Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Der Zufall führt drei Pärchen zusammen, die sich reihum zu drei Abendessen einladen, um sich besser kennenzulernen. Was sie dabei voreinander verheimlichen, hat in England bereits über hunderttausend Leserinnen und Leser um den Schlaf gebracht. Die Lügen der Anderen ist ein abgründiger Thriller, der aufregend anders ist. In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus England aufeinander. Sie freunden sich an und verbringen die Tage gemeinsam unter der glühenden Sonne mit Drinks am Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu sein. Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen aus dem Hotel, das später tot in den Sümpfen gefunden wird. Zurück in England bleiben die drei Paare in Kontakt. Um ihre frisch geknüpfte Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum nach Hause zum Abendessen ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die Paare am Esstisch über ihr Leben sprechen. Je mehr sie dabei voneinander erfahren, desto fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen Treffen sind zunehmend geprägt von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nichts ist, wie es scheint; ein Verdacht, der sich schließlich auf schreckliche Weise bestätigt.
meine Meinung
Bei einem sonnigen Urlaub in Florida lernen sich 3 Pärchen aus Großbritannien kennen und verbringen die schönsten Tage im Jahr miteinander. Am letzten Abend verschwindet ein kleines Mädchen aus der Ferienanlage. Tragisch, doch was soll man machen? Wenige Wochen, nachdem die Pärchen wieder zu Hause sind, beginnen sie sich gegenseitig zum Dinner einzuladen. Und merken dabei, dass nicht alles so eitel Sonnenschein ist, wie es noch in Florida den Anschein hatte...
"Die Lügen der Anderen" war mein erster Roman von Mark Billingham und ich bin begeistert. Der Autor versteht es sehr gut, die Befindlichkeiten seiner Figuren und ihre gegenseitigen Beschuldigungen einzufangen.
Die Geschichte wird zumeist aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei folgt man je nach Situation einem der 3 Paare oder auch den Ermittlern. Durch diese Mischung, der ich konzentriert folgen musste, damit ich wusste, wem ich gerade folge, war ich immer auf dem aktuellen Stand und konnte alle Befindlichkeiten, Verdächtigungen und auch Ermittlungen nachvollziehen.
Die Dinner haben mich stellenweise an den Film "Der Gott des Gemetzels" erinnert, denn so bieder diese Dinner wirkten, so viel Gehässigkeit, Neid und auch Wut steckte hinter der Fassade. Und diesen schmalen Grat hat Mark Billingham sehr gut eingefangen und erlebbar gemacht.
Das Ende hat mich teilweise überrascht, war aber in sich schlüssig und sehr gut durchdacht. Das hat mir gefallen.
Der Stil des Autors lässt sich gut und flüssig lesen. Seine Erzählweise wirkt so erschreckend normal, als ob man einfach einer Freundin lauscht, wenn sie den neusten Klatsch erzählt. Gerade durch diese Einfachheit, die keineswegs einfältig oder langweilig war, war der Verlauf der Geschichte um so spannender und ich wollte einfach nur noch wissen, wie es ausgeht.
Fazit: ein grandioser Roman, der die Schwächen von gesellschaftlichen Konventionen sehr gut herausstellt. Eine klare Leseempfehlung!