Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Als die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo das Haus des verstorbenen Albert Schettler betritt, sind die Zeichen seiner Paranoia unübersehbar. Die Türen sind mehrfach gesichert, alle Fenster vergittert. In einem Brief, den er hinterlassen hat, steht, jemand werde versuchen, an den brisanten Inhalt seines Bankschließfaches zu gelangen. Kristina hält das für Verfolgungswahn, doch dann werden die Unterlagen tatsächlich gestohlen. War Schettlers Angst begründet? Kristinas Recherchen bringen ungeahnte Wahrheiten ans Licht...
meine Meinung
Kristina Mahlo übernimmt die Nachlassabwicklung des verstorbenen Albert Schettler. Bei der Besichtigung des Hauses fallen ihrer Assistentin Funda und ihr direkt die Sicherungsmaßnahmen auf. Ein Gespräch mit dem Mitbewohner Peter Siebert bestätigt den Verdacht: Albert Schettler litt zu Lebzeiten unter Verfolgungswahn. In einem Brief, den er für Mahlo hinterlassen hat, gibt er ihr genaue Anweisungen bezüglich eines Bankschließfaches. Der Inhalt sei hochbrisant und müsse unbedingt an die Öffentlichkeit. Kristina tut dies als Hirngespinste ab...bis ihr die Unterlagen gestohlen werden!
"Die Stimme des Vergessens" ist der 2. Band der Kristina-Mahlo-Reihe von Sabine Kornbichler. Leider konnte mich der zweite Teil nicht so wie Band 1 begeistern.
Die Geschichte wird, wie auch schon beim Vorgänger, von Kristina Mahlo persönlich erzählt. Und ihre Erzählungen sind durchaus angenehm zu lesen. Ich konnte viele ihrer Gedankengänge und Ideen nachvollziehen und empfinde Kristina gerade durch so manche Schwäche als menschlich und sympathisch. Dennoch fehlte mir was...
Der erste Teil des Krimis, der auch im Klappentext erwähnt wird, ist relativ zügig abgehandelt. Beim Lesen kamen mir daher Zweifel, wohin die Geschichte noch führen soll, da ja der Fall an sich abgeschlossen war. Zwar geht der Krimi weiter und das auch mit einer guten Portion Spannung, dennoch wirkten die Beweggründe von Kristina auf mich nicht glaubwürdig und überzeugend. Das Argument, was Sabine Kornbichler liefert, ist mir persönlich zu schwammig und zu allgemein. Hier hätte ich mehr Tiefe toll gefunden.
Die Auflösung des Falls kam mir poltrig und oberflächlich vor. Ich hätte gern noch etwas über die Beweggründe des Täters erfahren. Dafür hätte die Geschichte gern im Mittelteil gekürzt werden können. Alles in allem habe ich den Krimi gern gelesen, jedoch war er für mich keine so runde Sache wie "Das Verstummen der Krähe".
Der Stil von Sabine Kornbichler ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist angenehm unaufgeregt und durchdacht, dabei aber auch menschlich. Dadurch konnte ich mich sehr schnell in ihre Hauptfigur hineinversetzen und mit ihr recherchieren.
Fazit: Band 2 fällt leider gegen Band 1 ab, brachte mir aber dennoch Lesespaß. Wer Kristina Mahlo mag, sollte zugreifen.