• Zitat

    Original von bogart
    Nachdenken über eine neue alternative Zukunft wurde als Spinnerei abgetan. Ja, auch ich als Spinner, der gegen die alte SED und die Vereinahmung durch die Westparteien war, erlebte hefitge Diskussionen (insb. auch zu Hause). Vor allem die ältere Generation (wie meine Eltern) wollte keine neuen Experiemente, sie wollte nach 40 Jahren DDR noch schnell was vom Kuchen abbekommen. Und genau das wurde ja auch durch die Medien popagiert...


    Ich sehe das ähnlich - es war von keiner Seite gewollt, etwas Neues zu probieren. Diese "historische Chance" war eigentlich nie wirklich existent. Unter anderem aus finanziellen Gründen. Die DDR war mehr als marode, wo wären da für einen neuen Staat die Mittel gewesen, überhaupt irgendwelche neuen Ideen umzusetzen? Man hatte ja nicht mal Geld für die Rentner...


    Man hat bei der Einheit eine Menge falsch gemacht, aber ich denke, eine Zwei-Staaten-Lösung wäre auf die Dauer nicht billiger gewesen - oder aber der Lebensstandard in der früheren DDR wäre heute auf dem Niveau kurz vor Sibirien, weil man diesen Staat und seine (nicht marktfähige) Wirtschaft sich selbst überlassen hätte und die Westimporteure die Regale füllen würden. Es bleibt wie gehabt: Die Unternehmen füllen sich die Taschen und der Steuerzahler zahlt. Das hätte man in der Tat viel besser machen können, aber das war von der damaligen Bundesregierung meiner Ansicht nach überhaupt nicht gewollt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Le Seebär, dein Kommentar hätte gut werden können, wenn du auf einen Satz verzichtet hättest:


    „Es bleibt wie gehabt: Die Unternehmen füllen sich die Taschen und der Steuerzahler zahlt.“


    Das ist ein Ressentiment, das von einer großen Mehrheit geteilt wird, aber dennoch falsch ist. Zunächst einmal zahlen auch Unternehmen Steuern … Stopp: Nicht alle haben Möglichkeiten der Gewinnverschleierung oder des Gewinntransfers, denk einfach mal an den Erfolgsfaktor Deutschland, den Mittelstand, oder deinen Lebensmittelhändler an der Ecke.

    Also ersetzen wir das Wort „Unternehmen“ durch den Begriff „Steuerzahler“ (weil ja auch Unternehmen Steuerzahler sind) und erhalten den Satz: Die Steuerzahler füllen sich die Taschen und der Steuerzahler zahlt. Der Satz ist nicht zwingend logisch, findest du nicht?


    Ach übrigens, einfach mal so nebenbei: Die Unternehmen sorgen auch für 40 Millionen Arbeitsplätze und dafür, dass wir alle was zum Beißen haben. Oder bist du autarker Selbstversorger?

  • Zitat

    Original von beisswenger


    Also ersetzen wir das Wort „Unternehmen“ durch den Begriff „Steuerzahler“ (weil ja auch Unternehmen Steuerzahler sind) und erhalten den Satz: Die Steuerzahler füllen sich die Taschen und der Steuerzahler zahlt. Der Satz ist nicht zwingend logisch, findest du nicht?


    Dein Satz ist einfach sinnentstellt - nicht jeder Steuerzahler füllt sich die Taschen (zugegebnermaßen war es auch in meinem Beispiel - "die Unternehmen" - unsinnig verallgemeinert, natürlich ist ein "Unternehmen" nix per se schlechtes).


    Ich versuch es noch mal umzuformulieren:
    Alle zahlen, und einige wenige griffen Fördermittel ab, um marode Unternehmen zu übernehmen und sie hinterher dann doch abzuwickeln (was ja offiziell durch die Fördermittel gerade vermieden werden sollte). Und das wäre meines Erachtens das Ergebnis jeder Konstellation gewesen, bei der die DDR sich dem westlichen Markt komplett geöffnet hätte. Vielleicht wären die ostdeutschen Unternehmen ohne die Treuhand noch schneller unter die Räder gekommen, vielleicht hätten auch die westdeutschen Unternehmen ohne Treuhand nicht so schnell in der DDR Fuß gefaßt, aber am Ende hätte die westdeutsche Wirtschaft die Wirtschaft in der DDR meiner Ansicht nach so oder so vernichtet und für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen etc zahlt der Steuerzahler - und damit nicht nur die Unternehmen, sondern auch derjenige, der durch diese Situation seinen Arbeitsplatz bei einem ostdeutschen Unternehmen verloren hat...

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Tja, nach der dreimaligen chemischen Reinigung klingt es jetzt politisch korrekter, aber der Zunder fehlt. Ne, dann doch besser ab und zu die Keule rausholen, no risk - no fun! :chen

  • Es waren die Monopolkapitalisten und Imperialisten die mit ihrer revanchisten Politik dem ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden den Garaus gemacht haben.


    Es war das revisionistische Versöhnlertum welches verhindert hat, das der Sozialismus in Deutschland hätte sprießen können.


    Darum zählt nur eines:


    Drum links zwei drei - drum links zwei drei
    wo dein Platz Genosse ist
    reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
    weil du auch ein Arbeiter bist.


    Thälmann und Thälmann vor allen!
    Deutschlands unsterblicher Sohn.
    Thälmann ist niemals gefallen,
    Stimme und Faust der Nation,
    Thälmann ist niemals gefallen,
    Stimme und Faust der Nation.


    Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf,
    Freie Deutsche Jugend, bau auf!
    Für eine bess´re Zukunft richten wir die Heimat auf!



    So, das musste mal gesagt werden.


    Ansonsten: Sie haben's versemmelt! :-( :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ach merkt ihr nicht, Voltaire spielt mal wieder Pilpul. An der logisch argumentativen Verteidigung seiner These („Die haben's versemmelt“) könnte er allerdings noch arbeiten (da gibt es zum Beispiel thematisch passendere Arbeiterkampflieder). Aber ich zieh mich, bevor üble Beschimpfungen auf mich niederprasseln, hier gleich wieder zurück. :schnellweg

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ansonsten: Sie haben's versemmelt! :-( :-(


    Ne, ne, Revoltaire! WIR haben es versemmelt!


    Du hast in Deiner Amtsstube gesessen und Zahlenspiele gemacht. Ich habe es nicht geschafft, meine Eltern davon abzubringen, die schnelle Wiedervereinigung zu wählen.


    Wir!



    [SIZE=7]Edit: ein e hat gefehlt![/SIZE]

    Es gibt nur einen Weg das herauszufinden...

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  • Wir waren heute im Stasibunker Machern.
    Gruslig, welcher Aufriss betrieben wurde, um ein paar Dutzend Stasi-Fuzzis im Ernstfall in Sicherheit zu bringen.
    Noch grusliger die Vorstellung, dass wahrscheinlich in Deutschland überall genau solche Dinger für BND, MAD und die Hamburger Satdtverwaltung, sorry, Bundesregierung rumstehen..

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich bin Gestern an der


    Lichtgrenze


    entlanggeschlendert, vom Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor. Obwohl ich solche massiven Menschenansammlungen ( und das war es wirklich- der Wahnsinn in Dosen!) in der Regel meide, war es unglaublich. Ich habe mir unzählige Male versucht vorzustellen, dass genau an dieser und an dieser und an dieser Stelle eine Mauer durch die Stadt lief- geschafft habe ich das nie. Aber Gestern. Durch diese Lichtinstallation war das tatsächlich möglich und ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen. Es war gleichzeitig ein fantastisches Spektakel und furchtbar bedrückend. Kurz vor dem Brandenburger Tor war eine riesige Leinwand installiert, auf der lief ein Film über Zeitzeugen und Verfolgte- davor hunderte (tausende?) Menschen und man konnte eine Stecknadel fallen hören. Diese Atmosphäre war wirklich ungeheuer besonders und empfindsam.


    Am Brandenburger Tor hat grade Udo Lindenberg den Sound für seinen Auftritt heute gecheckt, so kamen wir unverhofft in den Genuss "meines" Liedes: Boogie Woogie Mädchen. :lache Toll! :-]


    Dank der streikenden GDL konnten wir mit der UBahn zurückfahren und uns mal so richtig wie die Ölsardinen fühlen.


    Was für eine tolle Aktion- ich bin sehr begeistert. Allerdings werde ich ab 17.30 Uhr vor dem Fernseher kleben, das Gedränge und Geschiebe heute ist mir definitif zu viel. Um 18.05 Uhr spielt Peter Gabriel "Heroes". :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Euphorisch war ich nicht beim Mauerfall, denn eigentlich war ja klar, dass das nicht einfach so ein ganz problemloser Wechsel sein konnte.
    Aber ich habe mich trotzdem gefreut. Und wie!
    In der Familie haben wir dadurch auch dazu gewonnen. Die Lebensgefährtin meines Sohnes ist aus dem Osten Deutschlands.


    Als ich vor kurzem nach Usedom fuhr, habe ich Ortschaften gesehen, wo nach meiner Meinung der Soli noch dringend gebraucht wird und da gibt es noch viel mehr.
    Da zahle ich auch gerne, lieber als für manchen Mist, den ich oft für wesentlich überflüssiger halte.

  • Zitat

    Original von bertrande
    Als ich vor kurzem nach Usedom fuhr, habe ich Ortschaften gesehen, wo nach meiner Meinung der Soli noch dringend gebraucht wird und da gibt es noch viel mehr.
    Da zahle ich auch gerne, lieber als für manchen Mist, den ich oft für wesentlich überflüssiger halte.


    Ach, bedürftige Ortschaften gibt es sicher auch im ehemaligen Westen, aber ich stimme deinem zweiten Satz trotzdem vorbehaltlos zu. Wenn ich denke, was man alles mit dem bisher bereits für einen Flughafen ausgegeben hat, wovon in absehbarer Zeit kein Flugzeug starten kann..
    Aber nu sind wir schon wieder beim Geld...


    Was SIND das heute aber wieder für *ZENSUR* von Reportern!
    Ich bin (oder war), wenn man so will, ein "Wessi", aber ich könnte bei manchen auf mich so herablassend wirkenden Äußerungen den "Alt-Ossis" gegenüber eins ums andere Mal in die Tischkante beissen. :fetch :bonk

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Diese Deutschtümmelei anläßlich dieser mehr aus aufgesetzt wirkenden Feierleichkeiten zur Maueröffnung geht mir ziemlich auf den Sack. Und immer vorn dabei der große "Freiheitskämpfer" und Dummschwätzer Joachim Gauck. :bonk

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Siehste, rienchen, ich bin aufm Ersten, Und fragte mich gerade, ob RBB vielleicht besser ist (MDR krieg ich nicht mehr). Dann hat sich das ja erledigt.


    Ich denke mal, zum 50. Jahrestag lass ich mich dann von einem knackigen jungen Zivi, den es bis dahin bestimmt wieder gibt, im dann bestimmt erforderlichen Rolli live hinfahren... :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Käferchen, die quatschen und quatschen und quatschen. Die hören sich am liebsten selber sabbeln, unterbrechen Songs. Ich denke, es ist eine Live ÜBETRAGUNG. dauernd werden irgendwelche Mazen eingespielt etc. Es ist unerträglich!

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Naja... dann weiß ich nicht, ob ich der bessere Kommentator wäre... aus Quotensicht, meine ich... ich würde alle Lieder MITSINGEN! :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Bin jetzt auch bei der ARD. Da läuft das Bühnenprogramm wenigstens mit Gesabbel im Hintegrund - bis eben. Jetzt kommt da auch irgendein Bericht. :rolleyes


    Kann man nicht einfach mal irgendwas für sich ALLEINE sprechen lassen? Ist das eine selbstverliebte Journalistensülze.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)