Fortune de France Robert Merle

  • ich bin jetzt auf Seite 287, hatte ja geglaubt, daß ich etwas schneller voran komme


    Und schon ändert sich die Wetterlage wieder. Aber man hat sich auf Mespech ja gut eingerichtet. Und nun auch noch die Pest. Die ganzen Vorbereitungen, um in die Stadt zu gehen, erscheinen logisch, aber warum werden nur die beiden Söhne des Siorac und nicht die anderen, die auch mitkommen, ebenso vorbereitet?
    Nun, diese sollten nur Fleisch verteilen, aber weiß man doch nie, wie das Ganze ausgeht.


    Die Sache mit den Aufständischen und ihrem Anführer, dem Schlächter von Lendrevie, war wieder köstlich. Etwas im Voraus denken, war also schon damals gefragt. Oder erst recht?

  • Er ist ja auch sehr auf eine gewisse Hygiene bedacht. Das Waschen ist ihm wichtig und er geht gegen Ungeziefer vor. Damit denkt er wesentlich weiter und fortschrittlicher als viele andere Mediziner. Ja, es war leichtsinnig, er konnte aber wohl nicht anders.


    Ich habe das Buch soeben beendet, werde aber zu den weiteren Vorkommnissen jetzt noch nichts schreiben, um euch nicht so viel zu verraten.


    "Fortune de France" ist ein Beispiel für einen historischen Roman, wie ich ihn mir vorstelle. Der Alltag der Menschen wird sehr interessant dargestellt, ich kann mir ein Bild vom damaligen Leben machen und sehe die Auswirkungen von Politik und Religion aus die Menschen. Den Kampf der Religionen um ihre Wahrheit werde ich wohl nie so richtig verstehen. In diesem Zusammenhang übertrage ich mal den Ausspruch von Cabusse über den Unterschied von Sarrazine und den anderen Frauenauf die kath. Kirche und die Hugenotten:


    Zitat

    Nicht am Fell erkent man den Wert eines Tieres, Cathau, sondern an der Leistung. (S. 251)

  • Ich werde auch die anderen Teile noch lesen, aber nicht gleich und nicht alle auf einmal. Aber zu groß werde ich die Abstände auch nicht werden lassen.


    Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Einzig das Verhältnis von Pierre und Hélix ist mir nicht ganz klar. Von Anfang an haben sie ein sehr enges Verhältnis. Aber oft drängten sich mir da doch recht sexuelle Apekte auf. Dann sagte ich mir, ich würde zu viel hinein interpretieren, Pierre war ja noch ei Kind. Aber das gesamte Buch über empfand ich es irgendwie eigenartig.

  • ich bin nun endlich auch zum Schluß gekommen.
    Ich finde es ganz toll, wie die Siorac's zu ihren Leuten kommen, und das sind dann immer die besten ihres Faches.
    Die arme kleine Helix ist tot. Ich kann es schon verstehen, daß Pierre Schwierigkeiten hat, das ganze zu verkraften. Aber sein Vater zeigt wieder mal, daß zu dieser Zeit nicht alle Männer gefühllose Matchos waren.
    Nun brechen sie zu dritt auf, um das Medizinstudium zu beginnen. Doch das werden wir im nächsten Band erfahren.


    Ich hoffe doch, daß sich hierzu wieder einige zusammenfinden. Nebenden ganzen anderen LR wird das allein lesen sicher nichts, wenn ich mir vor Augen halte, wie lange ich bis zum ersten Band gebraucht habe. :rolleyes

  • Karthause - das Verhältnis von Pierre und Helix ist nach unseren Maßstäben auch äußerst eigenartig. Vermutlich auch nach den damaligen, sonst hätte Helix ja nicht so große Angst vor dem Höllenfeuer und der schweren Sünde gehabt.
    Was immer da genau zwischen den beiden gewesen sein mag, es hatte einen eindeutig sexuellen Aspekt und es war nicht nur eine geschwisterliche Beziehung.


    Jean de Siorac war ein ganz ungewöhnlicher Mensch. Allein im Kopf der armen Helix nachzuschauen, ob da tatsächlich irgendwas gewachsen ist, war sehr mutig. Schließlich hat die Kirche lange Jahre Obduktionen verboten - deshalb war die Medizin auch auf einem so elenden Niveau.


    Ich habe den nächsten Band auch schon hier liegen und werde ihn sicher im Januar lesen. Wenn ihr mögt, mache ich dann einfach hier wieder einen Thread auf.