Die Unbekannte - Peter Swanson

  • Ich durfte auch dieses Buch in einer LR lesen. Vielen Dank an Wolke und an den Verlag.


    George Foss trifft in einer Bar seine alte Jugendliebe Liana wieder, die eine mysteriöse Vergangenheit hat. Sie hat ihn damals betrogen, aber als sie ihn um seine Hilfe bittet gibt es für ihn keine andere Wahl als sie ihr wieder zu gewähren....


    Der Roman ist spannend aufgebaut (durch unerwartete Entwicklungen und Verstrickungen), mir gefiel besonders der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit (in der auch die Geschichte zwischen den Beiden beleuchtet wird). George wird mir in diesem Buch zu naiv dargestellt, er scheint Liana komplett verfallen zu sein.


    Es gab einige interessante / ungewöhnliche Formulierungen, die mich zum Lachen brachten. Der Krimi ist sehr undurchsichtig - und auch das Ende für mich zu offen, es hat sich aber sehr flüssig gelesen und ich war auch rasch in der Geschichte drin.


    Für mich 6 von 10 Eulenpunkte! :wave

  • Ich musste sehr lange überlegen, bevor ich mich hier zu ner Rezi aufraffen konnte.
    Ich bin mir wirklich nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll. Stellenweise war es echt spannend, aber andererseits fand ich die Hauptpersonen beide einfach nur total nervig: ein Mann, der einer Frau hinterherhechelt, der er nciht gewachsen ist und den ich persönlich einfach nur nervig fand und eine Frau, die offensichtlich die Männer um den Finger wickelt und sich selbst immer wieder aus der Schlinge zieht, in dem sie andere Leute einfach benutzt.
    Das Ende ist auch echt offen, was mir persönlich meist nicht so gut gefällt.
    Interessant waren allerdings die Wechsel der Zeitebene.


    Von mir leider nur 6/10 Punkten...

  • Mir geht es leider, wie den meisten.
    Das Buch hat mich leider nicht so besonders vom Hocker gerissen.
    Das lag für mich größtenteils an der Hauptperson George. Ein Mann, der das Gefühl vermittelt einfach nicht erwachsen werden zu wollen, nicht dazulernen zu wollen und nicht in der Lage ist, zu sehen, was offensichtlich ist.


    Dazu kam, daß an ihn emotional für mich kein Herankommen war. Keinerlei Identifizierung mit ihm war mir möglich.


    Das macht bei mir aber doch sehr viel aus, daß ich ein Buch als sehr gut bezeichnen würde.


    Auch Liana war mir relativ unsympathisch. Ihr Handeln war schwer nachvollziehbar.


    Handlungsmäßig war es dann wieder spannend, was leider durch das für mich doch zu offene, bzw. zu unbefriedigende Ende vermasselt wurde.


    Schreibstilmäßig aber war es für mich in Ordnung, so daß ich doch einem weiteren Buch Peter Swansons eine Chance geben würde.

  • Nach 20 Jahren begegnet George Foss seiner großen Liebe Liana wieder. Sie bittet ihn um einen Gefallen und er willigt ein, ihr zu helfen, obwohl ihn das selbst in Gefahr bringen könnte und er es eigentlich besser wissen müsste. Aber er kann ihr auch nach all der Zeit nicht wiederstehen, die alten Gefühle kommen wieder hoch und so lässt er sich von ihr für ihre Zwecke einspannen.


    Ich habe mich schwergetan mit diesem Buch, aus verschiedenen Gründen. Zum einen fand ich die gerade zu Beginn ständig wechselnde Zeitebene sehr verwirrend. Man muss sich schon konzentrieren, damit sich die Geschichte so nach und nach zusammensetzt. Zum anderen hatte ich ein Problem mit den Protagonisten. George hat mich immer mehr aufgeregt, er weiß einerseits, dass er sich nicht in Lianas Probleme verwickeln lassen sollte, tut es aber doch, andererseits geht er an die ganze Sache streckenweise so unbedarft und naiv heran, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Liebe macht hier anscheinend wirklich blind. Leider war seine blinde Liebe zu Liana für mich einfach nicht nachvollziehbar. Liana selbst blieb für mich sowieso rätselhaft.


    Diese Konstellation der Figuren zusammen mit der verwirrenden und ziemlich kompliziert aufgebauten Handlung fand ich das Buch leider absolut nicht überzeugend.

  • Auch wenn die Lektüre des Thrillers „Die Unbekannte“ von Peter Swanson schon eine Weile zurück liegt, habe ich sie noch in guter Erinnerung. In zwei Zeitebenen, die von Kapitel zu Kapitel wechselnd erzählt werden, enthüllt sich die Geschichte von George Foss und Liana Decter, seiner ersten Liebe. Liana, die Georges Hilfe sucht, weil sie von dubiosen Männern verfolgt wird, denen sie Geld entwendet hat, war schon in ihrer Jugend eine rätselhafte Person, die sogar von der Polizei gesucht wurde. Der Titel des amerikanischen Originals „A Girl with a Clock For a Heart“ deutet bereits darauf hin, dass die Femme fatale, Liana Decter, George immer nur Schwierigkeiten gebracht hat. Dennoch kann sich George erneut Lianas Wirkung auf ihn nicht entziehen und verstrickt sich in ein Netz aus doppelbödigen kriminellen Machenschaften.


    Peter Swanson deckt in seinem Debütroman das Rätsel um Liana Decter sukzessive mit stetig steigender Spannung bis hin zu einem furiosen Finale auf. Leider hängt das logische Konstrukt der Geschichte an einem seidenen Faden. Als Leser fragt man sich immer wieder, weshalb sich George Foss trotz der Ereignisse der Vergangenheit und des Wissens, dass er sich besser von ihr fern halten sollte, erneut auf Liana Decter einlässt, was logisch nicht nachvollziehbar bzw. erklärbar ist. Gelingt es, dies zu vernachlässigen, wird man von einem flüssig und temporeich erzählten, raffinierten und spannenden „Film noir“ mit Doppelbödigkeiten, Rätseln, Intrigen, Witz und plötzlichen Wendungen überrascht, der in einem actionreichen Finale gipfelt, in dem sich dem Leser erst das gesamte Bild zeigt. Mir hat Peter Swansons Krimi „Die Unbekannte“ trotz seines Mangels so gut gefallen, dass ich einen weiteren Roman des Autors sicher lesen werde, und den Roman den Lesern empfehlen kann, die an der schrittweisen Enthüllung eines Rätsels Freude haben.


    7 von 10 Punkten