Das Geheimnis des Lippenstifts - Ellery Queen

  • OT: The french powder mystery
    2. Band der Ellery Queen-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Selbst für hartgesottene Großstädter wie die Einwohner von New York ist eine Leiche im Schaufenster eine grauenvolle Entdeckung. Warum liegt sie ausgerechnet dort? Eine Frage, die für Inspektor Queen und Sohn Ellery zum Ausgangspunkt ihrerer Jagd auf den Mörder wird. Denn erst die Anwort darauf wird verraten, ob die von ihnen gefundenen seltsamen Indizien echt sind oder das Täuschungsmanöver eines gemeinen Verbrechers...


    Über den Autor:
    Ellery Queen ist das gemeinsame Pseudonym von Frederic Danney (1905-1982) und Manfred Bennington Lee (1905-1971). Ihr Pseudonym entstand aus der Beteiligung an einem von einer Zeitschrift ausgerufenen Schreibwettbewerb und wurde auch zum Namen ihres Protagonisten. Danney und Lee veröffentlichten ab 1941 ihr eigenes Kriminalmagazin mit dem Namen "Ellery Queen's Mystery Magazine", das den Anspruch gehobener Qualität besaß. Darin waren sowohl bereits veröffentlichte Kriminalgeschichten zu finden, die Danney aus seiner riesigen Sammlung auswählte als auch Neuveröffentlichungen. Selbst Schriftsteller wie John Steinbeck oder Arthur Miller gaben sich die Ehre und veröffentlichen dort eine Geschichte. Ellery Queen wurde im Laufe der Zeit zu einem richtigen Konzern, auch andere Autoren schrieben unter diesem Pseudonym, die Originale bleiben aber nach Meinung vieler Krimifans unangefochten.


    Meine Meinung:
    Eine Leiche im Schaufenster eines New Yorker Warenhauses ist durchaus ein origineller Aufhänger für einen Krimi. Wie schon im ersten Teil der bekannten Ellery Queen-Reihe nimmt der Leser auch hier sehr genau an den (aus heutiger Sicht etwas altmodischen, aber nicht weniger erfolgreichen) Ermittlungen teil und kann die bis ins kleinste Detail abgeleiteten Schlussfolgerungen und die überraschende Lösung somit absolut nachvollziehen. Etwas seltsam ist jedoch, dass der New Yorker Inspektor Richard Queen die Ermittlungs- und Denkarbeit fast ausschließlich seinem schriftstellernden Sohn Ellery überlässt, an dem ein echter Sherlock Holmes verloren gegangen ist. Seine hier ziemlich zur Schau gestellte überhebliche Ader degradiert die anderen Personen (allen voran seinen Vater) fast schon zu Statisten und macht ihn selbst nicht gerade sympathisch. Als er am Ende alle potenziellen Verdächtigen und Beteiligten in einem Raum versammelt und wie im klassischen Whodunit die einzelnen Verdächtigen ausschließt bis nur noch der Täter übrig bleibt, lässt er seinen Vater dennoch gut dastehen, was versöhnlich stimmt.


    6 Punkte von mir.