Killer Elite (2011)

  • Für Voltaire :wave


    Der Film: Der Exsöldner und Profikiller Danny Bryce hat sich nach Neuseeland zurückgezogen um das Kämpfen und Töten einfürallemal hinter sich zu lassen.
    Da erreicht ihn eine Nachricht aus Oman. Ein Scheich hält seinen Freund und Mentor gefangen, und er fordert von Danny die Erledigung eines Auftrags, gegen Geld und das Leben seines Freundes. Drei Söhne des Scheichs wurden von britischen SAS-Agenten getötet und der Scheich fordert Vergeltung - ein Geständnis der Männer und ihren Tod.




    Danny und sein altes Team machen sich an die Arbeit, doch ihr Tun bleibt nicht unbemerkt, obwohl die Tötungen als Unfälle inszeniert werden. Der ehemalige SAS-Agent Spike Logan setzt sich auf ihre Fährte - seine Männer und er sind tatsächlich ebenso gut wie seine Gegner!




    Meine Rezension: Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre veränderte sich das amerikanische Actionkino, der einsame Känpfer mit seiner eigenen Moral und einem eigenen Ehrenkodex der 40er udn 50er Jahre wurde mehr zum rächenden Einzelgänger, teilweise ohne Moralkodex überhaupt, auf der anderen Seite zum Einzelkämpfer für sich und dabei stellvertretend zum Kämpfer für die Gesellschaft des kleinen Mannes. In Filmen wie "Dirty Harry" oder auch "Mr Majestyk" taten die Hauptpersonen oft moralisch fragwürdige Dinge, die aber vom Publikum als richtig empfunden wurden, weil dort das Recht eines jeden, sich zu verteidigen, auf die Spitze getrieben und moralisch unterfüttert wurde.


    Gerade Charles Bronsons Rollen in der Zeit und auch später können durchaus als Vorläufer auch eines John McLaine gesehen werden. "Sirb Langsam" stellt einen Höhepunkt und auch ein vorläufiges Ende dieser Periode dar.




    Actionfilme wurden immer aufwändiger und spektakulärer, “Kawumm” und “Pengpeng” ersetzten immer mehr eine Story, diese trat in den Hintergrund und diente oft nicht mal vordergründig als Zusammenhalt des Films. Computeranimationen machten schlichtweg alles denkbare möglich, der Bombast war Aufhänger eines Kinos, in dem sogar die Darsteller zur Nebensache wurden.




    Mit Jason Statham betrat allerdings ein Schauspieler zur richtigen Zeit die Bühne: Die Rückkehr zum Actionfilm nach alten Muster und Vorbild etablierte sich langsam als Gegenbewegung zur Filmtechnikseifenblase und fand in ihm einen idealen Star für Rollen nach altem Vorbild. Dabei kopiert er keinen der alten Recken sondern bringt seine eigene Art von raubeinigem Charme mit und fügt sich damit nahtlos in die Reihe von Actionfilm-Charakterdarstellern der guten alten Zeit ein.


    "Killer Elite" (dieser Film hat ausser dem Titel nichts mit dem gleichnamigen Film von Sam Peckinpah zu tun) ist einer dieser Filme, welche nach dem altmodischen Muster gedreht wurden, Filme, in denen eine Geschichte erzäht wird aus der heraus sich die Actionszenen entwickeln und rechtfertigen.


    Die Qualität eines solchen Films erweist sich vor allem in den ruhigen Momenten, in den Szenen in denen die Geschichte erzählt wird, und dieser Film wird allen in ihn gesetzten Erwartungen gerecht!


    Der Film basiert auf dem Tatsachenroman des Ex-SAS-Agenten Sir Ranulph Fiennes, welcher als Rolle auch im Film auftaucht. Mit Robert de Niro und Clive Owen wurden Statham zwei großartige Schauspieler an die Seite gestellt, die beide auch in den Actionszenen überzeugen. Eine solide Kamera-Arbeit und die gradlinige Regie tun ihr übriges um diesen Film für Freunde des Genres zu einem echten Genuß zu machen. Ein solider Cast an Nebendarstellern runden das Vergügen zusätzlich ab.