Dann mach ich eben Schluss - Christine Fehér (ab 13 Jahren)

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Zerbrecht nicht, was mich hält!


    Und was, wenn Max einfach einen Schlussstrich ziehen wollte? Es allen zeigen: seinem Manager-Vater, der ihn nur nach Leistung beurteilte. Seiner unterkühlten Freundin Annika, die ihn ständig umkrempeln wollte. Seinem besten Freund Paul, der gleichzeitig sein stärkster Konkurrent war. Seinem Lehrer, der nur in Noten denkt. Seiner großen Liebe Delia, die ihn verlassen hat. Einfach abhauen. Ruhe haben. Ist es das, was Max wollte, als er sein Auto gegen den Baum steuerte? Oder stand er einfach unter Schock, weil er etwas herausgefunden hatte, das ihm den Boden wegzog? Max hat Freunde und Familie in Trauer gelähmt zurückgelassen. Stückchen für Stückchen müssen sie das Bild seines Lebens zusammensetzen, um die Antwort zu finden. Und jeder hat ein Puzzleteil Schuld hinzuzufügen …


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Christine Fehér wurde 1965 in Berlin geboren. Neben ihrer Arbeit als Lehrerin schreibt sie seit Jahren erfolgreich Kinder- und Jugendbücher und hat sich einen Namen als Autorin besonders authentischer Themenbücher gemacht. Für ihr aktuelles Jugendbuch "Dann mach ich eben Schluss" wurde sie 2014 mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet. Christine Fehér lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Berlin.


    meine Meinung
    Max ist tot. Gegen einen Baum gerast. Mit seiner Schwester, seinem besten Freund und seiner Freundin im Auto. War es Selbstmord oder doch ein Unfall? Was hat Max dazu getrieben? Und: hätte es verhindert werden können?


    "Dann mach ich halt Schluss" ist ein Jugendbuch von Christine Fehér und beschäftigt sich mit dem schweren Thema Suizid und dessen Auslöser. Das Buch hat mich bewegt, teilweise so stark, dass ich beim Lesen pausieren musste.


    Die Geschichte wird von verschiedenen Personen erzählt. Zu Wort kommen Max' bester Freund Paul und seine Freundin Annika, seine Eltern, seine Schwester Natalie sowie sein Mathelehrer Herr Brückner. Jeder erzählt aus seiner Perspektive, wie er Max erlebt und kennengelernt hat, jeder erhebt Vorwürfe, ob nun gegen sich oder andere. Und nur bei einigen reift die Erkenntnis, dass sie mehr hätten tun können, dass sie hätten fragen müssen, als Max ganz unten war. Diese Kapitel zeigten, mit welchen Fragen die Überlebenden zu kämpfen haben, welche Anklagen sie gegen sich selbst erheben. Und über allem steht nur eins: WARUM?


    Auch Max selbst kommt zu Wort. Und in seine Beschreibungen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Er ist sensibel, schüchtern und ruhig. Max will nicht kämpfen, er will einfach nur das machen, was ihm Spaß macht. Doch da sind die Erwartungen seines Vaters, die Ansprüche seiner Freundin und sein bester Freund, der einfach nur ein Überflieger ist. Und allen will Max es recht machen, ohne dabei auf sich zu achten. Das hat mir stellenweise die Tränen in die Augen getrieben.


    Der Stil von Christine Fehér ist sehr gut zu lesen. Ihre Erzählweise drückt genau die Schwere aus, die nach so einem Tod bleibt und sie bringt die Verzweiflung von Max so emotional und natürlich rüber, dass ich einfach nur noch mitfühlen und mitleiden konnte.


    Das Buch ist zwar für Jugendliche geschrieben, sollte aber auch von den Eltern beziehungsweise von Erwachsenen generell gelesen werden. Denn die Autorin schafft es sehr gut, den Druck, unter dem Max leidet, darzustellen. Vielleicht findet sich der ein oder andere darin wieder und erkennt, dass es auch andere Wege als den endgültigen gibt.


    Fazit: ein mehr als bewegendes, aber kein leichtes Jugendbuch. Eine klare Leseempfehlung dennoch von mir!