Der Giftschmecker - Fletcher Moss [12 - 16 Jahre]

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Dalton Fly hat schon eine Menge Gift geschluckt. Der Waisenjunge kostet das Essen der Schönen und Reichen von Highlions vor und merkt sofort, wenn irgendetwas damit nicht stimmt. Doch nach dem letzten Auftrag ist sein Freund Bennie tot und Dalton kommt nur mit viel Glück davon. Wer steckt hinter dem Mord? Und warum wird Dalton seitdem verfolgt? Gemeinsam mit der schönen Scarlet Dropmore, die Dalton ihr Leben verdankt, sucht er nach Antworten. Die Spur führt zu den mächtigsten Männern der Stadt – und damit auch zu den gefährlichsten.




    Meine Meinung
    Dalton Fly ist so etwas wie ein Vorkoster für die Reichen und Schönen Highlions, ein sogenannter Giftschmecker. Er kann Gift aus Speisen und Getränken rausschmecken und so die Leben seiner Auftraggeber retten. Als er und sein Kollege während eines Auftrags jedoch zu viel Gift zu sich nehmen, Dalton nur ganz knapp entkommt, sein Freund Benny jedoch stirbt, macht er sich daran auf eigene Faust zu ermitteln, wer hier den Tod verschiedener Kinder wollte und wieso. Bei seinen Recherchen findet sich Dalton schließt Dalton beinahe widerwillig neue Freundschaften und steht schließlich schnell selbst im Fokus der Killer, auch wenn er noch überhaupt nicht weiß wieso …


    “Der Giftschmecker” ist ein Buch für Kinder ab ca. 12 Jahren. Dieses Alter passt gut, der Schreibstil ist diesem Alter auch entsprechend. Mir als Erwachsene hat dieses Buch trotzdem ebenfalls sehr gut gefallen. Ich fand es lediglich ein wenig vorhersehbar, aber das machte überhaupt nichts, denn es war trotzdem spannend.


    Fletcher Moss hat hier ein tolles und abenteuerliches Szenario entworfen. Die Geschichte ist nicht langweilig und auch nicht langatmig. Zu Beginn hat man noch keine wirklich Ahnung, worauf das alles hinaus laufen könnte, aber nach und nach gibt es immer weitere Hinweise. Als Erwachsener durchblickt man sicherlich schnell, was die Hintergründe sind, Kinder und Jugendliche werden hier aber schön mitfiebern und sich überraschen lassen können.


    Besonders schön fand ich, dass der Autor hier unterschiedliche Arten von Gift sehr schön dargestellt und deren Wirkungsweise recherchiert hat. Das hat er durch seinen jungen Protagonisten auch sehr anschaulich dem Leser weiter geben können. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen und es war sehr interessant.


    Seine Figuren hat der Autor hier auch schön angelegt. Eigentlich ist für jeden Typ, egal ob Junge oder Mädchen, eine Identifikationsfigur dabei, was gerade für junge Leser ja noch recht wichtig ist um sich auf ein Abenteuer einzulassen. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht dieses Abenteuer zusammen mit Fletcher und seinen Freunden mitzuerleben. Mein Sohn ist zwar noch zu jung für solche Bücher, aber ich hoffe, dass er dieses Buch auch einmal zur Hand nehmen wird, wenn er alt genug ist.


    Die Geschichte ist soweit abgeschlossen, ich kann mir aber vorstellen, dass das Ende gerade auch für die jüngeren Leser etwas unbefriedigend ist, vor allem, wenn es keine Fortsetzung geben würde. Ich als Erwachsener kann mit diesem Ende aber gut leben.


    Fazit
    Insgesamt ist “Der Giftschmecker” ein ganz toller und abenteuerlicher Roman für junge Leser. Hier kann noch mitgefiebert werden, hier kann man mit rätseln, sich mit den Figuren, ihrem Mut und ihrer Klugheit, identifizieren und einfach ein tolles Abenteuer erleben. Raum für eine Fortsetzung ist auf jeden Fall vorhanden, zwar nicht unbedingt notwendig, aber ich würde mich schon freuen, mehr von Fletcher und seinen Freunden lesen zu können.

  • Der etwa 14-jährige Dalton Fly ist ein Giftschmecker bei "Oscar Wrights redlichem Dutzend" in Highlions. Von eben jenem Oscar wurde er als Kind in einem Fass gefunden, "aufgezogen" und ausgebildet, um möglichst immun gegen diverse Gifte zu sein. Denn als Giftschmecker ist es Daltons Aufgabe, die Speisen der Reichen vorzukosten. Nach einem solchen Auftrag kommt Dalton wieder zu sich. Zusammen mit seinem Freund Bennie Jinks hatte er den Auftrag, die Speisen zum Fest einer gewissen Scarlet Dropmore vorzukosten. Doch nur Dalton kommt wieder zu sich - Bennie liegt tot im Zimmer, vergiftet. Ehe Dalton die Situation voll erfassen kann, muss er auch schon die Flucht ergreifen, denn nach einem Giftanschlag wollen die Wächter des Hauses Dropmore auf Nummer sicher gehen.


    Mit Hilfe von Scarlet gelingt im die Flucht. Bei seinem Freund Sal Sleepwell, ebenfalls einem Giftschmecker Oscars, angekommen, kann dieser ihn in letzter Minute retten. Doch damit ist Dalton noch lange nicht in Sicherheit. Die Wachen des Hauses Dropmore machen weiterhin Jagd auf ihn und er will auf jeden Fall Bennie aus dem Haus herausholen, um ihn zu bestatten. So einfach jedoch, wie Dalton sich das vorgestellt hat, geht das Ganze nicht von statten. Ehe er es sich versieht, ist er mit Sal und Scarlet auf der Flucht vor Meisterin Gellis, der Aufpasserin Scarlets und deren Wachen.


    Scarlet will herausfinden, warum jemand versucht, sie umzubringen. Schnell stellt sich heraus, dass sie nicht die einzige ist, deren Leben bedroht ist. Tatsächlich sind bereits andere junge Leute, die in einer ähnlichen Situation wie sie sind, verstorben. Zu Dritt gelingt es ihnen, einem Komplott auf die Spur zu kommen, das solch immense Ausmaße hat, womit niemand gerechnet hat. Eine aufregende Jagd beginnt - können sie das Schlimmste noch verhindern?



    Wer bist du, Dalton Fly? Der Plot wurde abwechslungsreich und sehr spannend erarbeitet. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, was hinter dem Giftanschlag auf Scarlet steckt und welch immense Ausmaße diese Entdeckung nach sich zieht. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei hier besonders Protagonist Dalton sehr hervorsticht. Dieser hat sich, trotz seines beschwerlichen Lebens, einen Teil seiner kindlichen Unschuld erhalten, die ich überaus faszinierend fand. Besonders hat mir hier gefallen, dass dieser Junge, der immer wieder einen Blick in die Welt der Reichen erhaschen kann, dennoch keinerlei Missgunst oder dergleichen aufweist. Die Nebenfiguren wurden individuell erarbeitet, doch leider fehlte es hier manchmal in meinen Augen etwas an Tiefe. Gerne hätte ich über die ein oder andere Nebenfigur, sowohl der guten wie auch der bösen, mehr erfahren zum jeweiligen Werdegang bzw. individueller Persönlichkeitsmerkmale. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich wie von selbst gelesen hat. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um ein sehr spannendes und abenteuerliches Jugendbuch für Mädchen, wie auch für Jungen handelt, das mir schöne Lesestunden bereitet hat.