'Zeit der wilden Orchideen' - Kapitel 03 - 09

  • Vielen Dank für die tollen Bilder und die Tonaufnahme.


    Menno, aber das musste ja so kommen, sonst wäre das Buch viel zu schnell ausgewesen. Paul mag ich irgendwie nicht, er ist mir zu berechnend. Georgina hat nicht den Schneid ihrem Vater die volle Wahrheit zu sagen,. Ich denke, dass ist der Distanz der beiden geschuldet, die aber durch die Schwangerschaft und Hochzeit nun scheinbar unüberwindbar ist.
    Ah Tong mag ich auch sehr. Bin gespannt wann er sich für Georginas Glück einsetzt, denn Fakt ist, Georgina ist sehr unglücklich und ich glaube nicht das er das lange mitansehen kann. ;-)

  • Ach herrjeh... Ob Georgina so auch nur halbwegs glücklich wird?


    Paul ist mir trotz allem noch sympathisch, natürlich hat er ptofitiert, aber dafür weiß er auch, dass er nicht geliebt wird, der Sohn nicht seiner ist. Und trotzdem steht er Georgina bei der Geburt bei.


    Die Szenen mit Raharjo und Georgina waren für mich wie aus der zeit gefallen, da wr die Umwelt ganz unwichtig. Das es nich gut gehen wird war aber klar.


    Äh Tonga ist toll, ein richtiger Philosoph. Das Gespräch mit Georgina und auch später das mit Paul war klasse.


    Ich hoffe ja, dass sich Georgina und ihr Vater noch aussöhnen.....

  • Zitat


    Original von Eliza08
    Paul mag ich irgendwie nicht, er ist mir zu berechnend.


    Ich glaube, dass bei Paul die Firma erst an zweiter Stelle kam und es ihm tatsächlich um Georgina ging. Ausserdem finde ich, dass sie mit Paul einen verlässlichen Partner an ihrer Seite hat. Also ich mag ihn. :-)

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Ich nehme an, dass du Raharjo meinst? Georgina meinte ja auch, dass er tot ist, verständlich. Dass Raharjo sich nicht mit ihr in Verbindung setzte, schreibe ich seinem Stolz zu, nicht seiner Selbstverliebtheit. Ausserdem waren seine wirtschaftlichen Interessen doch der gemeinsamen Zukunft geschuldet. Er wollte nicht als armer Mann bei Georginas Vater vorstellig werden, was ich nachvollziehen kann.


    :write

  • Dieser Brauch des Heiratens bei den Orang Laut ist ja schön. Das wäre meine Frage gewesen, ob das erfunden ist, oder ob es diesen Brauch wirklich gibt/gab.


    Bei Paul bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich ihn mag. Einerseits wirkt er sehr berechnend, aber er nimmt da auch ein harte Last auf sich indem er Raharjos Kind als das seine annimmt. Auch dass er Georgina bei der Geburt beisteht spricht für ihn. Ich glaube ich mag ihn :-] Ob Georgina allerdings irgendwann glücklich mit ihm sein kann ??? Ich würde es ihr wünschen.


    Für das Verhalten von Gordon habe ich nach wie vor keine Erklärung. Hoffentlich spannst du uns nicht zu lange auf die Folter.


    Ich geh dann mal weiter rätseln :-]

  • Die Szenen zwischen Raharjo und Georgina, vor allem die Hochzeitsszene lasen sich wirklich fast wie aus einem Fantasy Buch. Wie aus einer komplett anderen Welt!
    Das war auch mal wieder zu schön um wahr zu sein, der Boden der Tatsachen folgt ziemlich schnell...


    Paul.... erst dachte ich mich auch, du A*** als er Georgina so reingelegt hatte, aber andererseits hat er ihr doch auch einen Gefallen getan. Ich vermute das bei ihm schon irgendwie Liebe dahinter steckt, wohl auch Begehren weil Georgina ja schon eine ziemliche Schönheit ist so wie ich das verstehe, und das Gefühl das schwache Weib das alleine nix geregelt bekommt und nur Mist anstellt wenn mans unbeaufsichtigt lässt (so wars halt damals ;-) :rolleyes) zu beschützen...

  • Zitat

    Original von Bücherfreund


    Ich glaube, dass bei Paul die Firma erst an zweiter Stelle kam und es ihm tatsächlich um Georgina ging. Ausserdem finde ich, dass sie mit Paul einen verlässlichen Partner an ihrer Seite hat. Also ich mag ihn. :-)


    Mir geht es wie Eliza, ich mag Paul auch nicht. Er scheint sich zwar in Georgina vom ersten Augenblick an verliebt zu haben, aber er hat auch ihre Situation schamlos ausgenutzt. Als er sich dann in der Hochzeitsnacht auch noch sein Recht als Ehemann erzwungen hat, wurde er mir vollends unsympathisch.

  • Zitat

    Original von Knoermel


    Den find ich auch toll. Er wirkt so alt und weise und kümmert sich rührend um Georgina/Nilam.


    :write da kann ich euch nur zustimmen


    Ah Tong ist bisher die einzige Figur, die mir richtig sympathisch ist.
    Die Garten-Szenen zwischen Ah Tong und Georgina haben mir sehr gut gefallen.

  • Zitat

    Original von Maharet
    Die Szenen zwischen Raharjo und Georgina, vor allem die Hochzeitsszene lasen sich wirklich fast wie aus einem Fantasy Buch. Wie aus einer komplett anderen Welt!
    Das war auch mal wieder zu schön um wahr zu sein, der Boden der Tatsachen folgt ziemlich schnell...


    diese Szenen waren wirklich fast zu schön um wahr zu sein. Wäre Georgina nicht schwanger geworden, hätten es auch Tagträume von ihr sein können ;-)

  • Ich finde eure - so unterschiedlichen - Reaktionen auf Paul und Raharjo superspannend!
    Und ich bin sehr, sehr neugierig darauf, wie es euch mit der weiteren Entwicklung der Personen geht ...


    Für mich ist Paul der rationalste Charakter der Geschichte. Und eben Händler durch und durch, der Kosten und Nutzen abwägt, berechnend oder nicht.
    Er ist dabei nicht ohne Gefühl - aber trotzdem nicht der Typ, der Georgina sein Herz zu Füßen legen würde, wenn er weiß, es bedeutet ihr nichts.


    Raharjo ist sehr stolz, das ist wahr, er hat auch etwas Rohes, Ungezügeltes, Irrationales.
    Und er ist sich dessen bewusst, dass er "nur" ein Orang Laut ist - wie in der Szene auf dem Sungai Seranggong auf S. 106. In den Augen der Malaien ein schmutziges, wildes, "niederes" Volk.



    Zitat

    Original von Knoermel
    Dieser Brauch des Heiratens bei den Orang Laut ist ja schön. Das wäre meine Frage gewesen, ob das erfunden ist, oder ob es diesen Brauch wirklich gibt/gab.


    Ich hatte bei der Recherche erstmal nur gehofft, überhaupt etwas darüber zu finden - und dann war das dann gleich SO schön ... :heisseliebe



    Zitat

    Original von Maharet
    Die Szenen zwischen Raharjo und Georgina, vor allem die Hochzeitsszene lasen sich wirklich fast wie aus einem Fantasy Buch. Wie aus einer komplett anderen Welt!


    Das ist es auch irgendwie - denn unserem westlichen, doch sehr rationalen Denken (bzw. der Lebensart und Kultur der europäischen Händler) steht in Singapur eben auch die asiatische Welt gegenüber. Die alte nomadische Kultur der Orang Laut. Die Weltsicht der Malaien. Der Hinduismus der Inder. Der Volksglaube und der Aberglaube der Chinesen.


    Ich wollte mit diesem Buch eine Geschichte erzählen, die immer mal wieder haarscharf am Fantastischen vorbeischrammt. Die etwas Magisches hat, nur ganz fein, ganz zart, ohne ganz in diese Richtung zu kippen.



    Zitat

    Original von Selma


    diese Szenen waren wirklich fast zu schön um wahr zu sein. Wäre Georgina nicht schwanger geworden, hätten es auch Tagträume von ihr sein können ;-)


    Absolut, ja!
    Dieser Hang zu Träumereien, zur Flucht vor der Realität macht sie für mich auch besonders empfänglich für diese fremde Welt,

  • Oh, mein Gott! Was für ein zauberhaftes Buch!!!


    Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass mich diese Liebesgeschichte so mitreißt. Ich gehöre ja zu den wenigen, die z.B. mit Lucinda Riley nicht so viel anfangen können und aus irgendeinem Grund hatte ich hier Ähnliches befürchtet, aber weit gefehlt ... Die erste Liebesnacht der beiden, das Schwimmen im Meer (ich bin Küstenkind), die "Hochzeit" ... ich könnte aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskommen. :lache So kenn ich mich gar nicht.


    Und nun dieser verdammte Dreh des Schicksals. Natürlich unterliegen hier alle den Konventionen ihrer Zeit. Paul ist natürlich nicht ganz uneigennützig für Georgina in die Bresche gesprungen. Jetzt hat er eine schöne Frau und ist Teilhaber eines Handelshauses. Blöd nur für ihn, dass seine Frau ihn nicht liebt (aber wie oft kam so etwas damals sicher auch unter weniger widrigen Umständen vor! ) und das das Kind sichtbar nicht von ihm ist. Ich nehme mal an, dass es solche Schwimmhäutchen unter den Orang Laut tatsächlich gibt / gegeben hat?


    Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass Nilam glaubt, Raharjo sei tot, sondern dass er sie schlicht sitzen gelassen hat. Ich denke, sonst hätte sie weniger Probleme, sein Kind anzunehmen und all ihre Liebe auf den Zwerg zu konzentrieren. :gruebel


    Die Schilderung des letzten Schwangerschaftsabschnitts und der Geburt hat mich irgendwie an Twilight erinnert. :lache

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Oh, mein Gott! Was für ein zauberhaftes Buch!!!


    Ich liebe diesen Smily!! :anbet


    Zitat

    Original von Enchantress
    Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass mich diese Liebesgeschichte so mitreißt. Ich gehöre ja zu den wenigen, die z.B. mit Lucinda Riley nicht so viel anfangen können und aus irgendeinem Grund hatte ich hier Ähnliches befürchtet, aber weit gefehlt ... Die erste Liebesnacht der beiden, das Schwimmen im Meer (ich bin Küstenkind), die "Hochzeit" ... ich könnte aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskommen. :lache So kenn ich mich gar nicht.


    Hier ist jemand sehr, sehr happy über Deine Begeisterung! :-]


    Zitat

    Original von Enchantress
    Blöd nur für ihn, dass seine Frau ihn nicht liebt (aber wie oft kam so etwas damals sicher auch unter weniger widrigen Umständen vor! ) und das das Kind sichtbar nicht von ihm ist.


    Das find ich einen wichtigen Punkt - eigentlich ist das für die Zeit eine ziemlich übliche Ehe.


    Zitat

    Original von Enchantress
    Ich nehme mal an, dass es solche Schwimmhäutchen unter den Orang Laut tatsächlich gibt / gegeben hat?


    Das ist nun tatsächlich von mir.
    Rein statistisch ist es wahrscheinlich, dass es auch Syndaktylie bei den Orang Laut gibt - der verlinkte Wiki-Artikel nennt die Zahl 1 von 10.000 geborenen Kindern. (Prominentester Vertreter dürfte wohl Ashton Kutcher sein.)
    Aber ich fand's so passend für den Sohn Raharjos, des Selkies - zumal ich den englischen Ausdruck "webbed toes" so nett finde.



    Zitat

    Original von Enchantress
    Die Schilderung des letzten Schwangerschaftsabschnitts und der Geburt hat mich irgendwie an Twilight erinnert. :lache


    Hab ich nicht gelesen, aber trotzdem was drüber mitbekommen. Auch hier fand ich es passend, dass der Sohn des Selkie, des Meermannes, Georgina in der Schwangerschaft und bei der Geburt zusetzt.

  • So, heute morgen habe ich auch endlich den 2. Abschnitt zuende gelesen, während ich den Kaffee gekocht und Herr mazian noch selig geschlummert hat :grin


    Endlich sind Georgina (obwohl mir Nilam auch besser gefällt) und Raharjo wieder zusammen und erste zarte Bande einer Liebe entstehen. Doch erstmal muss er wieder fort. Der Ruf des Meeres...


    Als er wiederkommt, kann beider Beziehung erteinmal richtig aufleben. Dass Nilam irgendwann schwanger werden würde, war schon klar. Es hat mich auch ein bisschen für sie gefreut. Schade, dass Raharjo ein wenig zu lange fort war. In der Zwischenzeit hat Nilam sich Paul Bigelow anvertraut und der nutzt diese Situation für sich aus. Von wegen Hilfe! Mit dieser Heirat hat er doch genau das erreicht, was er wollte. Und er musste nicht einmal um Georgina werben. Nun gut, jetzt muss er das Kind eines anderen aufziehen...


    Ich finde seinen Spruch in der Hochzeitsnacht, dass sie ihm dankbar sein sollte, schon ganz schön anmassend. Er wusste, dass Gordon Findlay ihn nicht aus dem Haus werfen würde, denn so wäre die Schande für die Familie noch viel grösser geworden. Er hätte die beiden höchstens nach der Hochzeit des Hauses veweisen können.


    Wäre Raharjo nur einen oder zwei Tage eher gekommen, hätte sich das Blatt eventuell noch wenden können... Naja, aber so wäre das Buch sicher auch kläglich dünn geworden, Nicht wahr Nicole? :grin

  • Ein sehr spannender Abschnitt mit einigen recht taurigen unfassbaren Wendungen. Irgendwie will es mir nicht so ganz in den Sinn kommen, dass Paul es aus reinem Gefallen für Georgina getan hat. Die Art und Weise wie er es tat fand ich unfair. Irgendwie glaube ich bei Paul nicht an den netten Kerl, der es aus reiner Liebe zu ihr tat. Er kam mir an so manchen Stellen falsch vor. Mag aber auch nur ein falscher Eindruck sein.. Irgendwie habe ich aber ein komisches Gefühl bei ihm.


    Georginas Vater wirkt für mich wie ein Herr, der nicht viel mit Emotionen anfangen kann. Manchmal frage ich mich auch, ob er der leibliche Vater ist.


    Georgina und Raharjo als Paar fand ich passend, insgesamt für die damalige Zeit schien Georgina aber ja leider auch recht naiv gewesen zu sein. Tatsächlich wenig an den damaligen Sitten und Werten interessiert. Vielleicht ist mutig aber auch der richtigere Begriff.


    Die Haushälterin, dessen Name mir gerade nicht einfallen will, scheint ja tatsächlich so griesgrämig zu sein, weil sie ihren Kinderwunsch nicht erfüllen konnte. Oder es steckt noch mehr dahinter..


    Die Zikaden erinnern mich total an meinen Kreta Urlaub diesen Sommer. :-)

  • Irgendwie rätsele ich immer noch, was Campaka für ein Problem mit Georgina hat :gruebel.


    Raharjo kehrt zu Georgina zurück, naja, eigentlich hat er sie nie wirklich verlassen, aber da Georgina in England war, hat sie das nicht mitbekommen.


    Georgina und ihr Vater konnten sich auch nach ihrer Rückkehr nicht wirklich annähern, dabei versucht Georgina alles, um ihm irgendwie nahe zu kommen.
    Dass dies mißglückt, merkt man daran, wie sehr sie sich an Raharjo hängt, wie sie ungestört sich mit ihm treffen kann. Und wie sie auch mit ihm Ausflüge unternehmen kann, ohne dass sie dafür bei ihrem Vater ins Gebet genommen wird. Alle Freiheiten werden ihr gelassen und sie fühlt sich auch niemandem verpflichtet, was daran deutlich wird, dass sie Raharjo heiratet, ohne dass ihr Vater oder ihre Familie davon etwas weiß oder dass sie gewissensbisse deswegen bekommt.


    Erst als sie merkt, dass sie Raharjos Kind erwartet und er nicht wie vereinbart zurückkehrt, macht sie sich Sorgen und Vorwürfe. Die Situtation scheint Paul für sich auszunutzen. Er hatte ja schon lange einen Blick auf Georgina geworfen gehabt. Aber irgendwie kamen sie sich nicht näher. Jetzt sieht er seine Chance als Retter in der Not gekommen und trägt ihr die Ehe an. Obwohl sie ihn nicht liebt, wird sie von ihrem Vater in die Ehe gezwungen.


    Georgina geht nach wie vor davon aus, dass Raharjo etwas zugestoßen sein muss.
    Denn seine Rückkehr an ihrem Hochzeitstag dürfte sie wohl kaum mitbekommen haben.


    Und wo steckt er nun? Er hat ihre Heirat mitbekommen, nicht aber, dass er eigentlich Vater wurde.


    Georgina lehnt ihr Kind ab, ihre Ayah dagegen taut bei dem Kleinen regelrecht auf. Mal sehen, wie diese Konstellation noch weiter geht.


    Ich hoffe doch, dass Raharjo bald wieder auftaucht, aber was will er dann tun? Georgina ist derzeit ja irgendwie zweimal verheiratet. Einmal mit ihm, wobei es hier keine Zeugen gibt und einmal mit Paul in aller Öffentlichkeit und der Zustimmung ihres Vaters.


    Paul mag ich jetzt nicht so sehr. Ich fürchte, er hat irgendwelche Hintergedanken, keien guten, aber ich mag jetzt nicht sagen, welche. :gruebel

  • @ mazian


    Kläglichst dünn wäre es dann geworden! :grin


    Für mich steckt da aber auch die große Unterschiedlichkeit ihrer Herkunft drin. Raharjo hat ein anderes Verständnis von Zeit, ihm kommt auch gar nicht in den Sinn, dass Georgina da irgendwelchen Zwängen unterworfen sein könnte.
    (Und ich hätt's auch nicht glaubhaft gefunden, wäre sie da nicht schwanger geworden.)


    Paul ist schon sehr ... selbstbewusst. :grin



    lucy1987


    Für mich sind Zikaden auch so ein Urlaubssound! :-)


    Naiv ist Georgina sicher auf ihre Art. Ich finde, ihr merkt man schon immer mal sehr deutlich an, dass sie zwar sieben Jahre lang von ihrer Tante erzogen worden ist, sie aber halt doch ihre ersten zehn Lebensjahre viel freier aufgewachsen ist. Und die letzten davon ohne dass sich jemand mehr darum gekümmert hätte, dass sie was zum Essen und Anziehen hat und sich wäscht.
    Und man merkt ihr auch, dass ihr ein Stückweit der Bezug zur Realität fehlt, weil sie doch lange Zeit in ihrer Fantasiewelt verbracht hat ...


    Gordon Findlay schätzt Du richtig ein, er hat's nicht so mit Emotionen. Von Haus aus schon nicht, und der Tod seiner Frau hat das seine dazu beigetragen.



    @ Tanzmaus



    Ich fürchte, das Rätsel um Cempaka wird Dich noch eine Weile begleiten ... :-)


    Dass sich niemand um sie kümmert, keiner ein Auge auf sie hat, gibt ihr wirklich jede Menge Freiheit.
    Das ist es natürlich doppelt bitter, dass die Realität sie so knüppelhart einholt ...



    Ich find's übrigens total spannend, wie unterschiedlich ihr hier in der Leserunde auf Paul reagiert.
    Und ich bin sehr neugierig, wie ihr weiter über ihn denkt ... :-)

  • Liebe Nicole, vielen Dank für die tollen Bilder - das ist eine super Unterstützung für mein Kopfkino.


    Bin also auch mit diesem zweiten Abschnitt durch und nach wie vor begeistert. Eigentlich habe ich ja mit Georgina und Raharjo Mitleid. Sie lieben sich und trennen sich wieder für einige Zeit, weil Raharjo wieder mit dem Boot fort muss - was ich ja nachvollziehen und verstehen kann.


    Was ich aber nicht verstehe - die beiden können doch nicht miteinander schlafen ohne an mögliche Konsequenzen zu denken. Georgina ist ja noch jung und unerfahren, aber Raharjo ist ein paar Jährchen älter und müsste es besser wissen. Er müsste zumindest damit rechnen, dass Georgina schwanger werden könnte. Von Verhütung will ich gar nicht reden, da ich nicht weiß ob und was es zu dieser Zeit an Verhütung gab. Als er dann zurückkommt - ausgerechnet am Tag der Hochzeit - ist die Enttäuschung und Verbitterung groß. Er denkt natürlich Georgina hätte nicht auf ihn gewartet.


    Paul habe ich zunächst für berechnend gehalten, aber ihn scheint die Geburt mitgenommen und beeindruckt zu haben.


    Nun bin ich sehr gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • So schön und romantisch und harmonisch diese Zeit für die beiden ist - unterschwellig gibt es da Strömungen aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft, die nicht ganz so gut vereinbar sind bzw. Probleme schaffen, derer sie sich aber erstmal nicht bewusst sind.


    Es klingt super-klischeehaft, ist aber so: Bei den Orang Laut gehört Sexualität zu einem guten Leben einfach dazu, ohne romantische Verbrämung oder Erhöhung, und nicht zwangsläufig innerhalb einer Ehe. Kommt es zur Schwangerschaft, heiratet man halt - oder auch nicht; es gibt in diesem Sinne keine mit einem Makel behaftete Geburt, und in dieser engmaschigen, kollektiven Gesellschaft kümmert man sich auch teils gemeinsam um die Kinder. Und eine Scheidung und Wiederverheiratung ist auch selten ein Problem.


    Ganz leichtfertig ist er bei Georgina trotzdem nicht; einerseits, weil ihm bewusst ist, dass sie keine Orang Laut ist, sondern - aus seiner Sicht - halbe Malaiin. Andererseits liebt er sie, ist sie für ihn wesentlich mehr als nur ein flüchtiges Abenteuer - auf S. 111, als es noch bei Küssen bleibt, steht ja auch, dass es ihm schwerfälllt, nicht den Kopf zu verlieren.


    Ihm ist schon klar, dass sie schwanger werden könnte - aber ihm fällt kein Grund ein, weshalb sie dann nicht trotzdem auf ihn warten sollte, sie sind ja verheiratet. Genausowenig kommt ihm in den Sinn, dass sie ihn tot glauben könnte, weil er sich zwar der Gefahren des Meeres bewusst ist, aber sich absolut sicher ist, diese meistern zu können. Und auch seine Verspätung ist für ihn nicht so schlimm, weil er ein ganz anderes Zeitgefühl hat.
    Da ist seine Sicht der Dinge komplett von seiner Herkunft geprägt.