Tom Bower - Das Gold der Juden. Die Schweiz und die verschwundenen Nazi-Milliarden

  • Titel: Das Gold der Juden. Die Schweiz und die verschwundenen Nazi-Milliarden
    OT: Bloody Money – The Swiss, the Nazis and the looted Billions
    Autor: Tom Bower
    Übersetzer: Helmut Dierlamm, Klaus Fritz, Norbert Juraschitz, Thomas Pfeiffer und Markus Schurr
    Verlag: Karl Blessing
    Erschienen: Oktober 1999
    Seitenzahl: 415
    ISBN-10: 3896670379
    ISBN-13: 978-3896670373
    Preis: ab 0.01 EUR bei Amazon Marketplace


    Tom Bower ist ein in London lebender Journalist, der für seine BBC-Produktionen über Themen der Zeitgeschichte mehrfach ausgezeichnet wurde.


    In diesem beeindruckenden Buch schildert Tom Bower wie sich die Schweizer Banken an dem durch die Nazis geraubten Gold und Geld der Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten bereichert haben. Erschreckend dabei ist, dass offenbar seitens der Schweizer Banken, aber auch seitens der damaligen Schweizer Regierung absolut kein Unrechtsbewusstsein vorhanden war.


    Der britische Sozialphilosoph John Ruskin (1819 – 1900) hatte schon im 19. Jahrhundert über die Schweizer folgendes, nicht sehr freundliches, Urteil gefällt:


    „Die Schweizer sind keine Helden, sondern ein starrköpfiges, stolzes und habgieriges Volk, dem Raffinesse, Begeisterungsfähigkeit und Witz völlig abgingen, das sich jedoch einer besonderen Art des gesunden Menschenverstands und verbohrter Rechtschaffenheit brüstet.“


    Selbst nach dem Kriege war die Schweiz nicht bereit, den überlebenden Juden dabei zu helfen, wieder in den Besitz der geraubten Vermögen zu kommen. Riesige brüokratische Hürden wurden aufgebaut, die für die zumeist völlig mittellosen Juden unüberwindbar waren. Und so sind die Schweizer Banken auch heute noch im Besitz von Gold und Geld, welches ihnen nicht gehört und worauf die tatsächlichen Eigentümer keinen Zugriff haben.


    Auch während des zweiten Weltkrieges hat die Schweiz jegliche moralische Bedenken beiseite geschoben und fleißig Geschäfte mit Nazi-Deutschland gemacht, selbst in den letzten Tagen des Krieges noch. Es ging diesem Land einzig und allein um Profit; was interessierte da das furchtbare Leid vieler Millionen Menschen.
    Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch die Tatsache, dass die Schweiz teilweise große Unterstützung durch die Alliierten gefunden hat. Knallharte wirtschaftliche Interessen waren diesen Ländern wichtiger als begangenes Unrecht wenigstens teilweise wieder gutzumachen.


    Hervorzuheben ist, dass der Autor sein Buch auf Fakten stützt; er spekuliert nicht oder konstruiert irgendwelche abstrusen Zusammenhänge – alles das was schreibt und beschreibt wird in diesem Buch zweifelsfrei belegt.


    Und als Leser staunt man, wieviel Dreck am Stecken dieses kleine Land im Laufe seiner Geschichte angesammelt hat. Denn auch heute noch ist die Schweiz dabei behilflich, Ausländern zu ermöglichen, die Steuergesetze von deren Heimatländern zu umgehen. Was interessiert Moral und Menschlichkeit – Hauptsache der Profit stimmt.


    Ein hochinteressantes, unbedingt lesenswertes Buch. 9 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.