'Sturmvogel: Die Rosenkriege 1' - Kapitel 05 - 08

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Der König (oder sollte ich besser schreiben seine Ratgeber)haben entschieden, daß die Verteibung eines Teils der Bevölkerung besser ist, als ein neuer Krieg.
    Sicherlich eine schwere Entscheidung - und auf Einzelschicksale wurde (wie immer in solchen Fällen) keine Rücksicht genommen :-(.



    Das war halt dem Charakter des Königs geschuldet, der das absolute Gegenteil seine Vaters - Henry V - war.
    Man vermutete ja daß er die Umnachtung seines Großvaters Charles VI durch seine Mutter Catherine de Valois geerbt habe.


    Wer weiß, was passiert wäre, wäre kein Waffenstillstand vereinbart worden?
    Ob es dann England so weitergegeben hätte?


    Ich denke, die haben damals sehr genau versucht abzuwägen, was am besten für das Land ist, bei dem eigentlich regierungsunfähigen König, bei dem ein weitergeführter Krieg womöglich zu einer Katastrophe geführt hätte.


    Mir gefällt das Buch bisher sehr gut - und die Abneigung gegen diesen York teile ich. :grin

  • In den zweiten Abschnitt fand ich mich besser ein, das Buch ist wirklich gut geschrieben. Wie Maikäfer ziehe auch ich die Stammbäume öfter zu Rate, einfach um nicht im Eifer des Gefechts durcheinander zu geraten. :grin


    Derrys "Mission Hochzeit" fand ich Klasse beschrieben, wie der durch die Gräben völlig verschmuddelt herumkraucht, das konnte ich mir wirklich bildlich vorstellen. Jedoch den damaligen Geruch, der hier geherrscht haben muss, habe ich mir nicht vorstellen wollen :uebel :lache


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Johanna
    Wer weiß, was passiert wäre, wäre kein Waffenstillstand vereinbart worden?
    Ob es dann England so weitergegeben hätte?


    Ich denke, die haben damals sehr genau versucht abzuwägen, was am besten für das Land ist, bei dem eigentlich regierungsunfähigen König, bei dem ein weitergeführter Krieg womöglich zu einer Katastrophe geführt hätte.


    Da stimme ich Dir zu. Wenn Frankreich gewußt hätte, wie krank der König wirklich war, wäre die Geschichte sicher anders ausgegangen..... :wave

  • Dazu kommt, dass es nicht nur die Schwäche des englischen Königs war. Beide Länder lagen wirtschaftlich am Boden. Die großen Pestepidemien des 14. Jahrhunderts hatten die Bevölkerung dezimiert, die Landwirtschaft florierte auch wegen der schlechten Wetterbedingungen nicht.
    Die Bevölkerung fing an, sich zu erheben, weil sie die immer neuen Belastungen durch Steuern nicht mehr ertragen konnte. Zumal sie für diese Steuern nicht einmal den Schutz vor Krieg und Plünderungen erkaufen konnten.
    Das ist ein Aspekt, der in diesem Buch nur wenig vorkommt.

  • Also so wirklich fesselnd, dass ich das Buch nicht weg legen könnte, finde ich die Geschichte immer noch nicht. Es ist mir immer noch zu....neutral irgendwie.
    Normalerweise habe ich immer mindestens eine Person, die ich besonders mag und von der ich gerne wissen möchte, was mit ihr passiert. Hier ist das nicht so. Ja, Derry, William und auch Margareth sind interessant, aber so richtig warm werde ich mit ihnen nicht.
    Ach, ich kann es auch nicht besser beschreiben...

  • Die einzelnen Erzählstränge verknüpfen sich mehr und mehr" Ich mag es ja, wenn Geschichten aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt werden.


    Derry hat sich mit Yorck angelegt ... Wie er es geschafft hat, ihm zu entkommen, war schon kinoreif ... Ich kann echt noch nicht sagen, ob ich Derry mag. im Gegensatz zu Suffolk, den mag ich.


    Die Hochzeit, die nur halb eine war. Ich meine mich auch zu erinnern, dass so etwas doch hin und wieder vor kam, adhoc fällt mir aber keine konkrete Hochzeit ein.


    Die Sache mit den englischen Sielern, die nun ihr Land verlassen müssen, macht den Eindruck als sei die Sache nicht ganz bis zu Ende gedacht ...


    Lässt sich sehr flüssig lesen.

  • Zitat

    Original von Uhtred
    In diesem zweiten Abschnitt positionieren sich die Gegner und es kommt zu ersten politischen Scharmützeln zwischen den Protagonisten.


    Da sind zum einen Derry Brewer und Lord Suffolk, die im Namen des Königs Henry VI. handeln (im Roman - die Guten) und auf der anderen Seite der Duke von York und Rene von Anjou (die Bösen).



    Ich muss sagen, dass ich die Einordnung in Gut und Böse noch nicht sehe ...


    Edit: Wie ich beim Lesen eurer Posts gesehen habe, geht es nicht nur mir so ... Da ich relativ wenig über die Zeit der Rosenkriege weiß, bin ich auch recht unvoreingenommen den Charakteren gegenüber. ich bin schon aufs Nachwort gespannt (lese ich grundsätzlich erst nach dem Roman, will mich ja nicht spoilern lassen)

  • Gut und Böse ist mir auch nicht in den Sinn gekommen. Eher Dickkopf meets Dickkopf.


    Mir hat bislang die Hochzeitszeremonie ganz gut gefallen. Für eine 14-jährige, selbst wenn sie als Adelige erzogen wurde, muss es ein Schock sein, wenn der Bräutigam nicht erscheint. Stattdessen ist da jemand, der bereits einen Ring am Finger hat. Immerhin hat sie es dann doch gut angenommen.


    Von Roman zu Roman und selbst von Jahrhundert zu Jahrhundert gefallen mir die Suffolks immer wieder am besten. Sie sind immer so loyal der Krone gegenüber und strahlen so etwas Verlässliches aus.


    Derry gefällt mir wegen seiner innovativen Art, die Dinge anzugehen. Wer immer die ausgelatschten Wege nutzt, kann nicht an neue Ziele kommen. (das habe ich bestimmt mal auf einem Kalender gelesen, fand es aber bei Derry recht passend :lache )

  • Zitat

    Original von Büchersally



    Mir hat bislang die Hochzeitszeremonie ganz gut gefallen. Für eine 14-jährige, selbst wenn sie als Adelige erzogen wurde, muss es ein Schock sein, wenn der Bräutigam nicht erscheint. Stattdessen ist da jemand, der bereits einen Ring am Finger hat. Immerhin hat sie es dann doch gut angenommen.


    Ob 14 oder 40, von so einer "Stellvertreterhochzeit" wäre wohl jede Braut erstmal geschockt :yikes
    Margaret steckt das echt gut weg!

  • Ich finde Margaret auch sehr taff. Aber was bleibt dem armen Mädel auch schon anderes über?

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Mir hat der zweite Abschnitt besser gefallen als der erste. So richtig Begeisterung will aber immer noch nicht aufkommen.


    Ich empfinde die Figuren einfach ein Stück weit als zu modern. Die Ausdrucksweise klingt für meinen Geschmack nicht nach Mittelalter. Klar, niemand möchte lesen, wie damals wirklich gesprochen wurde (das würden wir nämlich nicht verstehen), aber es gibt durchaus Autoren, die das ganze etwas stimmiger "klingen" lassen können. Außerdem frage ich mich, ob nur mir der hin und wieder auftretende Wechsel bei den Anreden aufgefallen ist - "Sie" oder "Ihr" (höfliche Form).


    Derry ist mir zu sehr Draufgänger, wobei seine Unbehaglichkeit gegenüber York zumindest ein bisschen Glaubwürdigkeit reinbringt. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass so ein Alleskönner praktisch die englische Politik bestimmt hat.


    In diesem Abschnitt hat mir allerdings die Darstellung der historischen Zusammenhänge besser gefallen - die Dämonisierung der Yorkisten nimmt etwas ab, die Szene, als York und seine Frau über die fliehenden Franzosen blicken, mag ich. Es geht so ein bisschen weg von dem Bild des rein eigensüchtigen Intrigenspinners, dem alles andere egal ist. Immerhin darf man ja nicht vergessen, dass Suffolk und Derry genauso versuchen, dem König ihre Meinung einzuflößen, wie York es gern möchte.


    Suffolk als "Beschützer" von Margaret gefiel mir auch gut, seine Unbeholfenheit finde ich fast schon putzig :lache


    Richtig gegrinst habe ich, als das Ehepaar York über die Neville-Familie spricht und die Rede auf Yorks Neffen Richard kommt, der die Schwester des Earls of Warwick geheiratet hat und wohl den Verstand der Familie geerbt hat :lache Wenn die wüssten ...

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Ein toller Abschnitt. Das die "Hochzeit" kurz gehalten war fand ich okay, es war ja ohnehin nur eine Schein-Veranstaltung....



    Jedes Mal wenn ich über Henry VI lese muß ich mir vorstellen wie es sein muß so einen König zu haben. Okay, Kardinal Beaufort spielt hier eine sehr untergeordnete Rolle (was mich aber nicht stört, über ihn hat RG genug geschrieben), aber jedes Mal hab ich Mitleid mit den Menschen/Ratgebern/Lords die für ihn alle Entscheidungen treffen müssen. Vermutlich war das für die meisten ein richtiger Schock, nachdem die letzten Könige, sowohl der Löwe, also auch sein Vater eher starke Könige waren die wussten was sie wollten (Henry IV und V haben für mich jetzt auch Gesichter seid ich The hollow Crown gesehen habe, mir egal wie die in echt aussahen ;) )....



    Als das Gespräch um Richard Neville ging musste ich auch grinsen. Genau... wenn DIE wüssten :lache



    Mit Derry hab ich nach wie vor meine Schwierigkeiten. Ich finde ihn auch einfach manchmal etwas dumm. Warum patzt er York ständig an, legt es gar drauf an ihn zu provozieren wo er doch genau weiß das er den kürzeren ziehen wird. Für mich irgendwie unverständlich.
    Für mich ist er jetzt auch nicht unbedingt der sympathische Schurke oder so. Mal sehen ob ich mit dem noch warm werde, zum Glück gibts genug andere Personen :)


    Margaret ist ein wirklich taffes Mädel. Ich hätte auch gedacht das Yolande etwas eifersüchtig wäre, aber das scheint nicht der Fall. Ich hab keine Ahnung wieviel über die Damen so bekannt ist, und wie das Verhältnis wirklich war, aber so gefällt mir das hier sehr gut!

  • Zitat

    Original von Jenks
    Also so wirklich fesselnd, dass ich das Buch nicht weg legen könnte, finde ich die Geschichte immer noch nicht. Es ist mir immer noch zu....neutral irgendwie.
    Normalerweise habe ich immer mindestens eine Person, die ich besonders mag und von der ich gerne wissen möchte, was mit ihr passiert. Hier ist das nicht so. Ja, Derry, William und auch Margareth sind interessant, aber so richtig warm werde ich mit ihnen nicht.
    Ach, ich kann es auch nicht besser beschreiben...


    Neutral trifft es für mich sehr gut. Und deine interessanten Charaktere sind auch meine, aber da man so wenig über ihr Innenleben erfährt (was sich im Laufe des Buches nicht bessert) - naja, es lässt sich gut lesen, aber fesselnd ist anders.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Ob 14 oder 40, von so einer "Stellvertreterhochzeit" wäre wohl jede Braut erstmal geschockt :yikes
    Margaret steckt das echt gut weg!


    Die Abgeklärtheit, wie sie hier bei mir ankam, hätte ich einer 14-jährigen Braut gar nicht zugetraut. Yolande macht ihr vorher auch noch den Mund wässrig, dass sie dann "richtige" Königin wird und dann muss sie einen Stellvertreter heiraten. Eine 40-jährige hätte mit ihrer Lebenserfahrung die Situation vermutlich richtig eingeschätzt und vermutlich so gehandelt, wie es unsere Margaret auch getan hat. Insofern ist sie ein sehr weitsichtiges und offenbar intelligentes Kind, das sie die Zusammenhänge ihrer Hochzeit und der Staatskasse ihres Vaters so in Zusammenhang bringt und souverän reagiert.

  • Derry ist bishern noch der Charakter, der mir am besten gefällt. Da hat er Lord York ganz schön reingelegt, wie er da auf der Hochzeit erschienen ist und so tun konnte, als wäre das alles ganz einfach gewesen.


    Dass die Franzosen diese "Stellvertreterhochzeit" akzeptiert haben, fand ich irgendwie merkwürdig... aber wie es im Buch schon heißt, Könige machen eben ihre eigenen Regeln.


    Puh, so langsam finde ich mich auch in der Geschichte zurecht.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend


  • Das fand ich nicht merkwürdig, immerhin haben sie durch die Hochzeit sehr günstig Maine und Anjou zurückbekommen, da kann man über so Kleinigkeiten, wie einen fehlenden Ehemann mal drüber hinwegsehen. :lache

  • Zumal Derry ja bewusst darauf bestand, die Nachricht vom Ausbleiben des Königs erst am Tag der Hochzeit, also kurz vor knapp, zu überbringen. Das ganze Tamtam abzusagen, wenn es eigentlich schon begonnen hat, hätte dem französischen König nicht gut zu Gesicht gestanden, egal wer Schuld daran hat.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Das fand ich nicht merkwürdig, immerhin haben sie durch die Hochzeit sehr günstig Maine und Anjou zurückbekommen, da kann man über so Kleinigkeiten, wie einen fehlenden Ehemann mal drüber hinwegsehen. :lache


    :write :write :write
    Geld regelte damals schon sehr vieles. Margaret war ja als Tochter eigentlich auch eine Trumpfkarte für Allianzen und eben, um Gebiete durch Hochzeit zu bekommen.

  • Also inzwischen komm ich ganz gut in die Geschichte rein!
    Ich mag Derry, William und Margaret gerne!
    Ich finds auch gut, dass York nicht immer nur als Monster dargestellt wird.
    Leider bin ich sehr vergesslich :/ wer war nochmal dieser Neville? Warum lacht ihr über das, was York gesagt hat?
    Ansonsten bin ich gespannt wie Margaret auf Henry reagiert und wie das mit den Gebieten so ablaufen wird!