'Owen Meany' - Kapitel 8 (Seiten 578 - 702)

  • Die Abläufe beim Tod seiner Mutter beschäftigen Johnny noch immer. Dass Owen unbedingt nach Vietnam will, wirkt abstrus. Er stürzt sich wie in selbstmörderischer Absicht in den Krieg. Die kommenden Ereignisse stehen schon in Owens Tagebuch. Johnny weiß demnach, was passiert ist, was Owen vorausgesehen hat. Owen arbeitet in der Rückführungsabteilung, die die Leichen gefallener Soldaten zurück in die USA bringt und bis zur Trauerfeier begleitet.


    Der erwachsene Johnny meint Owen gesehen zu haben. Die Handlung nähert sich stetig Owens Tod, aber noch ist unklar, wie er ums Leben gekommen ist. Einen normalen Tod kann ich mir für ihn nicht vorstellen, es muss ein grotesker Abgang gesen sein.


    Die Idee des Desertierens nach Kanada taucht auf. Owen bleibt Johnnys Stichwortgeber und Vordenker. Geh in die Friedensbewegung, damit du endlich eine Frau kennenlernst, sagt er.

  • Mein Bild von Owen hat sich in diesem Kapitel etwas verändert. Er besteht nicht mehr auf irgendeiner Führungsrolle, auf dem Recht haben, auf dem Besitz der Wahrheit. Er wirklich müde und zugleich, sagen wir mal, demütiger.


    Hester muss ich noch erwähnen. Sie wird immer als flattrig und liederlich beschrieben, aber ich glaube, dass sie Owen geliebt hat. Sie scheinen recht lange zusammen gelebt zu haben.


    Zitat

    Original von Buchdoktor
    Die Abläufe beim Tod seiner Mutter beschäftigen Johnny noch immer. Dass Owen unbedingt nach Vietnam will, wirkt abstrus. Er stürzt sich wie in selbstmörderischer Absicht in den Krieg. Die kommenden Ereignisse stehen schon in Owens Tagebuch. Johnny weiß demnach, was passiert ist, was Owen vorausgesehen hat.


    Owen meint, dass er hin muss. Nicht seinetwillen oder um ein Held zu sein, sondern weil er glaubt, an die Wahrheit seines Traumes und an seine Bestimmung, daran, dass e diese vietnamesischen Kinder retten muss, ja retten wird. Mit Selbstmord hat das nichts zu tun.


    Zitat

    Der erwachsene Johnny meint Owen gesehen zu haben. Die Handlung nähert sich stetig Owens Tod, aber noch ist unklar, wie er ums Leben gekommen ist. Einen normalen Tod kann ich mir für ihn nicht vorstellen, es muss ein grotesker Abgang gesen sein.


    Ich glaube fast, dass er es schaffen wird, nach Vietnam geschickt zu werden und seine vermeintliche Bestimmung zu erfüllen.


    Zitat

    Die Idee des Desertierens nach Kanada taucht auf. Owen bleibt Johnnys Stichwortgeber und Vordenker. Geh in die Friedensbewegung, damit du endlich eine Frau kennenlernst, sagt er.


    Es ist fast so, als wollte Owen John in Sicherheit bringen, weil er sich darüber klar war, dass er in einem, diesem Krieg, nicht überleben könnte, auch wenn er nicht getötet würde, dass der Krieg ihn zerstören würde.
    John spricht davon, dass er nicht nur damals kein Mädchen abbekommen hat. Er blieb damals ohne Sex, als alle welchen hatten, und er bleib es bis zur Gegenwart im Roman, als er in Kanada Lehrer ist seit vielen Jahren.
    Ich glaube nicht, dass er schwul ist. Ich denke mittlerweile, dass er Owen geliebt hat und nur Owen.

  • Krasse Idee, wie Johnnys Einberufung umgangen wird, wieder mal genial und durchgeknallt, typisch Owen (bzw. Irving).


    Was mir in all den Kapiteln zuvor immer mal wieder durch den Kopf geisterte, war die Idee, dass vielleicht Owens Vater auch Johnnys Erzeuger sein könnte und die beiden damit Brüder wären.
    Dass Owen und Johnny die gleiche Blutgruppe haben, untermauert die Theorie für mich ein Stückchen weiter.


    Ich bewundere Owens Zielstrebigkeit. Den Traum fand ich gruselig und doch schlüssig; die Armlosigkeit, die beschrieben wird, begegnet uns ja auch immer und immer wieder vorher, Owen war davon ziemlich besessen. Ich glaube mit ihm an die Erfüllung seines Traums. Auch wenn ich nicht verstehe, warum er so erpicht darauf ist, dass er sich erfüllt.


    Was Johnnys nicht vorhandenes Sexleben betrifft, glaube ich, dass er immer nur Hester begehrt hat. Und diese konnte er nicht haben. Owen hat sie sich genommen. (Naja, und außerdem war sie ja nunmal seine Cousine...)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    ...
    Was mir in all den Kapiteln zuvor immer mal wieder durch den Kopf geisterte, war die Idee, dass vielleicht Owens Vater auch Johnnys Erzeuger sein könnte und die beiden damit Brüder wären.
    Dass Owen und Johnny die gleiche Blutgruppe haben, untermauert die Theorie für mich ein Stückchen weiter.


    Hm, die Idee hat 'was.
    Allerdings ist die Blutgruppengleichheit gar nicht so selten. Wenn es "0"(35%) oder "A"(37%) ist, dann ist die Möglichkeit schon groß, dass die beiden die gleiche haben.


    Zitat

    ... Ich glaube mit ihm an die Erfüllung seines Traums. Auch wenn ich nicht verstehe, warum er so erpicht darauf ist, dass er sich erfüllt.


    Er glaubt an seine Sendung, an sein Schicksal, und sein Glaube hat für Owen eine sehr große Bedeutung, sein Glaube an das Glauben.
    Gruselig ist diese Schicksalsergebenheit allemal, finde ich.


    Zitat

    Was Johnnys nicht vorhandenes Sexleben betrifft, glaube ich, dass er immer nur Hester begehrt hat. Und diese konnte er nicht haben. Owen hat sie sich genommen. (Naja, und außerdem war sie ja nunmal seine Cousine...)


    Meinst du? Für mich war Johns Verhältnis zu Hester, auch sein Begehren in seinen Jugendjahren, nur eine Schwärmerei.

  • Zitat

    Original von Clare


    Hm, die Idee hat 'was.
    Allerdings ist die Blutgruppengleichheit gar nicht so selten. Wenn es "0"(35%) oder "A"(37%) ist, dann ist die Möglichkeit schon groß, dass die beiden die gleiche haben.


    Ja, das ist richtig. Es passte nur so gut zu der immer wieder aufkeimenden Idee. Das wäre auch eine (wenn auch weit entfernte) Erklärung für das seltsame Verhalten von Owens Mutter. Und dafür, dass Johnnys Mutter Owen so geliebt hat (vielleicht war das aber sowieso nur die gängige Reaktion der Frauen auf Owen).



    Zitat

    Original von Clare


    Meinst du? Für mich war Johns Verhältnis zu Hester, auch sein Begehren in seinen Jugendjahren, nur eine Schwärmerei.


    Ja, glaub schon. Für mich schien das mehr als nur eine Schwärmerei gewesen zu sein. Aber er hat halt irgendwann aufgegeben. Obwohl man auch da von Johnny Owen gegenüber keinen Zorn o. ä. spüren kann.

    Johnny ist zum Neutrum geworden, vielleicht erfahren wir im 9. Kapitel ja auch noch, warum. Dass er Owen geliebt hat, keine Frage. Aber nur als Teil seines Lebens, als Freund. Die beiden haben ja fast schon eine Symbiose ;-)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Clare
    Mein Bild von Owen hat sich in diesem Kapitel etwas verändert. Er besteht nicht mehr auf irgendeiner Führungsrolle, auf dem Recht haben, auf dem Besitz der Wahrheit. Er wirklich müde und zugleich, sagen wir mal, demütiger.


    Den Eindruck habe ich auch. Er glaubt ja so fest an seinen Traum und sein damit verbundenes Schicksal, dass er sich einzig und allein nur noch darauf zu konzentrieren scheint.


    Krass finde ich jedoch, wie er Johnny vor der Einberufung bewahren will ... indem er ihm einen Teil seines Zeigefingers abschneiden will und vor allem, dass Johnny sich darauf einzulassen scheint. :wow


    Das Johnny in Hester verliebt ist, glaube ich eigentlich auch nicht. Was er früher für sie empfand, halte ich auch für eine Jugendschwärmerei. Interessant finde ich jedoch, dass er Zeit seines Lebens Jungfrau geblieben ist. Aber genauso wie sich nie eine Frau wirklich für ihn zu interessiert hat ( was ich etwas ungewöhnlich finde, da er als recht gutaussehend beschrieben wird ), hat Johnny sich auch nie ernsthaft verliebt. Irgendwie sehe ich da aber auch keine Verbindung zu Owen.

  • Owen gefällt mir in diesem Abschnitt besser als vorher, auch wenn sein fanatischer Glaube an die Vorhersage seines Traumes ziemlich gruselig ist.


    Aucvh die Methode Johnny vor Vietnam zu bewahren ist ganz schön heftig!
    Ich frage mich allerdings, wieso er dann trotzdem in Kanada gelandet ist. :gruebel


    Hester halte ich auch nur für ein Jugendschwärmerei von Johnny.


    Die Idee, dass Owens Vater auch der von Johnny ist, gefällt mir, auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann.


    Jetzt geht's auf zum Endspurt!

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Krass finde ich jedoch, wie er Johnny vor der Einberufung bewahren will ... indem er ihm einen Teil seines Zeigefingers abschneiden will und vor allem, dass Johnny sich darauf einzulassen scheint. :wow


    Absolut krass! Wer rechnet schon mit sowas! :yikes Owen kommt aber auch auf Ideen...
    Er macht wirklich alles, dass Johnny nicht in den Krieg ziehen muss, in den er unbdingt will.


    Irgendwie widerspricht sich das etwas, zumal Johnny in Owens Traum auftaucht. Aber Owen denkt doch, dass alles Gottes Wille ist und versucht alles ihm nur mögliche, dass es auch genauso kommt. Und nun will er Johnny davor bewahren? :gruebel
    Es scheint sogar Owens Idee gewesen zu sein, dass Johnny nach Kanada geht...


    Zitat

    Original von -Christine-
    Das Johnny in Hester verliebt ist, glaube ich eigentlich auch nicht. Was er früher für sie empfand, halte ich auch für eine Jugendschwärmerei. Interessant finde ich jedoch, dass er Zeit seines Lebens Jungfrau geblieben ist. Aber genauso wie sich nie eine Frau wirklich für ihn zu interessiert hat ( was ich etwas ungewöhnlich finde, da er als recht gutaussehend beschrieben wird ), hat Johnny sich auch nie ernsthaft verliebt. Irgendwie sehe ich da aber auch keine Verbindung zu Owen.


    Die "Schwärmerei" für Hester war sicherlich nur die damalige erste nähere Begegnund mit dem anderen Geschlecht. Das hat einfach das Interesse der Jungen geweckt. Aber warum Johnny letztlich enthaltsam bleibt.. ?(
    Zu Hester mag ich mal noch anmerken dass sie mir richtig unsymphatisch geworden ist. Verkloppt sogar Owen und ist immer am rumschreien... :nono Aber ihr Erbrochenes scheint ein guter Rosendünger zu sein. :lache


    Owen stirbt also nicht im Kampf für sein Vaterland sonder indem er (vietnamesische) Kinder vor dem Tod rettet. Ist es ihm wirklich so wichtig als Held zu sterben? Dafür lässt er die, die ihn lieben einfach zurück...

  • Es geht ihm wohl am wenigsten darum, ein Held zu sein, als einfach, wie er glaubt, seine von Gott vorgegebene Bestimmung oder Mission zu erfüllen.


    Dass auch seine Umwelt kein Verständnis dafür hat, wird ja klar und deutlich. Ausser dem stoischen Johnny vielleicht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    ...
    Owen stirbt also nicht im Kampf für sein Vaterland sonder indem er (vietnamesische) Kinder vor dem Tod rettet. Ist es ihm wirklich so wichtig als Held zu sterben? Dafür lässt er die, die ihn lieben einfach zurück...


    Ich sehe es auch so wie killerbienchen:
    Zentraler Punkt in Owens Leben, Owens Ende ist seine Bestimmung, an die er fest glaubt. Seine Art von Glauben macht sich daran fest, dass geschehen muss, was geschehen soll. Anfangs war ihm selbst nicht klar, wie alles lestzendlich zusammenpassen sollte, da ja irgendwann klar war, dass er es nicht als Soldat nach Vietnam schaffen würde. Schließlich kam Vietnam zu ihm, und sein Schicksal konnte sich erfüllen. Es ging ihm, bin ich mir sicher, nie um Rum und Ehre, nur um seine Aufgabe und seinen absoluten Willen in seiner Unausweichlichkeit diese auch zu erfüllen.

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich sehe es auch so wie killerbienchen:
    Zentraler Punkt in Owens Leben, Owens Ende ist seine Bestimmung, an die er fest glaubt. Seine Art von Glauben macht sich daran fest, dass geschehen muss, was geschehen soll. Anfangs war ihm selbst nicht klar, wie alles lestzendlich zusammenpassen sollte, da ja irgendwann klar war, dass er es nicht als Soldat nach Vietnam schaffen würde. Schließlich kam Vietnam zu ihm, und sein Schicksal konnte sich erfüllen. Es ging ihm, bin ich mir sicher, nie um Rum und Ehre, nur um seine Aufgabe und seinen absoluten Willen in seiner Unausweichlichkeit diese auch zu erfüllen.


    Es ist seine Bestimmung und Schicksal, das er nicht beeinflusst sondern als Gott gegeben hinnimmt. Aber bei Johnny nimmt er es nicht hin als er in seinem Traum auftaucht...

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Es ist seine Bestimmung und Schicksal, das er nicht beeinflusst sondern als Gott gegeben hinnimmt. Aber bei Johnny nimmt er es nicht hin als er in seinem Traum auftaucht...


    John ist ja auch nicht er. Er selbst fühlt sich erwählt. John ist das nicht. John fehlt es ja auch am rechten Schicksalsglauben, was ihn als Erwählten disqualifiziert. Owen versuchte immer, John zu retten, vielleicht auch dessen Werdegang so zu biegen, dass er auf keinen Fall wie in seinem Traum mit in dieser gefährlichen Situation käme. Daher versucht er mit allen kreativen Mitteln, ihn aus der Schusslinie zu bringen.

  • Owen hat auch Johnnys Mutter versprochen, immer Johnny zu helfen. Ob nun Schularbeiten oder bei anderen Sachen. Dass nun der Zeigefinger sogar dabei draufgeht, ist schon etwas heftig. Wird aber in solchen Zeiten nicht selten gewesen sein, um sich um die Wehrpflicht zu drücken. Dabei ist in diesem Fall Kanada so nah.


    Owen glaubt, dass sein Traum sein Schicksal ist. Eigentlich ist es egal, was er macht, da alles nicht auf Zufall beruht, sondern auf einer vorher bestimmten Bahn abläuft. Nicht ganz konsequent ist aber, dass Owen so viel dafür tut, dass er nach Vietnam kommt. Er hätte - wenn denn alles vorherbestimmt ist - jeden Weg einschlagen können. Ob nun Harvard, Yale oder sonstwas, das Ende war ja determiniert.


    Mir gefällt das Buch mittlerweile. :rofl

  • Zitat

    Original von xexos
    ...
    Owen glaubt, dass sein Traum sein Schicksal ist. Eigentlich ist es egal, was er macht, da alles nicht auf Zufall beruht, sondern auf einer vorher bestimmten Bahn abläuft. Nicht ganz konsequent ist aber, dass Owen so viel dafür tut, dass er nach Vietnam kommt. Er hätte - wenn denn alles vorherbestimmt ist - jeden Weg einschlagen können. Ob nun Harvard, Yale oder sonstwas, das Ende war ja determiniert.


    Deshalb versucht er ja mit allen Mitteln nach Vietnam zu kommen. Er hat gesehen, dass er dort sein muss, dass es dort passieren wird. Vielleicht denkt er ja auch, dass er irgendwann in seinem bisherigen Leben falsch abgebogen ist und nun in die falsche Richtung geht, Bestimmung und Schicksal hin oder her. Scheinbar ist sein GLAUBE dann doch nicht so unfehlbar.


    Zitat

    Mir gefällt das Buch mittlerweile. :rofl


    Das freut mich für dich. :grin
    Ich fand auch, dass das Buch, für mich, zum Ende hin besser wurde, aber der Gesamteindruck blieb dann doch der Gleiche.

  • Zitat

    Original von Clare
    Deshalb versucht er ja mit allen Mitteln nach Vietnam zu kommen. Er hat gesehen, dass er dort sein muss, dass es dort passieren wird. Vielleicht denkt er ja auch, dass er irgendwann in seinem bisherigen Leben falsch abgebogen ist und nun in die falsche Richtung geht, Bestimmung und Schicksal hin oder her. Scheinbar ist sein GLAUBE dann doch nicht so unfehlbar.


    Oder aber dem Autoren ist da die strenge Logik etwas abhanden gekommen. Owen ist eigentlich ein Dogmatiker, ihm wäre so ein Fehler nicht passiert. ;-)



    Zitat

    Original von Clare


    Das freut mich für dich. :grin
    Ich fand auch, dass das Buch, für mich, zum Ende hin besser wurde, aber der Gesamteindruck blieb dann doch der Gleiche.


    Mein Gesamteindruck war ja bis zur Hälfte ne glatte 5, dieser ist nun schon etwas anders. Bis zur 1 reicht es dann aber doch nicht. Aber zumindest habe ich nun Interesse am Buch entwickelt. Durchhalten lohnt sich also. Das wird es mir noch schwieriger machen, irgendwann mal ein Buch abzubrechen. :cry

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Zu Hester mag ich mal noch anmerken dass sie mir richtig unsymphatisch geworden ist. Verkloppt sogar Owen und ist immer am rumschreien... :nono


    Ich kann Hester ein wenig verstehen. Ich glaube, sie liebt Owen wirklich und möchte ihn mit allen Mitteln vor Vietnam und vor allem vor der Erfüllung seines Traumes bewahren. Ihr ist die Ausweglosigkeit ihrer Situation völlig bewußt, versucht aber dennoch, das vorbestimmte Schicksal Owens zu ändern.


    Zitat

    Original von Clare


    Deshalb versucht er ja mit allen Mitteln nach Vietnam zu kommen. Er hat gesehen, dass er dort sein muss, dass es dort passieren wird. Vielleicht denkt er ja auch, dass er irgendwann in seinem bisherigen Leben falsch abgebogen ist und nun in die falsche Richtung geht, Bestimmung und Schicksal hin oder her. Scheinbar ist sein GLAUBE dann doch nicht so unfehlbar.


    Ich finde xexos Gedankengang und die Erklärung von clare sehr interessant ! Owen hätte sich ganz entspannt zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen können. Sein Schicksal ist vorherbestimmt und durch nichts, was er sagt oder tut, zu ändern. Bis auf Johnny ... hier versucht Owen in das Schicksal einzugreifen ...


    Zitat

    Original von xexos
    Mir gefällt das Buch mittlerweile. :rofl


    Das freut mich. Sowohl für dich, als auch für Owen. :-]

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich kann Hester ein wenig verstehen. Ich glaube, sie liebt Owen wirklich und möchte ihn mit allen Mitteln vor Vietnam und vor allem vor der Erfüllung seines Traumes bewahren. Ihr ist die Ausweglosigkeit ihrer Situation völlig bewußt, versucht aber dennoch, das vorbestimmte Schicksal Owens zu ändern.



    Hester kann ich gut verstehen, auch wenn es natürlich nicht richtig ist, ausgerchnet Owen zu vermöbeln, um Druck abzubauen.
    Zuhause war sie immer nur das fünfte Rad, nur das Mädchen und bekam was die Brüder übrig gelassen haben, egal ob Autos oder die schlechtere Ausbildung und jetzt ist da Owen, der ihr viel bedeutet und für den sie auch wieder nur eine Nebenrolle spielt, seine Berufung ist wichtiger, kein Wunder, dass sie da mal austickt.

  • Klar kann man Hester verstehen. Sie ist in Panik und sieht, wir Owen völlig im Trance aufgrund seiner angeblichen Vorhersehung in eine Art Selbstmord läuft. Albern fand ich die Versuche, Owen argumentativ von seiner Ansicht wegzubewegen. Mehr als "Das ist nur ein Traum." ist da den wenigsten eingefallen. Man hätte mit Owen viel intensiver diskutieren müssen, um die Idiotie seiner Gedanken aufzuzeigen. Allerdings war er der bessere Rhetoriker. John hat keinen Mumm und der Reverend stottert auch nur. Eigentlich hätte Dan zu einem vernünftigen Gespräch in der Lage sein können. Zumindest bei John hatte er immer die überzeugenden Worte gefunden.


    Nett sind diese Rückblicke in die anfangs belanglosen Ereignisse (Owens vorgetäuschtes Ertrinken und die Regungslosigkeit seiner Freunde) und die Parallelen im weiteren Verlauf der Story (sinngemäß: "Jeder hat nur zugeguckt, wie ich umkomme.")