Im Namen der Kirche - Peter Montalin

  • Zürich 2008: Dominik Ehrmann, ein junger, schweizer Journalist wird mit Nachforschungen zum Verbleib von Andreas Winter beauftragt. Vor 16 Jahren hat sein Grossmutter jeden Kontakt zu ihm verloren. Andreas war nach dem Tod seiner Eltern Schüler in einem Internat in Gabrielsberg, das in letzter Zeit Schlagzeilen wegen Missbrauch durch Patres gemacht hat. Andreas Spur verlor sich nach einer Flucht aus einer psychiatrischen Klinik. Dominik nimmt sich des Falls an und taucht bei seinen Recherchen tief in die Abgründe von sexuellem Missbrauch und der Verwicklung der Kirche ein.


    In diesem Buch wird ein trauriges, aktuelles Thema aufgenommen und zu einem spannenden, flüssig geschriebenen Thriller verarbeitet.
    Leider konstruiert der Autor eine etwas unglaubwürdige, von vielen Zufällen geprägte Geschichte, die sehr bald von dem eigentlichen Thema abschweift und in einer Verfolgungsjagd und Liebesgeschichte endet. Das Thema Missbrauch mit den persönlichen Konsequenzen für die Opfer, wird nur am Rande gestreift und nicht weiter vertieft. Schnell wendet sich das Buch der Verfolgung der Täter zu, die mittlerweile in hohe Kirchenkreise aufgestiegen sind. Es entwickelt sich eine hektische Jagd auf die Verantwortlichen, die durch seltsame Zufälle und mächtige, vermögende Freunde und Verwandte geprägt ist, die jederzeit unterstützend eingreifen und so zum Erfolg der Jagd beitragen. Es bleibt nicht beim Thema Missbrauch, schnell geht es um weitere brisante Themen, wie Waffenschmuggel, Anlagebetrug und medizinische Versuchen in der 3. Welt. So entwickelt sich eine wirre Geschichte, in der die Charaktere mit ihrer persönlichen Geschichte nicht ausgearbeitet werden und die weiteren Themen nur am Rande gestreift werden. Leider hat der Autor versucht, zu viele Themen in seinem Buch aufzugreifen, ohne dabei eins richtig auszuarbeiten.
    Es war mir einfach zu viel und zu oberflächlich.