Zärtlich ist der Marabu - Hans Nicklisch

  • Rowohlt
    156 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Eine Scheinheirat, angezettelt von einer beruflich sehr ehrgeizigen Pädagogin, führt zu den schönsten Verwicklungen für alle Beteiligten


    Über den Autor:
    Hans Nicklisch war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer, geboren am 21. März 1911 in Mannheim. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt. Er starb 2001 in Berlin.


    Mein Eindruck:
    Bettina möchte ihre Abschlußarbeit über Verhalten von Kindern in der Gruppe schreiben, doch die Direktorin des Kindergartens entlässt sie, da sie zu viel Unruhe reinbringt. Also will Bettina selbst einen Kindergarten eröffnen. Um dafür an Geld zu kommen, muss sie die Klausel im Testament ihrer Eltern austricksen. Erst wenn sie verheiratet ist, kommt sie ans Geld. Also geht sie eine Scheinehe mit ihrem Nachbarn, dem Juristen Peter Kroll ein.


    Dieser1978 erstmals erschienene Roman wirkt altmodisch, kein Wunder, ist der Autor doch hauptsächlich für seine erfolgreich verfilmten Bücher der fünfziger Jahre bekannt. Heutzutage ist er aber eigentlich komplett vergessen.


    Die Handlung ist harmlos, aber andererseits passt der Plot zu den ganzen deutschen Fernsehfilmen, die in den letzten Jahren immer im Rahmen der Herz-Schmerz-Movies Sonntags im ZDF laufen.


    Hans Nicklisch setzt zahlreiche parodistische Elemente als Personal ein:
    Der bart-tragende junge Jurist, das ambitionierte, aber naive Fräulein, die konservative Kindergartenleiterin etc.


    Diese Zutaten ergeben einen überwiegend ungenießbaren Mix
    Er ist dem, nur notdürftig hinter Humor versteckten Vorbehalten der alten Generation geschuldet, die sich gegen den damaligen Generationskonflikt wenden.


    Davon einmal abgesehen, fehlt dem Roman auch eine logische Entwicklung sowie den Figuren jegliche Tiefe. Peter ist ein Langweiler und Bettina überwiegend schroff, warum da ein Happy End winken soll, wird nicht klar.


    Ich hoffte, bei einem Buch mit so einem Titel würde sich etwas originelles verbergen, dem war aber nicht so. Das Buch zu lesen war Zeitverschwendung!