Hier kann zu den Kapiteln 05 - 08 geschrieben werden.
'Sturmvogel: Die Rosenkriege 1' - Kapitel 05 - 08
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In diesem zweiten Abschnitt positionieren sich die Gegner und es kommt zu ersten politischen Scharmützeln zwischen den Protagonisten.
Da sind zum einen Derry Brewer und Lord Suffolk, die im Namen des Königs Henry VI. handeln (im Roman - die Guten) und auf der anderen Seite der Duke von York und Rene von Anjou (die Bösen).
Herrlich wie Derry dem York immer wieder ein Schnäppchen schlägt und auf der Nase herumtanzt. Seine Reise inkognito nach Frankreich zu Margarets Hochzeit, hatte schon etwas a la James Bond - Agentenstory!
York, der von der Politik Henrys angewidert ist und die Rückgabe des Anjou und Maines verurteilt, drückt auf Seite 143 umfassend und prägnant seine Position und seinen Thronanspruch aus, als er zu seiner Gattin sagt:
"Mein Gott - wenn ich daran denke, dass nur ein Bruder zwischen mir und dem Thron steht! Wenn mein Großvater Edmund vor John von Gaunt geboren wäre, trüge ich jetzt die Krone, die so schlecht auf Henrys Kopf passt."
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Zitat
Original von Uhtred
Herrlich wie Derry dem York immer wieder ein Schnäppchen schlägt und auf der Nase herumtanzt. Seine Reise inkognito nach Frankreich zu Margarets Hochzeit, hatte schon etwas a la James Bond - Agentenstory!Du sagst es!
Ich gebe ja Iggulden recht darin, daß irgend jemand die Hochzeit und den Waffenstillstand eingefädelt haben muß und zudem die Idee der Hochzeit mit Stellvertreter gehabt haben muß. Allerdings tue ich mir schon schwer damit, daß die Person tatsächlich wie Derry gewesen sein könnte. Da die Figur des Derry der Geschichte soviel Dynamik und Humor verleiht, drücke ich da doch mal zwei Augen... nein, nicht zu, ich will ja lesen...
Von der Art zu erzählen, erinnert mich Iggulden momentan ein wenig an Bernard Cornwell (den ich ja immer noch mag, auch wenn er sich manchmal ein wenig wiederholt).
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Zitat
Original von Uhtred
"Mein Gott - wenn ich daran denke, dass nur ein Bruder zwischen mir und dem Thron steht! Wenn mein Großvater Edmund vor John von Gaunt geboren wäre, trüge ich jetzt die Krone, die so schlecht auf Henrys Kopf passt."Die Szene lies mich direkt wieder an den Prolog denken, in dem eben jener Großvater Edmund zu John von Gaunt meinte:
"Hast du daran gedacht, John, (...) dass jetzt nur noch ein kleiner Junge zwischen dir und der Krone steht? Wenn es den kleinen Richard nicht gäbe, wärst du morgen König."
So scheint es immer einen in der Thronfolge zu geben, der irgendeinen Anspruch vereitelt, auch wenn es in der Situation des Prologs Edmund nicht direkt betraf.In diesem zweiten Abschnitt lernen wir den "Spion" Derry noch ein wenig besser kennen. Wir erfahren ein bisschen was zu seinem Hintergrund, insbesondere, wie es dazu kam, dass er Spion geworden ist. Zudem wird eine Anmerkung dazu gemacht, dass er eine Tochter hatte: "Doch dann musste er an seine eigene Tochter denken. Wenn sie noch lebt, wäre sie jetzt etwa so alt wie die neue Königin." (Seite 136) Dies ist - soweit ich nichts überlesen habe - der einzige Hinweis auf Derrys Familie und er lässt uns gespannt auf eine Auflösung warten.
Inhaltlich hätte ich mir die Beschreibung der Hochzeit etwas pompöser bzw. auch die Zeremonie etwas detaillierter gewünscht, aber vielleicht wird das bei der richtigen Hochzeit in England noch nachgeholt.
Gut gefallen hat mir hier insbesondere auch, dass der Duke of York und seine Frau noch etwas beleuchtet wurden. Dadurch habe zumindest ich das Gefühl bekommen, dass es eben nicht nur "Gut" und "Böse" gibt - sondern eben auch Schattierungen dazwischen. York ist in dieser Erzählung kein Monster, sondern ein liebender fürsorglicher Ehemann, der sich um seine Frau sorgt, aber auf der anderen Seite auch die Landschaften, die seine Ahnen hart erkämpft haben eben nicht kampflos aufgeben will. Er ist nicht der pure böse Widersacher, sondern ein Mann, dessen Motive ich ein stückweit verstehen kann und der auch gute Eigenschaften sein eigen nennt.
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Zitat
Original von Chroi
Gut gefallen hat mir hier insbesondere auch, dass der Duke of York und seine Frau noch etwas beleuchtet wurden. Dadurch habe zumindest ich das Gefühl bekommen, dass es eben nicht nur "Gut" und "Böse" gibt - sondern eben auch Schattierungen dazwischen. York ist in dieser Erzählung kein Monster, sondern ein liebender fürsorglicher Ehemann, der sich um seine Frau sorgt, aber auf der anderen Seite auch die Landschaften, die seine Ahnen hart erkämpft haben eben nicht kampflos aufgeben will. Er ist nicht der pure böse Widersacher, sondern ein Mann, dessen Motive ich ein stückweit verstehen kann und der auch gute Eigenschaften sein eigen nennt.@ Chroi
Das fand ich auch sehr interessant. Ich finde Iggulden stellt York bisher so dar, dass die gezeigte Härte und Bosheit vor allem als zielgerichtet erscheint, wobei zum Kampf um das Erbe der Ahnen sicher auch das eigene Machtbedürfnis als Motivator hinzukommt. -
Ich bin von diesem Buch begeistert.
Zugegeben, ich muss ab und an die Stammbäume zu Rate ziehen, aber dazu sind sie ja da.
Lediglich die Übersetzung stört mich gelegentlich. Angesprochen wurde hier ja bereits "John von Gaunt", auch in meinen Augen ein verbaler Missgriff, außerdem glaube ich nicht, dass Margaret - die mir überaus sympathisch ist! - im Gesicht ihres Ehemannes "Stress" erkannte (ich habe die betreffende Seite gerade nicht parat, sorry) denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man damals diesen Begriff gekannt hat, ferner kenne ich es eigentlich so, dass man lediglich Mitglieder der königlichen/kaiserlichen Familie mit "Königliche Hoheit" zu titulieren pflegte, die regierenden Personen jedoch mit "Majestät". Naja, und dann die Sache mit dem Genitiv, der auch hier leider gelegentlich "dem Dativ sein Tod ist". Schade, die Übersetzung ist das Einzige, was mich bisher daran hindern wird, die volle Punktzahl zu geben. Ansonsten erinnert mich das Buch an die Begeisterung, die ich bei meinen ersten historischen Folletts empfunden habe.
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Mir gefällt diese differenzierte Darstellung auch gut und stimmt schließlich auch mit unserer Realität überein. Jeder hat seine Motive, auf eine bestimmte Art und nicht anders zu handeln. Die können von jeder Seite eben anders aussehen.
Wobei manche Seite dann auch schonmal im Unrecht ist. So sehe ich es zB in der Frage der Thronfolge. Sie ist eben auf eine bestimmte Art geregelt und dann ist jemand nicht "im Weg" sondern der ist dann der rechtmäßige König. Genauso wie man halt leider genau sechs Richtige beim Lotto haben muss.maikäfer, das mit dem Stress ist mir auch aufgefallen, ein echter Missgriff.
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Was die Sprachwahl betrifft möchte ich euch die "Fortune de France"-Reihe von Robert Merle ans Herz legen - viele von euch kennen die sicher.
Seine 13-bändige Romanreihe über eine hugenottische Adelsfamilie zur Zeit der Religionskriege in Frankreich im Zeitraum 1550 bis 1650 ist vortrefflich übersetzt und die Sprachwahl ist der damaligen Zeit angepasst, was für mich zunächst gewöhnungsbedürftig war, aber letztlich den gewissen Reiz ausmachte.
Merle verbindet geschichtliche Fakten mit Fiktion der Protagonisten annähernd perfekt. Absolute Leseempfehlung!
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Das Buch gefällt mir immer besser, je weiter ich voranschreite.... (Gut, ich lese ja sonst nicht so die Historienschinken :grin)
Die Figur des Derry gefällt mir gut, unter anderem wg. seiner Auseinandersetzung mit "Mylord York"..... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob jemand wie Derry (Meisterspion hin oder her) tatsächlich so dicht dran am Monarchen gewesen wäre Wie dem auch sei, die besagten Szenen kommen gut rüber. Wobei ich auch gespannt bin, ob Derry noch ein bisschen tiefgründiger wird o. er nur der risikobereite "Spassvogel" bleibt.
Am Besten von den Figuren gefällt mir nach wie vor Margaret. (Von ihrer Familie ist dagegen, ausser der Darstellung des Vaters ja noch nicht soo viel erwähnt worden) Da bin ich echt gespannt, wie's für das Mädel weitergeht.
Übrigens fand ich es auch schade, dass die Hochzeitszeremonie nicht detaillierter beschrieben wurde. Hätte ich ganz schön gefunden.Was die Übersetzung von Christine Naegele anbelangt.... hmm, einiges finde ich da auch nicht so ganz gelungen. (Zumindest klingt es so, kenne jetzt das Original nicht) Wer nicht so viel in englischer Sprache liest, dem fällt's aber vielleicht gar nicht mal so sehr auf. Gesamt gesehen würde ich das Buch noch eine Idee besser finden, wenn man es sprachlich mehr an die damalige Zeit angepasst hätte.
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Zu Margarets Familie ist mir persönlich noch aufgefallen, dass Margarets Verlöbnis bzw. die "Hochzeit" mit dem englischen König ihr Verhältnis zu ihrerer Schwester Yolande nicht getrübt hat. Ich hätte eher vermutet, dass es hier zu Zwist kommt, vor allem da Yolande die ältere Schwester ist. Doch sie nimmt die Jüngere in Schutz und scheint sich wirklich mit ihr zu freuen.
Eine schöne Eigenschaft, wenn man sich so bedingungslos für seine Schwester freuen kann. -
Uhtred, hast du die Fortune de France Reihe kompett gelesen? Ich habe sie hier stehen, aber ich bin über den Anfang noch nicht rausgekommen. Ich empfinde sie doch als sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich fahre aber im September in den Südwesten und hoffe, die Gegend inspiriert mich....christabel, empfindest du Derry als Spaßvogel. Er kommt erstmal so rüber - aber es muss einiges mehr in ihm stecken. Auf mich macht er den Eindruck eines sehr politisch denkenden Menschen, wo immer er das gelernt hat.
Ich finde, die Verbindung von historischer Geschichte und einer die Leserin fesselnden Erzählung ist hier gut gelungen, ich mag das Buch kaum aus der Hand legen.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Uhtred, hast du die Fortune de France Reihe kompett gelesen? Ich habe sie hier stehen, aber ich bin über den Anfang noch nicht rausgekommen. Ich empfinde sie doch als sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich fahre aber im September in den Südwesten und hoffe, die Gegend inspiriert mich....
Ich habe seinerzeit im ersten Drittel des 7. Bandes abgebrochen, weil mich ein anderes Themna faszinierte. Kann aber auch daran liegen, dass die Handlung nun vom Protagonisten auf seinen Sohn überging.Die ersten sechs Bände fand ich aber klasse. Wie gesagt zu Beginn des ersten Bandes hatte ich mit der gestelzten Sprache auch Probleme, aber dann faszinierte mich der Stil und die Geschichte nahm an Dynamik so zu, dass ich begeitsert war und mir alle 13 Bände zulegte.
Ich wünsche dir Inspiration und vielleicht fange ich nochmal mit der Reihe an...
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Ohh, dann melde ich mich bei dir! Zu zweit ist es bestimmt sehr spannend.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
christabel, empfindest du Derry als Spaßvogel. Er kommt erstmal so rüber - aber es muss einiges mehr in ihm stecken. Auf mich macht er den Eindruck eines sehr politisch denkenden Menschen, wo immer er das gelernt hat.
Der Spassvogel stand in “ “ ..... Ich sehe ihn daher, wie Du wohl auch Trotzdem ist mir nach wie vor nicht klar, wie ein Typ wie Derry (gerissen, clever u. total politisch denkend, aber wohl vom unteren Ende der Gesellschaft kommend) unmittelbar mit den Monarchen verhandelt Aber, wir werden sehen...
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Ich habe die Merle-Reihe auch schon komplett da und irgendwann aus dem Auge verloren. Ich könnte mir das gut als gemeinsames Leseprojekt vorstellen.
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Na, eine Mini-Leserunde haben wir ja schon zusammen!
christabel, da stimme ich dir völlig zu. Man sollte nicht denken, dass sich der König höchstselbst mit ihm abgibt. Allerdings ist der junge König auch nicht gerade ein typischer Herrscher.
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Die Geschichte zeigt uns, dass Könige oftmals die Angewohnheit haben, Personen zu ihren Günstlingen zu machen, die nicht gerade standesgemäß sind. Dafür gibt es viele Beispiele...
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Hast Du da gerade einen bestimmten Fall im Kopf?
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Zitat
Original von christabel
Die Figur des Derry gefällt mir gut, unter anderem wg. seiner Auseinandersetzung mit "Mylord York"..... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob jemand wie Derry (Meisterspion hin oder her) tatsächlich so dicht dran am Monarchen gewesen wäre Wie dem auch sei, die besagten Szenen kommen gut rüber. Wobei ich auch gespannt bin, ob Derry noch ein bisschen tiefgründiger wird o. er nur der risikobereite "Spassvogel" bleibt.Am Besten von den Figuren gefällt mir nach wie vor Margaret. (Von ihrer Familie ist dagegen, ausser der Darstellung des Vaters ja noch nicht soo viel erwähnt worden) Da bin ich echt gespannt, wie's für das Mädel weitergeht.
Mir geht es so wie euch, ich bin bisher von dem Buch echt angetan. Die Figuren machen Spaß, das Lesen geht leicht von der Hand.
Bin gespannt wie die richtige Trauung ablaufen wird und wie Margaret sich weiterentwickelt, sie scheint zu einer gefestigten Persönlichkeit heranzureifen. -
Diesen Abschnitt fand ich auch sehr flüssig zu lesen. Derry und York und ihre Wortgefechte sind wirklich gut gelungen. Und Derry's Reise zur Hochzeit schon sehr abenteuerlich. Hoffentlich passiert ihm nichts, denn immer kann er sich vor York sicher nicht schützen.
Die Vertreibung der Engländer aus dem Anjou ist schon sehr hart. Da wird es sicher noch Ärger geben. Hoffentlich nicht für Suffolk, er scheint sich wirklich um England und den König zu sorgen.
ZitatOriginal von Chroi
Gut gefallen hat mir hier insbesondere auch, dass der Duke of York und seine Frau noch etwas beleuchtet wurden. Dadurch habe zumindest ich das Gefühl bekommen, dass es eben nicht nur "Gut" und "Böse" gibt - sondern eben auch Schattierungen dazwischen. York ist in dieser Erzählung kein Monster, sondern ein liebender fürsorglicher Ehemann, der sich um seine Frau sorgt, aber auf der anderen Seite auch die Landschaften, die seine Ahnen hart erkämpft haben eben nicht kampflos aufgeben will. Er ist nicht der pure böse Widersacher, sondern ein Mann, dessen Motive ich ein stückweit verstehen kann und der auch gute Eigenschaften sein eigen nennt.Im ersten Teil kam York ja wirklich nicht gut weg. Nach diesem Abschnitt ist er für mich etwas sympathischer geworden, da seine Beweggründe dargestellt werden.
ZitatOriginal von Pelican
Ich habe die Merle-Reihe auch schon komplett da und irgendwann aus dem Auge verloren. Ich könnte mir das gut als gemeinsames Leseprojekt vorstellen.Da wäre ich auch dabei.