Über den Autor
Conn Iggulden, geboren 1971, ist einer der erfolgreichsten Autoren historischer Stoffe. Iggulden lehrte Englisch an der University of London, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Neben seinen Romanen stürmte er auch mit dem Sachbuch "Dangerous Book for Boys", das er zusammen mit seinem Bruder Hal schrieb, die Bestsellerlisten. Sturmvogel ist der erste Band seiner neuen Serie um die Rosenkriege, die England in einen verheerenden Bürgerkrieg rissen. Iggulden lebt mit seiner Familie in Hertfordshire, England.
Inhalt (Amazon)
Ein Sturm zieht über England herauf: Der Kampf um die Krone beginnt
England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …
Meine Meinung
Die deutsche Erstausgabe des ersten Bandes einer mehrteiligen Buchreihe über die sogenannten Rosenkriege (benannt nach den Rosen, die sich in den Wappen der Häuser York und Lancaster befinden) in England des 15. Jahrhunderts, kommt in einem edlen goldenen Cover daher, welches mit einem Rosenstrauch geschmückt ist. Der im Heyne-Verlag erschienene Roman umfasst 608 Seiten. Nicht nur das äußere Design überzeugt, sondern auch im Inneren wurden keine Mühen gescheut. Die Innenseiten des Covers sind vorne mit einem königlichen Stammbaum und hinten mit einer Landkarte Englands und eines Teils von Frankreichs edel geschmückt. Dem Buch vorangestellt sind dann teils detaillierte Karten Englands, Frankreichs, Londons, sowie Stammbäume der Häuser Lancaster, York, Neville und Beaufort. Sehr gut finde ich auch die ausführlichen historischen Anmerkungen des Autors am Ende des Buches und es ist von Vorteil diese vor dem eigentlichen Roman zu lesen. Denn die geschichtlichen Verwicklungen und Beziehungsgeflechte der damaligen Zeit sind sehr verworren und es ist nicht leicht diese zu durchschauen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog, welcher die Sterbeszene Edwards III. im Jahre 1377 beschreibt, der Ausgangspunkt für die viele Jahre später folgenden Rosenkriege. Die eigentliche Handlung beginnt dann 66 Jahre später, im Jahre 1443.
Igguldens Schreibstil liest sich gewohnt flüssig und die Handlungsbögen sind vom Autor gut aufbereitet worden. Iggulden fokussiert sich nicht auf einen einzigen Protagonisten, sondern hier gibt es mehrere, die sich in 2-3 Handlungssträngen bewegen - Derry Brewer, Margaret, Thomas Woodchurch, Jack Cade.
Conn Iggulden nimmt sich, wie auch in der Imperator- oder seiner Dschingis-Khan-Reihe, wieder eine Menge künstlicherischer Freiheit heraus, so dass man es mit geschichtlichen Fakten hier nicht so genau nehmen sollte.
Der Roman hat mich gut unterhalten, mehr aber auch nicht. Der Funke sprang nicht gänzlich auf mich über, was daran liegen kann, dass hier kein eindeutiger Protagonist im Vordergrund stand, mit dem ich mich identifizieren bzw. mitfiebern konnte. Negativ fiel mir an einigen Stellen auch die deutsche Übersetzung auf, da hier zu viel eingedeutscht wurde. Exemplarisch möchte ich die London Bridge anführen, die hier als Londoner Brücke bezeichnet wird.
Insgesamt vergebe ich für den Roman 6 Eulenpunkte…