siedlung, an deren Rand eine schwerbewachte Mauer verläuft. Joshua hat gelernt, dass hinter der Mauer der Feind lebt, der Tag für Tag darauf lauert, die Siedler zu töten. Und dass die Mauer ihn und sein Volk beschützt.
    Doch eines Tages findet Joshua einen Tunnel, der unter der Mauer hindurchführt. Er weiß, dass er so schnell keine Gelegenheit mehr bekommen wird, einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Die Versuchung ist zu groß. Und von dem Moment an, als Joshua seinen Kopf aus dem Tunnel streckt, ist sein Leben nicht mehr so, wie es vorher war.
    «Auf der richtigen Seite» ist ein Roman über einen Jungen, dessen Welt durch einen Tunnel aus den Angeln gehoben wird. Er ist aber auch eine politische Fabel über das heutige Leben eines Jugendlichen in der Westbank, der erkennt, dass jede Geschichte zwei Seiten hat.


    Meinung
    Ein sehr gutes Jugendbuch – auch für Erwachsene. Die Sprache ist hart, wenn sie hart sein muss, sanft, wenn sie sanft sein muss und schnell, wenn es spannend sein muss. Der Konflikt zwischen pubertären Jungen und Stiefvater läuft parallel zum Konflikt zwischen Arabern und jüdischen Siedlern. Joshua ist unglücklich in der Festung, die auch die Festung seiner Mutter ist. Er hasst den Hass seiner Freunde und auch den seines Stiefvaters. Die richtige Seite ist sehr oft die falsche, das lernt er schnell und er bricht auf, weil die Leidenschaft, der Mut und die Moral, ihn auf die andere Seite treiben – vielleicht auch um die Fehler der seinen wieder gutzumachen. Am Ende ist er vom Konflikt gezeichnet, aber er bereut nichts und der Leser schöpft unweigerlich Hoffnung: Es lohnt sich zu kämpfen!

  • Das hört sich sehr vielversprechend an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Ich werde dann wohl mal meiner Wunschliste einen Besuch abstatten. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ja, lieber Kollege, es geht um ein Thema, das uns beide sehr interessiert. Der Autor versucht, relativ neutral zu sein und Klischees zu vermeiden. Das ist ihm recht gut gelungen. Aber eine Frage habe ich mir am Schluss dann doch gestellt, die du dir auch stellen solltest, nachdem du das Buch gelesen hast. Nicht vorher gucken, hörst du:


  • Auf der richtigen Seite -William Sutcliffe


    Verlag: Rowohlt Rotfuchs, 2014
    352 Seiten


    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre


    Originaltitel: The Wall
    Aud dem Englischen von Christiane Stehen



    Mein Eindruck:
    Zu Beginn des Romans war mir nicht klar, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Das hat einige Vereinfachungen zur Folge, zum Beispiel beim Entwerfen der Figuren, insbesondere die Nebenfiguren wirken einseitig.


    Schon bald erinnerte mich das Thema und die Form an den Stil von John Boyne. Es gleicht einer Fabel.


    Die Idee des Buches ist schon sehr interessant, Jedoch ist das Problem der jugendlichen Hauptfigur sein gewalttätiger Stiefvater und nicht wirklich die Situation von Israel und Palästina.


    Ich nehme den Figuren ihre Herkunft nicht ganz ab, es wirkt mehr so, als würden sie nur der Vorstellung des Autoren entsprechen. Es bleibt der Blick eines Fremden. Das kann man jedoch William Sutcliffe nicht vorwerfen, schließlich gibt es anscheinend derzeit keine Schriftsteller aus Israel oder Palästina, die über eine Annäherung schreiben.


    William Sutcliffe schreibt geschmeidig und zugänglich, seine Hauptfigur hat Witz und eine zornige Art der Ironie.
    Auch die Handlungsentwicklung sowie das originelle Ende kann man als gelungen betrachten.