Hier kann zu den Kapiteln 09 - 12 geschrieben werden.
'Sturmvogel: Die Rosenkriege 1' - Kapitel 09 - 12
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Wie ich schon sagte, der Roman liest sich für mich so gut, daß ich mich kaum davon trennen kann. Und da ich momentan ein paar körperliche Einschränkungen hinnehmen muß, habe ich gerade mehr Möglichkeiten zu lesen, als normal üblich.
Die Geschichte von Thomas Woodchurch ist wieder eine Nebengeschichte, aber erneut eine, die viel beizutragen hat.
So logisch Derry erläutert hat, weshalb ein Waffenstillstand unabdingbar ist, und so gut dies für weite Teile der Bevölkerung ist, wird damit auch eine Entscheidung getroffen, die viele Engländer in Anjou und Maine in eine existenzelle Bedrohung stürzt. Es muß zum Widerstand kommen, bei dem sogar ehemalige Feinde zu Verbündeten werden. Ich befürchte allerdings übles für Sympathieträger wie Thomas Woodchurch und seinen Sohn.
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Das hat auch mir gut gefallen: Die Erzählweise des Autors ermöglicht es mir, nahezu für jeden Beteiligten Verständnis bzw sogar Sympathie zu hegen und den besonders gefährdeten wie den von Pelican erwähnten Woodchurchs die Daumen zu halten. Neben Margaret gilt mein Interesse auch Derry und Suffolk.
Der Plan mit der Hochzeit und dem Waffenstillstand war zwar gut, aber ich kann nicht nachvollziehen, dass man die daraus zwangsläufig resultierenden Probleme nicht irgendwie aufzufangen versuchte. Erinnert mich irgendwie an die Vergabe des Staatsgebietes Israels durch die Vereinten Nationen, als sich niemand um die dort wohnenden Palästinenser geschert hat. Oder war es einfach Arroganz? So, wie man Königin Marie Antoinette (zu Unrecht?) immer nachgesagt hat, sie habe einst herablassend geäussert "Wenn die Armen kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!" Hier dann eben... "Wenn die Bauern keinen Hof mehr haben, sollen sie eben in ihrer Sommerresidenz Wohnung nehmen!"? -
Zitat
Original von Pelican
Wie ich schon sagte, der Roman liest sich für mich so gut, daß ich mich kaum davon trennen kann. Und da ich momentan ein paar körperliche Einschränkungen hinnehmen muß, habe ich gerade mehr Möglichkeiten zu lesen, als normal üblich.Die Geschichte von Thomas Woodchurch ist wieder eine Nebengeschichte, aber erneut eine, die viel beizutragen hat.
So logisch Derry erläutert hat, weshalb ein Waffenstillstand unabdingbar ist, und so gut dies für weite Teile der Bevölkerung ist, wird damit auch eine Entscheidung getroffen, die viele Engländer in Anjou und Maine in eine existenzelle Bedrohung stürzt. Es muß zum Widerstand kommen, bei dem sogar ehemalige Feinde zu Verbündeten werden. Ich befürchte allerdings übles für Sympathieträger wie Thomas Woodchurch und seinen Sohn.
Pelican, gute Besserung.Die Nebengeschichte mit dem ehemaligen Langbogen-Schützen Thomas Woodchurch, ein Kriegskamerad von Derry, hat mir auch gut gefallen. Wenn man liest, wie ein einziger Langbogenschütze, sechs Ritter niederstreckt, kann man sich Azincourt schon ganz gut vorstellen, als die wenigen Engländer, die vielen französischen Ritter niedermetzelten...
Ich denke auch, dass es um die Familie Woodchurch nicht gut bestellt sein wird. Das wird ein Kampf auf verlorenem Posten. König Henry wird sicherlich keine Truppen schicken und gegen die französische Übermacht werden die wenigen Engländer keine Chance haben. Schließlich sind das ja nicht alles Bogenschützen...
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Danke für Deine Besserungswünsche!
Die Geschichte von Thomas Woodchurch erinnert mich ja sehr an die Bogenschützen-Trilogie von Bernard Cornwell, die ich nach vielen Jahren immer noch in guter Erinnerung habe.
@ Uhtred
Du hast die Trilogie ja auch gelesen, geht es Dir auch so? -
Schon interessant, was so ein Bogenschütze ausrichten konnte. Die erste wirksame Distanzwaffe.
Was mit "niederem Volk" passierte, war den Herrschern damals ziemlich egal.
Allerdings ist es erstaunlich, dass die Franzosen alle vertrieben und die Höfe niedergebrannt haben. Viel vernünftiger wäre es ja gewesen, einfach den Zehnten von den dort lebenden Leuten einzukassieren. Schließlich wütete ja die Pest und hat verheerende Menschenopfer gefordert. -
Zunächst haben wir in diesem Abschnitt den schon erwähnten Thomas Woochurch kennen gelernt, haben aber nebenbei auch noch die "zweite" Hochzeit von Margaret und Henry erzählt bekommen, sowie Margarets Krönung.
Die Beschreibung der zweiten Hochzeit hat mir persönlich schon besser gefallen, als die der ersten auch wenn immer noch Luft nach oben ist. Ich finde es immer schön von den Festen zu lesen, was mir hier ein wenig fehlt. Erstaunlich fand ich es dann doch, dass Margaret und Henry die Ehe noch nicht "vollzogen" haben. Natürlich wird sich Henry nicht von einem Moment auf den anderen ändern, aber dass er nach der Hochzeit nicht einmal zu Margaret ins Bett gekrochen ist, sondern immer noch nächtlich in der Kirche hockt und betet, hat mich doch etwas erstaunt.Thomas Woochurch ist mit seiner Erfahrung zum Anführer der "Rebellen" geworden und hat sich dabei sogar gegen den "Baron Strange" durchgesetzt und sich mit ihm verbrüdert. So sieht man, dass "der Feind meines Feindes mein Freund ist". Das Gespräch mit Derry ist für beide nicht so gelaufen, wie sie es sich gewünscht hätten. Derry scheint Thomas absolut nicht zu verstehen und ist nur auf das Wohl des Reiches aus, bzw. auf das Gelingen seines Plans. Etwas seltsam fand ich es schon, dass die Engländer in Maine und Anjou nichts offizielles gehört haben, dass sie ihr Land verlassen sollen. Vielleicht war hier einfach die Angst zu groß, dass sie sich dann offen gegen ihren König stellen.
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Dieser Teil der Vereinbarung ist geheim gehalten worden - der Grund ist offensichtlich!
Der gute Henry muss ein schwer kranker Mann gewesen sein. Bisher kam seine Geschichte ja kaum vor, aber er war wohl von Kind auf zart und kränklich. Von seiner Mutter hat man ihn ferngehalten, weil die Französin war. Wer immer ihn erzogen hat - einen guten Einfluss hatten die nicht auf ihn. Ein junger Mann, der die Nächte betend in kalten Kapellen verbringt?
edit hat gerade herausgefunden, dass sein Großvater mütterlicherseits (Karl IV von Frankreich) geisteskrank war. Möglicherweise hat er davon etwas abgekriegt.
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Zitat
Original von Pelican
...Die Geschichte von Thomas Woodchurch erinnert mich ja sehr an die Bogenschützen-Trilogie von Bernard Cornwell, die ich nach vielen Jahren immer noch in guter Erinnerung habe.@ Uhtred
Du hast die Trilogie ja auch gelesen, geht es Dir auch so?
Jau, musste auch an die geniale Bogenschützen-Trilogie denken. -
Der Roman macht echt Spaß, er lässt sich einfach so runter lesen, ohne jemals flach oder unangemessen zu werden.
Derry hat die Lage seinem "alten" Freund sehr anschaulich erklärt, besser ging es nicht. Dennoch kann ich die Lage der Vertriebenen verstehen, aber ich fürchtet trotzdem, dass ihr Kampf aussichtlos ist.
Die "richtige" Hochzeit hat nun stattgefunden und die Brautleute scheinen gefallen aneinander gefunden zu haben. Hoffe nur das unser lieber Henry sich endlich mal von der Kirchenbank erhebt und seinen ehelichen Pflichten nachkommt
Für mich sind es auch die Nebenfiguren, die den Roman wunderschön abrunden.
Ih freue mich schon aufs
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Zitat
Original von Eliza08
Die "richtige" Hochzeit hat nun stattgefunden und die Brautleute scheinen gefallen aneinander gefunden zu haben. Hoffe nur das unser lieber Henry sich endlich mal von der Kirchenbank erhebt und seinen ehelichen Pflichten nachkommt
Naja, jetzt hat Henry ja seine Verpflichtung los, mit seinen Gebeten die feindlichen Schiffe abzuhalten Das lässt doch hoffen, dass er sich nun seiner Ehe etwas mehr widmen kann.Als ich vor Beginn der Leserunde schon die eine oder andere Rezension verfolgt habe, hatte ich anfangs ein wenig Bedenken, dass der Roman zu sachlich sein könnte, aber ich muss wirklich sagen, je länger ich lese, umso besser gefällt mir das Buch. Es ist genau die richtige Mischung, einerseits sachlich, mit vielen historischen Informationen, aber doch leicht und flüssig zu lesen. Bisher gab es für mein Empfinden noch keine Längen.
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Die Hochzeitsfeier und die Krönung fand ich gut beschrieben - aber für mich hätte es hier auch gerne etwas "mehr" sein können. Margaret (die wenigstens ihre Schwester und ihren Schwager bei sich hat) tut mir mit ihrem gefühlskalten Vater richtig leid. Welcher Vater kommt "nur" zur Krönung und nicht zur Hochzeitsfeier? Und sie wurßte noch nicht mal, daß er überhaupt kommt (und die Mutter "durfte" ja nicht....)
ZitatOriginal von Pelican
Die Geschichte von Thomas Woodchurch ist wieder eine Nebengeschichte, aber erneut eine, die viel beizutragen hat.So logisch Derry erläutert hat, weshalb ein Waffenstillstand unabdingbar ist, und so gut dies für weite Teile der Bevölkerung ist, wird damit auch eine Entscheidung getroffen, die viele Engländer in Anjou und Maine in eine existenzelle Bedrohung stürzt. Es muß zum Widerstand kommen, bei dem sogar ehemalige Feinde zu Verbündeten werden. Ich befürchte allerdings übles für Sympathieträger wie Thomas Woodchurch und seinen Sohn.
Ich hoffe, daß er mit seinem Sohn zusammen die Sache durchsteht....
Pelican : Gute Besserung!
ZitatOriginal von Eliza08
Die "richtige" Hochzeit hat nun stattgefunden und die Brautleute scheinen gefallen aneinander gefunden zu haben. Hoffe nur das unser lieber Henry sich endlich mal von der Kirchenbank erhebt und seinen ehelichen Pflichten nachkommt
Ja - da kann man Margaret endlich ihren Ehemann mehr sieht. -
Konnte gestern tagsüber leider nicht lesen daher Kap. 12 erst vorhin beendet.....
Endlich gab's die Hochzeits- sowie die Krönungsszene, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso, wie die Einführung von Thomas Woodchurch u. auch dessen alte Freundschaft mit Derry.... bin gespannt, wann und unter welchen Umständen die beiden wieder aufeinander treffen. Für Tom und seine Familie hoffe ich natürlich, dass es gut ausgeht...
Margaret empfinde ich nach wie vor als sehr starken Charakter, vor allem, wenn man ihr Alter bedenkt....So....jetzt stürze ich mich mal in Kap. 13
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Henry darf deutlich anziehen, damit er in meiner Gunst steigt, keine Ahnung was ich von dem halten soll. Bisher nicht sehr viel. Er muss den Krieg durch Beten aufhalten, selbst als er schon verheiratet ist. Erst muss noch Krönung sein wer hat ihm DEN Quatsch denn eingespuckt.
Und wieder ein paar Nebenfiguren mehr. Was mich an Woodchurch stört ist, dass er Wollhändler, Schafzüchter, Bogenschütze UND Schmied ist. Zumindest stellt er sogar seine Pfeilspitzen selbst her. Das kommt mir schon komisch vor, ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren, wenn das normal sein sollte, dass ehemalige Soldaten so vielseitig begabt sind.
Und dass er unbedingt kämpfen will, obwohl er weiß, dass er nur ein paar Franzosen mitnehmen kann ehe er selbst hopps geht. So was wird nie in meinen Kopf gehen. Und wenn er schon unbedingt meint, das tun zu müssen - warum zieht er seinen Sohn da noch sehenden Auges mit rein? -
Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Schon interessant, was so ein Bogenschütze ausrichten konnte. Die erste wirksame Distanzwaffe.Ich hatte letztens mal das Vergnügen, einen Sportbogen auszuprobieren. gar nicht so einfach. Da bekommt man eine Idee wie viel Übung es braucht, so treffsicher zu werden. Und dann noch auf solche Distanzen.
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Schon bei der ersten Erwähnung von "Thomas" und "Bogenschütze" musste ich auch sofort an Cornwells Reihe um Thomas von Hookton denken.
Ich bin immer wieder fasziniert von Erzählungen über den Langbogen und die englischen Bogenschützen.Interessant finde ich auch, dass Iggulden Derry, der in den ersten Kapiteln der charmante, witzige Drahtzieher war, plötzlich diese Sympathie zu entziehen scheint. Im Gespräch zwischen ihm und Thomas scheint eindeutig durch, wie wichtig es ihm ist, seine eigenen Ziele, ohne Rücksicht auf den Verlust eines langjährigen Freundes, durchzusetzen. Er scheint es sehr zu genießen, dieses Spiel um Macht zu spielen. Ich bin sehr gespannt, wie das mit ihm weitergeht.
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Zitat
Original von Manuela2205
Und dass er unbedingt kämpfen will, obwohl er weiß, dass er nur ein paar Franzosen mitnehmen kann ehe er selbst hopps geht. So was wird nie in meinen Kopf gehen. Und wenn er schon unbedingt meint, das tun zu müssen - warum zieht er seinen Sohn da noch sehenden Auges mit rein?
Thomas ist ja der Anführer der Rebellen im Maine und wenn der seinen Sohn ins sichere England schickt, weil er weiß, dass sie auf absolut verlorenem Posten kämpfen, kann er auch gleich einpacken, wäre bestimmt nicht gut für die Moral der Truppe
ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Dieser Teil der Vereinbarung ist geheim gehalten worden - der Grund ist offensichtlich!Der gute Henry muss ein schwer kranker Mann gewesen sein. Bisher kam seine Geschichte ja kaum vor, aber er war wohl von Kind auf zart und kränklich. Von seiner Mutter hat man ihn ferngehalten, weil die Französin war. Wer immer ihn erzogen hat - einen guten Einfluss hatten die nicht auf ihn. Ein junger Mann, der die Nächte betend in kalten Kapellen verbringt?
edit hat gerade herausgefunden, dass sein Großvater mütterlicherseits (Karl IV von Frankreich) geisteskrank war. Möglicherweise hat er davon etwas abgekriegt.
Nicht nur sein Großvater, auch seine Mutter soll am Ende ihres Lebens geisteskrank gewesen sein, habe ich zumindest mal gelesen.
ZitatOriginal von bibliocat
Die Hochzeitsfeier und die Krönung fand ich gut beschrieben - aber für mich hätte es hier auch gerne etwas "mehr" sein können. Margaret (die wenigstens ihre Schwester und ihren Schwager bei sich hat) tut mir mit ihrem gefühlskalten Vater richtig leid. Welcher Vater kommt "nur" zur Krönung und nicht zur Hochzeitsfeier? Und sie wurßte noch nicht mal, daß er überhaupt kommt (und die Mutter "durfte" ja nicht....)Die Hochzeits-und Kröungszeremonie fand ich in ihrer Kürze sehr gut, so was finde ich genauso langweilig wie seitenlanges Beschreiben von Schlachten und Kämpfen.
Schön für Margaret, dass ihr unmöglicher Vater wenigstens ihre Schwester erlaubt hat, nach England zu reisen, wenn schon die Mutter nicht kommen durfte.
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Zwergin, vermutlich konnte der gute René seine verheiratete Tochter schlecht abhalten, da bestimmt dann eher der Ehemann.
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Zitat
Original von bibliocat
Welcher Vater kommt "nur" zur Krönung und nicht zur Hochzeitsfeier? Und sie wurßte noch nicht mal, daß er überhaupt kommt (und die Mutter "durfte" ja nicht....)Na ja, sie hatte ja vorher im Haushalt auch keine wirkliche Bedeutung, außer der irgendwann eine politisch günstige Ehe einzugehen.
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Zitat
Original von Manuela2205
Und wieder ein paar Nebenfiguren mehr. Was mich an Woodchurch stört ist, dass er Wollhändler, Schafzüchter, Bogenschütze UND Schmied ist. Zumindest stellt er sogar seine Pfeilspitzen selbst her.Da vermute ich einfach mal, daß Bogenschützen selbst verantwortlich waren für ihre Waffe. Dazu gehören eben wirkungsvolle Bogenspitzen und so wird er sich die Technik des schmiedens zu eigen gemacht haben.
Mir gefällt Thomas ausnehmend gut, auch wenn er sich dem scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die einrückenden Franzonsen in Maine stellen will.
Unverständlich finde ich, daß niemand - vor allem Derry - nicht daran gedacht hat, so etwas wie Ausgleichszahlungn oder Güter für die Siedler von Anjou und Maine bereitzustellen.
Das hätte vielen einiges erspart und vor allem den Haß auf Margarethe nicht so aufkommen lassen.
Ich hatte ihn - also Derry - für weitisichtiger gehalten.Mir gefällt das Buch immer besser, von Abschnitt zu Abschnitt fällt mir das unterbrechen schwerer. Gut, daß heut Sonntag ist