Goldmann, 2014
Taschenbuch, 512 Seiten,
Kurzbeschreibung:
Singapur um 1840. Das Tor zu den Schätzen Asiens. Ein Magnet für Schiffe und Menschen aus aller Welt. Hier lebt Georgina nach dem Tod ihrer Mutter weitgehend sich selbst überlassen. Im üppig wuchernden Garten am Meer kann das Mädchen mit den veilchenblauen Augen umherstreifen und ihre Einsamkeit eine Zeit lang vergessen. Eines Tages findet sie dort einen verletzten Jungen: Raharjo, der dem Volk der Orang Laut angehört, den „Meeresmenschen“. Wie vom Schicksal gelenkt, kreuzen sich ihre Wege über Jahrzehnte hinweg immer wieder, und diese Liebe, die nicht sein darf, verändert nicht nur ihrer beider Leben für immer ...
Über die Autorin:
Nicole C. Vosseler, geboren 1972 in Villingen-Schwenningen, studierte Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen und Konstanz, bevor
sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit ihren Romanen „Unter dem Safranmond“, „Sterne über Sansibar“, „Der Himmel über Darjeeling“ und „Das Herz der Feuerinsel” feierte sie große Erfolge. Die Autorin lebt am Bodensee – mit knapp zweitausend Büchern unter einem Dach.
Mein Eindruck:
Die Wochen im Büro werden lang, Urlaub weit und breit nicht in Sicht und wenn, ist verreisen ja doch nicht drin. Diesem Trübsinn kann man entgegen wirken, indem man einen Roman von Nicole C. Vosseler liest. Mit „Zeit der wilden Orchideen“ wird man in die Vergangenheit Singapurs entführt.
Es ist ein komplexer, sprachgewaltiger Roman über Liebe und Leben im Singapur des 19.Jahrhundert. Da sind die schottisch-stämmige Georgina Findlay, als junges Mädchen oft Nilam genannt und Raharjo, ein junger Orang Laut der malaiischen Welt, den sie eines Tages verletzt am Strand findet. Von da an verbindet sie etwas.
Auch die Geschichte des Landes ist in die Handlung eingebunden. Sie beeinflusst das Leben der Protagonisten, über Jahrzehnte hinweg.
Näher kann man dem alten Singapur nicht kommen.
Im Roman steckt viel Leidenschaft und Geheimnisvolles, das sich dem Leser nicht sofort enthüllt. Ich verrate lieber nicht zu viel!
Neben den Hauptfiguren, gelingt es der Autorin auch wieder wirklich liebenswerte Nebenfiguren zu schaffen.
Es sind Figuren, die berühren und die mich als Leser auch noch lange nach Beendigung des Romans beschäftigen. So ging es mir schon oft mit Romanen von Nicole. Dabei sind es durchaus Figuren mit Ecken und Kanten, über die man sich auch mal ärgert, mit denen man auch mitleidet, sie aber auf jeden Fall mit Interesse auf ihren Weg durchs Leben begleitet.
Neben der fesselnden Handlung, die den Leser alles um sich vergessen lässt ist auch die Sprache des Romans bemerkenswert. Es ist ein Stil voller Emotionen und mit einer starken Ausdruckskraft!
Zeit der wilden Orchideen ist ein spannender Roman zum Abtauchen in handlungsreiche und emotionale Tiefen, an den man noch lange denken wird!