Titel: Astrid Lindgren – Bilder ihres Lebens
Autoren: Jacob Forsell; Johan Erséus; Margareta Strömstedt
erschienen: Januar 2007
Seiten: 272
Verlag: Oetinger
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung:
Die Geschichte von Astrid Lindgrens Leben ist fantastisch wie ihre Erzählungen: Das Mädchen vom Lande verlässt das Paradies der Kindheit, bekommt ein uneheliches Kind, hungert in der Großstadt, heiratet, beginnt zu schreiben - und wird die berühmteste Kinderbuchautorin der Welt. Sie wird mit Preisen überhäuft, stürzt eine Regierung und beeinflusst Gesetze. Aber trotz allem bleibt sie im Herzen ihr ganzes Leben lang ein Bauernmädchen aus Småland. Der Bildband zeigt viele bislang unveröffentlichte Fotografien aus den privaten Alben Astrid Lindgrens, dokumentiert die Stationen ihres Lebens und lädt dazu ein, einen einzigartigen Menschen zu entdecken - eine "wunderbare Frau, die sich gern und oft sichtlich amüsiert hat fotografieren lassen" (Albert Forsell). Eine Schatzkammer nicht nur für Lindgren-Liebhaber, ein privates und sehr persönliches Zeit- und Lebensdokument mit vielen bislang unveröffentlichten Fotografien und gleichzeitig eine Entdeckungsreise durch ein Jahrhundert.
Über die Autoren:
Jacob Forsell wurde 1942 geboren, ist Fotograf und Redakteur dieses Buches. Von 1964 bis 1990 arbeitete er bei der Zeitung „Expresen“ und war einer der einflussreichsten Fotografen seiner Generation. Er hat Astrid Lindgren oft fotografiert, und viele dieser Bilder sind Klassiker geworden.
Johan Erséus wurde 1959 geboren, ist Journalist, Übersetzer und Schriftsteller. Er hat unter anderem das Buch „Pippi, Michel, Karlsson und Co.“ Geschrieben, das die Verfilmungen der Bücher Astrid Lindgrens behandelt.
Margareta Strömstedt, geboren 1931, ist Journalistin und Schriftstellerin. Drei Jahrzehnte war sie eine von Astrid Lindgrens engsten Freundinnen, und ihre Biografie „Astrid Lindgren. Ein Lebensbild“ gilt als das wichtigste Werk über das Leben der Schriftstellerin.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine Reise durch das Leben der wohl berühmtesten Kinderbuchautorin der Welt und war für mich wie das Öffnen eines Schatzkästchens.
Entdeckt habe ich die Helden meiner Kindheit, die fast alle aus dem Leben ihrer Schöpferin entsprungen sind und zwischen Buchdeckeln oder auf Filmrollen gelandet sind.
Fasziniert hat mich die Gradlinigkeit und Bescheidenheit Astrid Lindgrens, deren Lebenszentrum die Liebe und Fürsorge für andere war, vor allem für ihre Kinder.
Geboren wurde Astrid Lindgren 1907 und verbrachte ihre Kindheit auf einem Bauernhof in Näs, ähnlich dem in „Michel“. Es ist eine unbeschwerte und wilde Kindheit, voller Verständnis und Liebe der Eltern für die Entdeckerfreude der Tochter, was ich für den Anfang des letzten Jahrhunderts sehr bemerkenswert finde.
Sie verlässt diese Idylle in Småland als sie unehelich schwanger wird und den Vater ihres ungeborenen Kindes nicht heiraten möchte. In Kopenhagen bringt sie ihren Sohn Lasse zur Welt, in dem einzigen Krankenhaus in Skandinavien, das bei unehelich geborenen Kindern nicht die Behörden informierte. Astrid muss Lasse zunächst in die Obhut von Pflegeeltern geben. Dieses Erlebnis hat sie außerordentlich geprägt. Sie spart jede Öre, um ihren Sohn so oft es geht zu besuchen und kann ihn nach drei Jahren zu sich nehmen.
Das Leben der jungen Erwachsenen Astrid Lindgren ist bestimmt von Armut und Entbehrungen, trotzdem durchzieht eine große innere Stärke ihr ganzes Leben. Später als ihre Bücher einen Welterfolg feiern ist sie es, die unbequeme Fragen stellt, die sich mit der Regierung in Steuerfragen anlegt, die für Frieden und Kinderrechte kämpft. Mir erscheint Astrid Lindgren als eine Mischung aus dem wagemutigen und lebensbejahenden Bengel Michel und aus Pippi, des starken und unabhängigen Mädchens.
Unterstützt wird die Biografie durch aussagekräftige und kunstvolle Fotografien. Die Bilder zeugen von ihrer Lebenslust, geben Einblicke in ihre Familie und zeigen das Småland ihrer Kindheit.
Ein wunderbares Buch über eine wunderbare Frau.