Der 50-Jährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte - Mikael Bergstrand

  • Zum Inhalt
    Göran ist 50, seit Jahren von seiner Exfrau geschieden, doch gefangen in einem Leben aus Routine und gepflegter Langeweile. Als er plötzlich seinen Job verliert und zunächst ratlos ist, was aus ihm werden soll, nimmt er das Angebot eines Freundes, ihn nach Indien zu begleiten, an. Doch aus der zunächst geplanten kurzen Reise wird dann ein ganzes Jahr – und für Göran ist dieses Jahr voller Abenteuer das Beste seines Lebens.


    Meine Meinung
    Ein gutes Buch für Zwischendurch, das mich oft und an vielen Stellen hat schmunzeln lassen und dennoch auch ernste Themen anspricht und behandelt.
    Die Idee des Buches hat mir gut gefallen: Der 50-Jährige Göran, schon seit Jahren von seiner Frau Mia geschieden, ihr aber dennoch immer noch hinterher weinend, lebt sein Leben gefangen in Zwängen und Routine. Als er plötzlich gefeuert wird und das Angebot eines Freundes erhält, ihn nach Indien zu begleiten, beginnt für ihn eine außergewöhnliche und vor allem lehrreiche Zeit. Denn er sieht das Leben auf einmal mit anderen Augen.
    Gefallen hat mir vor allem der Protagonist: Zum einen mochte ich Göran wirklich, gerade auch mit seinen ganzen Ecken, Kanten und Zwängen, in denen er steckt. Zum anderen ist er mal kein typischer Held, wie man ihn aus vielen anderen Büchern kennt. Zwar weiß man auch hier, wie die Geschichte verlaufen wird, dennoch war es interessant und spannend, Göran sich verändern und entwickeln zu sehen und natürlich auch das Land Indien mal von einer anderen Seite kennenzulernen.
    Da der Autor selbst einige Jahre in Indien gelebt hat, will ich die ganzen Beschreibungen und Schilderungen, die im Buch auftauchen, gerne glauben. Indien hat viele Gesichter, ein strahlendes, welches das schöne Land zeigt mit beeindruckenden Landschaften und Städten, die positiv gestimmten Menschen und den fast unverrückbaren Glauben an das Gute. Doch auch vor den nicht so schönen Umständen macht dieses Buch nicht halt und zeigt auch ein ärmliches Land, in dem es Elend und Slums gibt, Menschen verhungern und Kinder hart für etwas Nahrung arbeiten müssen.
    Und doch bleibt die Atmosphäre im Buch eher locker und leicht, beschwingt – das liegt für mich aber vor allem an Yogi, einem Inder, mit dem Göran sich in seinem verlängerten Indien-Urlaub anfreundet. Yogi ist ein Mensch, der keine Probleme kennt, da er zu allem immer eine Lösung sucht. Er weiß, die Dinge zu nehmen, anzupacken und immer nur das Gute in ihnen zu sehen. Für Göran war Yogi wahrlich ein Geschenk, denn er hat ihm neue Seiten des Lebens gezeigt, ihn aus seinen Zwängen gerissen und ihm Optimismus und Freunde geschenkt. Etwas Besseres als Yogi konnte ihm gar nicht passieren.
    Das Buch liest sich leicht und einfach, der Schreibstil ist humorvoll und lässt einen immer wieder lachen und schmunzeln. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass das Buch von mir rasch beendet war. Ich habe Göran wirklich gerne auf seiner Reise begleitet und bin froh, dass er dieses Abenteuer gewagt hat, denn eins hat er ganz sicher gelernt: Dass es lohnt, mal was Neues auszuprobieren, und dass das Leben vieles Tolle zu bieten hat.


    Mein Fazit
    Ein schönes Buch für Zwischendurch, das lustig geschrieben ist und zum Schmunzeln einlädt, dabei ernste Themen ganz nebenbei anspricht und in die Geschichte einfließen lässt. Ein ungewöhnlicher Protagonist, den ich trotz seiner Macken wirklich ins Herz geschlossen habe und den ich gerne auf sein Abenteuer nach Indien begleitet habe.


    Von mir gibt es 7/10 Eulenpunkten.
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